Mit neun Jahren erstmals auf Wallfahrt

2 Min
Die Euerdorfer Wallfahrer beim Auszug aus der Kirche am Kreuzberg. Foto: Doris Bauer
Die Euerdorfer Wallfahrer beim Auszug aus der Kirche am Kreuzberg. Foto: Doris Bauer
Ein Lächeln trotz Strapazen. Foto: Doris Bauer
Ein Lächeln trotz Strapazen. Foto: Doris Bauer
 
Das "Chörle" unter der Leitung von Ilona Seufert. Foto: Doris Bauer
Das "Chörle" unter der Leitung von Ilona Seufert. Foto: Doris Bauer
 
Auf der Straße Richtung Stralsbach. Foto: Doris Bauer
Auf der Straße Richtung Stralsbach. Foto: Doris Bauer
 
Durchzug durch Burkardroth. Foto: Doris Bauer
Durchzug durch Burkardroth. Foto: Doris Bauer
 
Die Wallfahrts-Gemeinschaft aus Euerdorf vor dem Abstieg. Foto: Doris Bauer
Die Wallfahrts-Gemeinschaft aus Euerdorf vor dem Abstieg. Foto: Doris Bauer
 
Die Euerdorfer Wallfahrer in der Kreuzberg-Kirche. Foto: Doris Bauer
Die Euerdorfer Wallfahrer in der Kreuzberg-Kirche. Foto: Doris Bauer
 
Musikanten beim Gottesdienst auf dem Kreuzberg. Foto: Doris Bauer
Musikanten beim Gottesdienst auf dem Kreuzberg. Foto: Doris Bauer
 
Durchzug durch das Torhaus am Morgen. Foto: Doris Bauer
Durchzug durch das Torhaus am Morgen. Foto: Doris Bauer
 
Morgenstimmung: Aufbruch in Euerdorf am Samstag Morgen. Foto: Doris Bauer
Morgenstimmung: Aufbruch in Euerdorf am Samstag Morgen. Foto: Doris Bauer
 
Auch Kinder und Jugendliche engagierten sich während der Wallfahrt. Foto: Doris Bauer
Auch Kinder und Jugendliche engagierten sich während der Wallfahrt. Foto: Doris Bauer
 
Durchzug durch Stralsbach. Foto: Doris Bauer
Durchzug durch Stralsbach. Foto: Doris Bauer
 

Jung und alt wallten von Euerdorf gemeinsam zum Kreuzberg und zurück. Darunter auch eine 81-Jährige, die zum 70. Mal dabei war.

Über 80 Wallfahrer waren von der Marktgemeinde Euerdorf zu Fuß auf dem Heiligen Berg der Franken und sind wohlbehalten am nächsten Tag wieder zurückgekehrt. "Mit dem Herzen dabei" lautete das diesjährige Motto, zu dem ein Vorbeter-Team meditative Texte, Gebete und Lieder vortrug.
Die Wallfahrer waren aber auch selbst gefordert, dabei zu sein. So mussten sich die Teilnehmer auf die Strapazen einer ca. 70 Kilometer langen Strecke, die an zwei Tagen zu bewältigen war, und auch geistig auf Impulse und Gedanken einlassen. Damit eine solche Wallfahrt durchgeführt werden kann, muss einiges vorbereitet und währenddessen alles bestens organisiert sein. Dafür zeichnete Wallfahrtsleiterin Gisela Leber verantwortlich: "Bereits im Oktober letzten Jahres haben wir uns im Kloster Kreuzberg getroffen, um Termine abzusprechen. Das Vorbeter-Team ist seit März aktiv und in den letzten Tagen vor der Durchführung mussten Gepäck- und Begleitfahrzeuge entsprechend umgebaut werden."


Absolut reibungslos

Quartiermeister Bruno Brimer organisierte die Übernachtungen im Kloster. "Es war eine reibungslose Wallfahrt, die auch Dank der Disziplin jedes einzelnen Teilnehmers sehr erfolgreich verlaufen ist", freute sich die Wallfahrtsleiterin.
Ein großer Aktivposten ist dabei Reinhard Hallhuber, ehemaliger Bürgermeister, der seit 27 Jahren dafür verantwortlich ist, dass die Wallfahrtsgruppe pünktlich alle Ortschaften und Pausenstellen erreicht. Er führt die Gruppe als Fahnenträger mit dem Kreuz- und einem weiteren Fahnenträger an und sorgt für das richtige Tempo. "Mittlerweile habe ich im Gefühl, wann wir normal laufen können oder wann wir mit der Geschwindigkeit anziehen müssen." Hallhuber braucht keinen Plan, er hat die Abschnitte genau im Kopf.
Besonders schön war auch die Tatsache, dass heuer 15 aktive Musiker die Wallfahrt unterstützten. So wurde mit großer Klangfülle durch viele Ortschaften auf dem Hin- und Rückweg marschiert. Während die jüngste Teilnehmerin neun Jahre alt war, feierte die älteste mit 81 Jahren das ganz seltene 70-jährige Jubiläum, wofür sie in der Versammlung der Kreuzbruderschaft außerordentlich gerne geehrt wurde. Der 13-jährige Anton Muthig aus Ramsthal war zum ersten Mal dabei und freute sich darüber, dass er die Strecke zum Kreuzberg ohne Probleme auf Anhieb schaffte: "Ich bin noch nie so eine lange Strecke auf einmal gelaufen. Obwohl der Weg zum Kreuzberg anstrengend war, konnte ich mithalten und es hat sogar Spaß gemacht."


Hintergrund der Wallfahrt zum Kreuzberg

Die Kreuzbruderschaft
hat 278 Mitglieder; Vorsitzende ist Gisela Leber, Quartiermeister Bruno Brimer.

Termin 2018: 21./22. Juli ; Treffpunkt am 21. um 5.45 Uhr an der Pfarrkirche / Euerdorf.

Das Gelöbnis aus dem Jahr 1796 (Auszüge aus der Chronik):
1. Alljährlich in einer Prozession am Sonntag nach Bartholomä nach dem Kreuzberg zu wallfahren
2. Den Tag vor Wendelini als Fasttag zu halten und den Wendelinitag selbst zu feiern
3. An keinem Sonn- und Feiertage mehr vor dem vormittägigen Gottesdienst die Hirten austreiben lassen zu wollen.
"Die erste Wallfahrt dahin geschah in einer feierlichen Prozession den Tag vor Michaeli 1796 unter Begleitung eines Geistlichen und wurde so alljährlich bis zum Jahre 1801 fortgesetzt, von wo an vermöge eines Decretes von seiner Durchlaucht dem Churfürsten Maximilian Joseph alle Wallgänge abgestellt wurden."