Nachfolger für die KSK Untererthal gesucht

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Für ihren Vorsitzenden, Hermann Desch, sucht die Krieger- und Soldatenkameradschaft einen Nachfolger. Foto: Winfried Ehling
Für ihren Vorsitzenden, Hermann Desch, sucht die Krieger- und Soldatenkameradschaft einen Nachfolger. Foto: Winfried Ehling

Die Krieger- und Soldatenkameradschaft (KSK) ist knapp am Untergang vorbeigeschrammt.

Der zweite Anlauf für die Suche nach einem neuen Vorsitzenden hinterließ zumindest die Hoffnung auf das Überleben der für den Stadtteil wichtigen Gemeinschaft.

Bereits im März hatten die Kameraden versucht einen Vorsitzenden zu finden. Wäre dieser gewählt, gäbe es auch für die anderen Ämter ausreichend Bewerber, informierte Noch-Vorsitzender Hermann Desch. Er räumte ein: "Ich bin etwas nervös. Wenn es heute nicht klappt, gibt es nur noch eine Chance. Ist die auch vertan, wird unser Verein liquidiert. Bestenfalls könnten wir uns einem anderen Verein anschließen."

Das wollte eigentlich keiner in der Kameradschaft. Doch mit Bewerbungen für den Vorsitz taten sich die Anwesenden schwer. Vorschläge von Desch lehnten die Angesprochenen meist mit Hinweis auf ihre knappe Zeit ab. Viele KSKler sind auch anderweitig engagiert, haben eine Familie und Kinder, sind beruflich gebunden - oder haben "ihre Pflicht erfüllt", wie der 78-jährige, ehemalige Ortssprecher und Ex-Feuerwehr-Vorsitzende, Jürgen Rübeck, sagte.

Doch ähnlich geht es auch dem rücktrittswilligen Desch, der seit 23 Jahren im KSK-Vorstand mitarbeitet, davon ein Dutzend Jahre als Vorsitzender. "Der Verein hatte häufig Vorrang vor meiner Familie. Jetzt möchte ich wenigstens das an meinen Enkeln gut machen, was ich bei den Kindern nicht tun konnte", argumentiert er.

Auch eine berufliche Veränderung, die Schichtarbeit, zwinge ihn zu diesem Schritt. "Die Kameradschaft braucht zudem frischen Wind. Ich bin aber gerne bereit zu unterstützen und zu helfen, wenn ihr mich braucht", versicherte er.

Geteilte Verantwortung

Neben Desch appellierten auch Ortsbeauftragter Bernd Hüfner und Stadtrat Arnold Eiben an die Versammelten. "Die Auflösung des Vereins wäre ein großer Verlust für unsere Dorfgemeinschaft. Andererseits kann ich den Rücktritt von Hermann Desch verstehen. Ich wünsche euch eine baldige und gute Lösung", unterstrich Hüfner mit dem Hinweis auf viele Aktionen. "Wenn nicht jeder in sich geht, wird ein wichtiger Pfeiler im Vereinsleben Untererthals liquidiert. Das dauert zwar offiziell zwei Jahre, doch das ist keine Option für die Zukunft", fügte Eiben hinzu.

Für den Vorschlag, die Verantwortung auf zwei oder mehrere Personen zu verteilen, konnten sich dann doch einige Gefragte erwärmen. Allerdings bedingt dies eine Satzungsänderung, die in der nächsten Versammlung ansteht. Der Option, mehrere, gleichberechtigte Vorsitzende zu wählen, gaben Manfred Löffler, Mario Kuchenbrod und der bisherige Stellvertreter , Peter Schneider, eine "halbe" Zusage. Desch selbst verpflichtete sich, als Kassenwart weiter im Vorstand mitzuarbeiten.

Ein Duo oder Trio für die Spitze fand schon in anderen Vereinen Eingang und lief in den meisten Fällen problemlos ab. Deshalb sollte die Kameradschaft ihre Satzung ändern, die vorgeschlagene Lösung erwägen und dem Stadtteil eine wichtige Stütze im Vereinsleben erhalten. Untererthal hat schon mehrmals bewiesen, dass die Vereine solche Probleme meistern und ihren Fortbestand in die eigenen Hände nehmen können.