Reinhard Hallhuber verabschiedet sich

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Bürgermeisterin Patricia Schießer schenkt Amtsvorgänger Reinhard Hallhuber ein Apfelbäumchen von der Gemeinde. Foto: Sigismund von Dobschütz
Bürgermeisterin Patricia Schießer schenkt Amtsvorgänger Reinhard Hallhuber ein Apfelbäumchen von der Gemeinde. Foto: Sigismund von Dobschütz

Drei Bürgermeister hatten sich vor dem Euerdorfer Rathaus eingefunden, als Noch-Amtsinhaber Reinhard Hallhuber (58, CSU/FW) am letzten Tag seiner Dienstzeit den riesigen Rathausschlüssel ("die eiserne Hand Euerdorfs") seiner Nachfolgerin Patricia Schießer (50, CSU/FW) übergab.

Altbürgermeister Herbert Huppmann hatte vor zwölf Jahren dieses 50 Zentimeter lange und ein Kilo schwere Symbol aus Eisen schmieden lassen, als er selbst die Verantwortung an Reinhard Hallhuber weitergab, und wollte sich nun diesen historischen Moment nicht entgehen lassen: Mit Patricia Schießer steht erstmals in der Geschichte Euerdorfs eine Frau an der Spitze der 1600-Einwohner-Gemeinde.

"Dies ist für mich eine besondere Auszeichnung, aber zugleich auch Verantwortung", gibt sich Schießer abwartend. Zwar habe sie einen schuldenfreien Haushalt 2014 übernommen. Doch es sei noch viel abzuarbeiten. Die gelernte Industriekauffrau, verheiratet und Mutter eines 17-jährigen Sohnes, war seit zwölf Jahren Mitglied des Gemeinderats und in den vergangenen sechs Jahren bereits zweite Bürgermeisterin.

Die Ortskernrevitalisierung steht ganz oben auf ihrer Aufgabenliste. Etliche Leerstände in der Ortsmitte müssen beseitigt, das ganze Quartier neu verplant werden. Die historische Saale-Brücke will sie mit dem Straßenabschnitt bis zum Torhaus ebenso wie die Kanalisation der Bahnhofstraße sanieren. Die Überplanung des Friedhofs steht an, aber auch die Erschließung zum Wohngebiet Breet.

Die Betriebserweiterungen der beiden weltweit vertretenen Industrieunternehmen Perma-tec und Eurodur sieht Hallhuber als besondere Glanzlichter seiner Amtszeit, aber auch den Erhalt des Rewe-Supermarktes. Wichtig waren ihm alle Maßnahmen zur Dorferneuerung. Zum Abschluss seiner Bürgermeisterjahre durfte er sich noch über die Wiedereröffnung des Modezentrums Mützel nach sechsjährigem Leerstand freuen.

Mehr um die Familie kümmern

Es habe harte Diskussionen gegeben, die aber immer zum Wohl der Marktgemeinde geführt worden seien. "Alles ist in die richtige Richtung gelaufen." Künftig will sich der frühere Stabsfeldwebel und Lokalpolitiker - seit 1996 war er Mitglied im Gemeinderat - wieder mehr um seine Familie kümmern, besonders um seine Enkeltochter und seine betagten Eltern in Niederbayern.