Im Führungsteam des Ausbildungszentrums Infanterie gibt es einen Wechsel: Oberst Hans Sahm beendet seine Soldatenkarriere. Er nimmt zum Schluss noch eine hohe Auszeichnung entgegen.
Der Händedruck des Brigadegenerals fällt lange und herzlich aus. "So eine Auszeichnung hat nicht jeder", sagt Gert-Johannes Hagemann zu seinem Kollegen Oberst Hans Sahm. Der Brigadegeneral hat dem Oberst gerade das Ehrenkreuz der Bundeswehr an die Uniform geheftet. Für Sahm ist die Ehrung der Schlusspunkt einer langen Soldatenkarriere.
"Ich blicke zufrieden auf ein spannendes, interessantes und forderndes Berufsleben zurück", sagt der Oberst zuvor bei seiner Ansprache während des Übergabeappells. Sahm gehörte zum engsten Führungsteam auf dem Lagerberg nun geht er in den Ruhestand.
Vor 40 Jahren trat Sahm, der aus Gernsheim stammt, beim Gebirgsjägerbataillon 231 in Bad Reichenhall in die Bundeswehr ein. Ab 1977 übernahm er vor allem verschiedene Aufgaben im Gebirgsjägerbataillon 232 in Bischofswiesen.
Von 1995 bis 1998 führte ihn der Weg zum ersten Mal auf den Hammelburger Lagerberg.
Sahm war dort Dezernent für Vereinte Nationen Aufgaben der Gruppe Weiterentwicklung. Als stellvertretender Kommandeur kehrte er im Jahr 2013 an den Hammelburger Bundeswehrstandort zurück. Mit der Umstrukturierung von der Infanterieschule zum Ausbildungszentrum Infanterie wurde er Leiter Lehre und Ausbildung.
"Sie haben die vielfältigen Aufgaben, sei es als Leiter Lehre und Ausbildung, als mein Stellvertreter oder als Standortältester, mit beispielgebendem Engagement und klarem Verantwortungsbewusstsein erfüllt", sagte Brigadegeneral Hagemann in seiner Ansprache zu Sahm. Er erwähnte dessen Kombination aus "fachlicher Expertise" und "menschlicher Integrität". Hagemann sagte: "Ich habe viel von Ihnen gelernt."
Die vielfältigen Leistungen würdigen die Ehrennadel des Ausbildungszentrums und eben das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Silber mit roter Umrandung.
Die Auszeichnung ist in der Geschichte der Bundeswehr erst 247-mal verliehen worden, wie Hagemann betont. Die Ruhestandsurkunde für den 60-jährigen Oberst hat außerdem Bundespräsident Joachim Gauck persönlich unterzeichnet.
Die Verantwortung für den Bereich Lehre und Ausbildung übernimmt nun Oberst Axel Grunewald. Grunewald, 1964 in Hannover geboren, startete seine Dienstzeit im Jahr 1986 bei den Fallschirmjägern. Zuletzt war er stellvertretender Kommandeur beim Kommando Spezialkräfte in Calw.
Als Leiter Lehre und Ausbildung hat Grunewald die Verantwortung für Planung, Steuerung und Ablauf des gesamten Lehrbetriebs am Ausbildungszentrum Infanterie. Das umfasst nicht nur den Standort Hammelburg, sondern auch Altenstadt, Mittenwald, Lehnin, den Wasserübungsplatz Nordheim und künftig auch Pau in Frankreich, den traditionellen Partnerort der Fallschirmspringer.