Der Landkreis zeichnete Peter Binsteiner, Jürgen Metz, Georg Seifried, Bettina Bonengel und die Gesangs- und Instrumentalgruppe "Guig" mit dem Kulturehrenbrief aus.
Die Verleihung des Kulturehrenbriefs des Landkreises ist nicht nur lieb gewordene Tradition, vielmehr adelt sie Kultur und die Kulturschaffenden und würdigt das Ehrenamt in besonderer Weise. In der Kirche des Klosters Altstadt nahmen vier Persönlichkeiten und eine Gruppe diese außergewöhnliche Ehrung entgegen.
Landrat Thomas Bold, der zahlreiche, prominente Gäste willkommen hieß, unter ihnen die Staatssekretäre Sabine Dittmar und Sandro Kirchner, Bezirksrätin Karin Renner sowie Hammelburgs Bürgermeister Armin Warmuth, sprach von "wahrlich bewegten Zeiten, die den Alltag komplett auf den Kopf stellten. Zuerst Pandemie, dann Krieg in Europa. Beides ist uns fremd, wenn nicht sogar undenkbar".
Besonders der Angriff auf die Ukraine mache bewusst, dass ein autokratisches Oberhaupt trotz Bündnissen und Partnerschaften Krieg und Elend über die Menschen bringt. Doch Friedrich Schillers Wort hat bedauerlicherweise immer noch Bestand: "Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt".
Ein besonderes Dankeschön
Gerade in sorgenvollen Zeiten komme der Kultur eine wichtige Rolle zu, der es gelingt, Zerstreuung zu erzeugen und nicht in depressive Gedanken zu rutschen. Froh, dass das kulturelle Leben wieder fast uneingeschränkt stattfinden kann "kommen wir auf andere Gedanken, persönliche Ängste und Probleme werden leichter erträglich", so Bold mit Dank an die Kulturschaffenden und der Bitte, aktiv auf die Geflüchteten zuzugehen. Gerade in der Musik lässt sich vieles überwinden.
Seit jeher sei der Facettenreichtum des Kulturlebens das Faktum, das den Landkreis so lebendig mache. Deshalb gelte den engagierten Bürgerinnen und Bürgern aber auch den Kommunen ein besonderes Dankeschön, das ebenso dem Kreistag und dem Kulturausschuss gebühre. Der Landkreis stelle die finanziellen Mittel, um die heimische Kulturlandschaft zu erhalten. "Kultur rechnet sich zwar nicht finanziell, aber sie zahlt sich langfristig für uns alle aus", schloss der Landrat. Die feierliche Ehrenbriefübergabe fand ihren musikalischen Rahmen in Darbietungen des Kreis-Jugendblasorchesters unter Leitung von Tanja Berthold und der von Stefan Ammersbach geführten Gesangs- und Instrumentalgruppe "Guig", die selbst ausgezeichnet wurde.
Den Kulturehrenbrief und ein Präsent verlieh Landrat Bold an die Vorgeschlagenen. Peter Binsteiner aus Arnshausen ist seit 17 Jahren engagierter Vorsitzender des Gesangvereins "Harmonie" - obwohl er selbst gar nicht singt, sondern lieber das Tanzbein in der Vereinstanzgruppe schwingt. Unter seiner Führung erhielt die Harmonie die Zelterplakette, die höchste Auszeichnung für Amateurchöre. Immer verlässlich und ansprechbar zeichnet er für die Feierlichkeiten des Vereins beim 100. Jubiläum verantwortlich.