Neue Kunstausstellung in der Bank Schilling

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Vernissage in der Bank Schilling (von links): Filialdirektor Johannes Wagenpfahl, Maria Heckmann, Vorstandsmitglied Matthias Busch und Kunstkritikerin Astrid Hedrich-Scherpf. Foto: Winfried Ehling
Vernissage in der Bank Schilling (von links): Filialdirektor Johannes Wagenpfahl, Maria Heckmann, Vorstandsmitglied Matthias Busch und Kunstkritikerin Astrid Hedrich-Scherpf. Foto: Winfried Ehling

Maria Heckmann zeigt ihre Arbeiten in den neu gestalteten Räumen der Bank Schilling. Die Bilder verbinden Fotografie mit selbst verfasster Lyrik oder auch mal einer Melodie.

Eine ungewöhnliche Kunstform hat Maria Heckmann bei einer Vernissage in den umgebauten Räumen der Bank Schilling präsentiert. Ihre "Fotopoesie" erschöpft sich nicht nur in experimenteller Fotografie, sondern verbindet sich mit Texten zu einem Gesamtwerk.

Die Hammelburgerin, die seit rund zwei Jahrzehnten ihre Umgebung mit künstlerischem Anspruch mit der Kamera einfängt, malt mithilfe der Technik, zum Beispiel in Form von Langzeitbelichtungen bewegter Objekte oder Makro-Aufnahmen. Bereits im Sommer bei der Kunstwoche in Ramsthal vertreten, verknüpft sie diese Werke mit "Sinnbildern".

"Ich übertrage das Optische auf innere Prozesse und Assoziationen, die mir spontan einfallen. Ich liebe es verschiedene Ausdrucksformen miteinander zu verbinden", sagte die Künstlerin. Sie fügt dem Lebenskreislauf der Natur ihre empathischen Vorstellungen bei und verbindet sie mit Worten. Aus dieser Praxis entstanden 15 Bände mit Bildgedichten, die Maria Heckmann gestaltete. "Schlichte Bilder und Worte befruchten sich spielerisch und werden zu Lebensgeschichten."

Von der Natur fasziniert und der Heimat in tiefer Zuneigung verbunden, hebt Heckmann die besonderen Merkmale ihrer Umgebung heraus. Dazu gehört der Wein, die Reben und ihr Wachsen und Gedeihen. "Loslassen" ist eine Bildertreppe eines Tautropfens betitelt, der von einem Weinstock auf die Erde fällt. Das fertige Produkt, den Wein selbst, versieht die Künstlerin mit zuweilen humorigen oder tiefsinnigen Versen. Es darf auch einmal geschmunzelt werden. "Wenn der Weingeist weint."

Selbstredend ist auch das Jubiläum der Stadt Hammelburg, die 1300-Jahr-Feier, ein Motiv für die 60-jährige Sonderschullehrerin, die sich beurlauben ließ, "um mehr Zeit für die kreative Betätigung zu haben". Gemeinsam mit Maria Rinecker, Barbara Winter und weiteren Begeisterten entwickelt sie aktuell das Projekt "ZEITräume". Für die Werbeaktion "Sag ja zu Hammelburg" fertigte Heckmann eine Anzahl von Bildkarten aus der Saalestadt.


Kunstpräsentation hat Tradition

Die gut besuchte Vernissage in der Bank Schilling eröffnete Matthias Busch, Mitglied des Vorstands. Er äußerte sich froh darüber, dass es trotz umfangreicher Baumaßnahmen gelungen ist, die Tradition einer jährlichen Kunstausstellung beizubehalten. Zu Recht wähnte sich der Vertreter der seit 1923 in Hammelburg ansässigen Privatbank stolz auf die viermonatige Sanierungsmaßnahme, die nicht nur eine Modernisierung der Innenräume bedeutete, sondern auch eine dem Marktplatz-Ensemble angepasste, schmucke Außenfassade geschaffen hat.
Filialdirektor Johannes Wagenpfahl dankte für das Verständnis der Kunden während der Umbauphase.

Kunstkritikerin Astrid Hedrich-Scherpf leitete die Ausstellung mit einer fachlichen Beurteilung ein, in der sie den künstlerischen Werdegang von Maria Heckmann nachzeichnete. Demnach wirkte die Hammelburgerin schon auf verschiedenen, kreativen Sektoren mit: als Schauspielerin bei "spectaculum" sowie als Sängerin und Darstellerin in christlich-religiösen Bühnenstücken.

Ihre nächste Präsentation plant Heckmann im Haus der Schwarzen Berge. Die Ausstellung in der Bank Schilling ist bis Ende November zu sehen.