Die Elfershäuser Narren haben Schloss Erthal eingenommen.
Der Verteidigung des ehrwürdigen Erthal'schen Schlosses, Amtssitz des Bürgermeisters, war für die Verteidiger von vorne herein eine verlorene Schlacht. Gerade mal vier Männer und eine Frau aus dem Gemeinderat boten der mächtigen Überzahl die Stirn. Immerhin muss dem kleinen Häuflein Mut und zäher Widerstand bestätigt werden. Doch sei die Frage erlaubt, wo waren die Kräfte aus den Reihen der Rathausopposition? Wo der Bauhof mit Barrikaden und schwerem Gerät? Und wo war die Verwaltung mit ihren spitzen Federn?
Bürgermeister Karlheinz Kickuth, der erstmals die Verteidigung führte, seine beiden Stellvertreter, Jürgen Englert und Elmar Zier, sowie Sandra Deissenberger und Rainer Kuhn versuchten nach besten Kräften und mit geschickter Rede-Strategie die Festung zu halten. "Die Tür bleibt zu, damit ihrs wisst, weil sie aus deutscher Eiche ist.
Ihr wollt regieren dieses Haus? Da lachen wir euch kräftig aus", schmettert Kickuth den Angreifern keck entgegen.
Letztlich war es vergeblich. Denn solch eine närrische Heerschar, wie sie Präsident Jürgen Seit und die Seinen ins Gefecht führten, hat der Schlosshof noch nicht gesehen. "Jetzt schlägt' s 13, das geht zu weit. Frech wern die noch, macht euch bereit. Wir kommen und plündern euren Bau mit einem kräftigen Helau", rief er den Scharen zu und die Kanoniere aus Ebenhausen ließen die Kanonen sprechen.
Da wurden die Verteidiger kleinlaut. "Um Gnad bitt ich, ja kein Feuer. Der Wiederaufbau kommt uns zu teuer. Wir weichen eurer Übermacht, die Rathaustür wird aufgemacht", flehte der Amtsinhaber und ließ den Rathausschlüssel vom Fenster hinab, den die blau-weißen Elferräte johlend in ihren Besitz brachten, die Treppe hinauf stürmten und die Verteidiger in Fesseln legten.
Den Sieg begleitete der Spielmannszug aus Ebenhausen mit einem schmissigen Marsch.
Auf der Rathaustreppe wurde das Prinzenpaar vorgestellt. Weil sich kein Paar gefunden hatte, übernahm Moni I. noch einmal die Rolle der Faschingsprinzessin. Und weil ihr Lebensgefährte, Prinz Norbert I. , beruflich so eingespannt ist, dass er kein zweites Mal regieren konnte, sprang Rainer Winter ein. Gemeinsam mit Präsident Jürgen Seit übergaben die beiden den Orden der Session 2014/15 an die Elferräte.
Die dem Volke vorgeführten Amtsinhaber mussten im Schlosshof hilflos und mit gefesselten Händen zusehen, wie das Narrenvolk und die verbündeten Elfershausener Bürger anschließend in den Schlosskeller eindrangen und mit großem Eifer den flüssigen und festen Vorräten zusprachen.
Den Rathausturm unterstützten neben vielen Bürgern der Faschingsclub Fuchsstadt (FFC), die Karnevalisten aus Thüngen, die in
dem Elfershausener "Flo" Übelacker ihren Faschingsprinzen haben, die Grün-Weißen der EuKaGe Euerdorf mit Prinzenpaar und Präsident, die Untererthaler Karnevalsgesellschaft (UKG) mit Präsidentin Sandra Lenhard, der Spielmannszug und die Kanoniere der "Selbsthilfe" Ebenhausen , die 1. Große Bad Brückenauer Faschingsgesellschaft, eine Abordnung der Hammelburger Karnevalsgesellschaft (HA-KA-GE) und die "Höcker" aus Albertshofen.