Die Wohnungsbaugenossenschaft Hammelburg will zwei neue Gebäude errichten.
Sie sind längst noch nicht gebaut, doch seit die ersten Pläne Ende 2015 bekannt wurden, ist die Nachfrage nach den neuen Wohnungen der Wohnungsbaugenossenschaft
Hammelburg (WGH) groß. "Wir haben schon eine Warteliste und gehen davon aus, dass die Nachfrage das Angebot übersteigen wird", sagte Geschäftsführer Marco Lummel. Bei einem Pressegespräche stellte er zusammen mit dem Vorstandsvorsitzenden Georg Sell das Investitionsvorhaben der WGH vor.
Es ist das erste Mal seit Jahrzehnten, dass die WGH wieder neu baut. In der Vergangenheit konzentrierte sie sich vor allem auf die Sanierung ihres Wohnungsbestands. Auffälligstes Beispiel war die umfassende Erneuerung des Hochhauses in der Breslauer Straße im Jahr 2014.
Seit mehreren Jahren sind die Wohnungen der WGH gut vermietet, es gibt keine Leerstände und nur eine geringe Fluktuation, wie der Vorstandsvorsitzende und der Geschäftsführer berichteten. Die WGH vermietet 323 Wohnungen in 39 Häusern in Hammelburg. Und seit etwa zwei Jahren übersteige die Nachfrage das Wohnungsangebot bei Weitem. Gefragt seien vor allem Zwei- und Drei-Zimmerwohnungen.
Penthäuser auf dem Dach
Die werden die neuen Wohnhäuser nun bieten. Die Blocks werden auf einer freien Fläche zwischen Adolf-Kolping-Straße und Friedhof errichtet. Der WGH gehörte dort bereits ein Grundstück. Um das Areal für das Bauvorhaben zu erweitern, kaufte sie ein weiteres Flächenstück von der Stadt dazu.
Die beiden Wohnhäuser bestehen aus jeweils zwei gegeneinander verschobenen Hälften. Damit wird vermieden, dass innenliegende Bäder entstehen, erklärte Sell. Auf jeder der drei Ebenen gibt es vier Wohnungen - pro Block also insgesamt zwölf Wohnungen mit rund 52 und 74 Quadratmeter Fläche. Auf dem Dach kommen dann noch jeweils zwei größere Penthouse-Wohnungen mit etwa 90 Quadratmetern dazu.
Die beiden Blocks werden mit einem Aufzug ausgestattet. Neben 42 Stellplätzen muss die WGH auch eine Stichstraße anlegen, um die Neubauten zu erschließen. Alles in allem beziffert die WGH die Investition daher auf mehr als vier Millionen Euro.
"So eine Investition will wohl überlegt sein", meinte Lummel. Denn die WGH will ihr Vorhaben ohne Förderung für sozialen Wohnungsbau finanzieren, um bei der Vermietung nicht an Vorgaben gebunden zu sein. Außerdem muss bei der Finanzierung berücksichtigt werden, dass die Mieten in Hammelburg unter dem Durchschnitt liegen, wie Sell anmerkte.
Dennoch geht Lummel davon aus, dass im Januar der endgültige Beschluss fällt. Dann kann das Genehmigungsverfahren beginnen. Im späten Frühjahr oder im Frühsommer könnten zunächst die Arbeiten an der Erschließungsstraße starten. Auch wenn Zeitrahmen und Bauablauf noch nicht detailliert feststehen, wird das erste Haus wohl erst 2018 fertig werden und das ganze Projekt 2019 abgeschlossen sein.
Vorstand Marco Lummel kam im Jahr 2003 zur Wohnungsbaugenossenschaft Hammelburg (WGH). Seit 2004 ist er Geschäftsführer. Der Aufsichtsrat hat ihn nun ab 1. Januar zum hauptamtlichen Vorstand bestellt. Lummel bleibt zugleich weiterhin Geschäftsführer. Für Georg Sell hingegen endet im Laufe des kommenden Jahres seine Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender. Sell hat die in der Satzung festgelegte Altersgrenze von 70 Jahren überschritten.