Die DB Netz AG will die Gleisübergänge in Hammelburg in der Bahnhofstraße und in Westheim modernisieren. Das bringt Neues für Fußgänger und Busfahrgäste.
Die Bahntochter DB Netz AG will die Strecke der Saaletalbahn modernisieren. Die Bahnhöfe in Gräfendorf,
Hammelburg und Elfershausen bekommen elektronische Leit- und Sicherungstechnik. Das führt auch zu Veränderungen an den Bahnübergängen.
Die DB Netz AG, die für die Eisenbahninfrastruktur zuständig ist, plant derzeit für den Übergang in der Bahnhofstraße in Hammelburg und für den Übergang in Westheim Neuerungen. Martin Hofmann, Projektleiter des Unternehmens, stellte die Überlegungen am Montagabend den Stadträten vor.
"Es ist erforderlich, die Bahnübergänge zu erneuern", sagte er. Diese müssten an die neue Signaltechnik angepasst werden. Außerdem sollen die beiden Bahnübergänge in diesem Zusammenhang den Bestimmungen entsprechend und vor allem behindertengerecht ausgebaut werden.
Für den Hammelburger Bahnübergang bedeutet das vor allem, dass der - stadtauswärts betrachtet - linke Gehweg verlegt wird. Er verläuft künftig nicht mehr direkt an der Straße über die Gleise. Der Gehweg wird vielmehr etwa 20 Meter Richtung Bahnhof vom jetzigen Bahnübergang abgesetzt. Laut Hofmann kann das Blindenleitsystem sonst nicht eingebaut werden.
Stadteinwärts dürfen Lkw künftig nicht mehr am Bahnübergang nach rechts in die Straße Am Bahnhof abbiegen. Sie müssen das Gewerbegebiet Am Weiten Weg über den Minikreisel und die Saaletalstraße ansteuern. Hofmann erklärte das mit Schleppkurven und den beengten Platzverhältnissen.
Das Buswartehäuschen stadtauswärts bleibt nahe am Bahnübergang stehen. Die Busse selbst sollen allerdings einige Meter weiter weg halten. Die Fahrgäste müssen zum Einsteigen künftig die Einfahrt zum Sonderposten-Baumarkt überqueren. Das sorgte im Stadtrat für einige Diskussionen. So hatte Rita Schaupp (SPD) Bedenken, dass Autos an den haltenden Bussen nicht vorbeikämen, weil die Busse dann parallel zur Linksabbiegespur stünden.
Wie Hofmann erklärte, muss der Halt auf alle Fälle versetzt werden, um am Bahnübergang den Räumungsbereich gewährleisten zu können. Nach Angaben von Peter Kreß vom Tiefbauamt sei die Verlegung mit dem Busunternehmen KOB abgesprochen. Den Vorschlag, den Halt dann noch weiter Richtung Schlereth-Gelände zu verschieben, wies er ab: Der Bushalt dürfe nicht zu weit vom Bahnhof entfernt sein.
Der Bahnübergang in Westheim muss breiter werden. Er wird so ausgebaut, dass künftig zwei Lkw aneinander vorbeifahren können. Der bisher unbeschrankte Bahnübergang soll mit Halbschranken ausgestattet werden. Er bekommt ebenfalls einen etwas versetzten, behindertengerechten Gehweg.
Das Vorhaben der DB Netz AG steckt derzeit in der Vorplanung. Die Umbauarbeiten sollen erst im Jahr 2021 stattfinden. Die Inbetriebnahme ist für September 2021 geplant. An der Modernisierung des Bahnübergangs in Hammelburg muss die Stadt sich mit ungefähr 50 000 Euro beteiligen, wobei sie sich den Betrag noch mit dem Staatlichen Bauamt teilt. Für den Bahnübergang in Westheim liegt die Beteiligung der Stadt laut Tiefbauamt bei 60 000 Euro.
Die Modernisierung der Zugstrecke wird auch personelle Konsequenzen mit sich bringen. So wird es in Hammelburg künftig keinen Fahrdienstleiter mehr geben, wie Hofmann auf Nachfrage von Florian Röthlein (Grüne/BfU) erklärte. Von wo aus die Technik bedient werde, ob zum Beispiel von Gräfendorf oder Elfershausen, werde erst die weitere Planung zeigen.