Das Gemeinschaftsjagdrevier Oberthulba Nord ist neu verpachtet.
Dies teilte die Marktgemeinde Oberthulba nach der Versammlung der Jagdgenossenschaft Oberthulba mit. Damit haben sich die Bedenken der Jagdgenossen, die im Herbst zu einem teils emotional geführten Streit mit der Gemeinde geführt hatten, nicht bewahrheitet. Mit der Neuverpachtung erwartet Bürgermeister Gotthard Schlereth (CSU/FWG), dass sich die damalige Aufregung nun legt, wie er auf Nachfrage erklärte.
Zwei Pächter teilen sich laut Schlereth ab 1. April das Gemeinschaftsjagdrevier: ein ortsansässiger Jäger, der bereits das Revier des Jagdbogens Oberthulba Süd pachtet, und ein Jäger aus Mömlingen, der in Wolfsmünster einen Zweitwohnsitz hat. Die Neuvergabe des Reviers war notwendig geworden, da der Pachtzeitraum von zwölf Jahren nun ausläuft und der bisherige Pächter nicht verlängern wollte. Ihm dankte der Bürgermeister in der Versammlung der Jagdgenossen für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen zwölf Jahren, wie es in der Mitteilung heißt.
Die neuen Pächter bekommen für einen Teil des Eigenjagdreviers der Gemeinde, das zusammen mit dem Gemeinschaftsjagdrevier den Jagdbogen Oberthulba Nord bildet, einen Begehungsschein. Bisher waren das Eigenjagdrevier - der Gemeindewald im Nordosten von Oberthulba - und das Gemeinschaftsjagdrevier - Ackerflächen, die sich an den Wald anschließen - gemeinsam verpachtet worden.
Doch im Herbst hatte der Gemeinderat entschieden, die Jagd im Eigenjagdrevier künftig in Eigenregie zu organisieren und damit die beiden Gebiete zu trennen. Das löste die Kontroverse mit den Jagdgenossen aus. Diese fürchteten, dass ihr Gemeinschaftsjagdrevier allein bei der anstehenden Neuverpachtung für Interessenten nicht attraktiv sein würde. Die Gemeinde sieht in der Eigenjagd eine Möglichkeit, die hohen Wildschäden in ihrem Wald in den Griff zu bekommen.
Noch nicht gelöst ist die Nachfolgefrage in der Jagdgenossenschaft Oberthulba nach dem Rücktritt des Vorsitzenden im November. Der Bürgermeister fungiert seitdem als Notvorstand. Schlereth will ein Jahr lang, bis zur nächsten Versammlung, Jagdvorsteher bleiben, wie er erklärte.
In der Zeit soll sich die Situation nach der Neuverpachtung einspielen. Dann soll seinen Vorstellungen nach einer der Landwirte, die die größten Flächen im Gemeinschaftsjagdrevier haben, den Vorsitz in der Jagdgenossenschaft Oberthulba übernehmen.