Historischen Autos und Motorrädern gehört das Bocksbeutelrallye-Wochenende am 14. und 15. September. Es gibt eine Rundfahrt und ein offenes Treffen.
Die Bocksbeutelrallye ist für Oldtimerbesitzer eine gerne genutzte Gelegenheit, ihre Fahrzeuge aus den Garagen zu holen. Obwohl die Veranstaltung, die alle zwei Jahre stattfindet, in ihre 19. Auflage geht, hat sie nichts von ihrer Anziehungskraft verloren.
"Wir mussten wieder mehr als 30 Interessenten absagen. Wir waren wieder absolut überbucht", sagt Ralf Deinlein, Organisationsleiter vom AMSC Hammelburg. An den Start am Samstag, 14. September, gehen laut Teilnehmerliste 186 Fahrzeuge - die gewohnte Größenordnung. Das sei die "natürliche Grenze", erklärt Deinlein. Will heißen: Mehr könnte das Team der Ehrenamtlichen - zwölf bis 15 Leute bei den Vorbereitungen, rund 100 Helfer am Veranstaltungstag - nicht packen. Zumal der AMSC den Anspruch hat, eine perfekt organisierte Veranstaltung zu bieten.
Neu ist diesmal, dass das Museums-Weinfest am Euerdorfer Museum Terra Triassica in den Rallye-Tag eingebunden ist. Deinlein erläutert: "Das Museum hatte angefragt, ob wir dort Station machen könnten. Wir haben daraufhin überlegt, wie es gehen kann." So findet die nachmittägliche Kaffeepause für die Rallye-Fahrer am Museum statt, damit ihre Oldtimer für die Festbesucher eine zusätzliche Attraktion bilden können.
Im Teilnehmerfeld sind wie gewohnt Automobile und Motorräder. Wie bei der Bocksbeutelrallye vor zwei Jahren fehlen allerdings erneut die historischen Fahrräder. Es gab zu wenige Anmeldungen, wie Deinlein erklärt. Das älteste Auto am Start ist eine Chrysler Limousine, Baujahr 1930, das älteste Zweirad ist ein Motorrad der nicht mehr existierenden, deutschen Marke Ardie aus dem Jahr 1927.
Für viele ist die Bocksbeutelrallye ein fester Termin. Sie gehören zu den Stammfahrern. Doch laut Deinlein sind unter den Fahrer-Beifahrer-Teams auch etwa ein Drittel neue Teilnehmer. Es seien auch viele aus der Region dabei, sagt Karlheinz Franz, der wie gewohnt den Start am Marktplatz moderieren wird. Das sei früher weniger der Fall gewesen.
Ein Trend, der laut Deinlein allgemein in der Oldtimer-Szene zu beobachten ist, macht sich ebenfalls bei der Bocksbeutelrallye bemerkbar: Zunehmend jüngere Fahrzeuge sind vertreten. So sind bei der Bocksbeutelrallye etwa 80 Autos aus den Jahren 1970 bis 1989 dabei, wie Deinlein erklärt.
Das deutet einen Generationenwechsel bei den Besitzern an. Die fahren Autos, mit denen sie sich identifizieren können, sagt Deinlein - zum Beispiel Autos aus der eigenen Kindheit und Jugend. So bringen jüngere Jahrgänge auch Fahrzeuge aus jüngeren Jahrzehnten mit. Um dem gerecht zu werden, sind beim offenen Oldtimer-Treffen am Marktplatz am Sonntag, 15. September, auch Youngtimer, also Fahrzeuge, die zwischen 20 und 30 Jahre alt sind, willkommen. Das offene Treffen findet bereits zum dritten Mal statt. Früher stellten nur die Rallye-Teilnehmer ihre Fahrzeuge aus, dann wurde der Kreis erweitert. Franz erklärt: "Es sind immer wieder Leute gekommen, die gesagt haben, dass sie auch ihre Fahrzeuge gerne präsentieren wollen."