Bunt, laut und fröhlich war die Jubiläumssitzung der EU-KA-GE (Euerdorfer Karnevalsgesellschaft Grün-Weiß) zum 66-jährigen Bestehen.
Zum Jubiläum selbst beschenkte sich der Verein nicht nur mit den obligatorischen Hoheiten, Katharina II. von der Ballingburg und Benni I. vom Saalestrand, sondern auch mit einem Jubiläums-Kinderprinzenpaar, Dunja I. von der unteren Dorfmühle und Noah I. von der Arche. Zur Prunksitzung, zu der Gesellschaftspräsident Tobias Schmitt begrüßte und die Dieter Nöth musikalisch untermalte, wurde Jubiläumswein kredenzt.
Auch mit einem eigenen Lied wurde der Verein mit dem "Grün-Weiß-Walzer" beschert, komponiert und augenzwinkernd getextet vom Euerdorfer Musiker Ralf Werner: "Grün, weiß und auch mal Blau - das ist die EU-KA-GE". Die Gastvereine und Aktiven bekamen einen prunkvollen Jubiläums-Orden überreicht. Zum Jubiläum gratulierten die Gastvereine und auch die Marktgemeinde selbst. Stellvertretender Bürgermeister Klaus Kaufmann überreichte dazu ein Präsent.
Zu zwei komplett ausverkauften Vorstellungen, durch die Sitzungspräsident Dieter Diez gekonnt führte, präsentierte die EU-KA-GE ein kurzweiliges Programm, unterstützt von Gastvereinen aus Elfershausen, Eußenheim, Fuchsstadt und Untererthal. Aus den Reihen der EU-KA-GE scheint der Nachwuchs auf lange Sicht hin gewährleistet zu sein. Mit 25 Akteuren tanzten sich die Jüngsten, die Mini-Showtanzgruppe, als Indianer verkleidet in die Herzen der Zuschauer. Die Junioren-Showtanzgruppe präsentierte passend zum Jubiläum eine "Reise durch die Zeit" und sorgte mit rhythmischer Musik und akrobatischen Tanzeinlagen für gute Stimmung.
Zu Recht bezeichnete der Sitzungspräsident die Prinzengarde der EU-KA-GE als das "Aushängeschild des Vereins", die sich mit Leichtigkeit, Schwung und Akrobatik synchron präsentierte. Temperamentvoll, ebenfalls akrobatisch, fröhlich und taktsicher wirbelte Tanzmariechen Anna Reuss über die Bühne - zum ersten Mal alleine, musste ihre Partnerin Camyra Brooks verletzungsbedingt pausieren. Die "ZZ's" der EU-KA-GE luden das Publikum zu einer getanzten "Fränkischen Hüttengaudi" ein. Mit Begleitung von Blasmusik und einem Kirmesbaum zogen die zehn Männer und Frauen mit großem Hallo ein. Nach der Baumaufstellung wurde zünftig getanzt. Auch Gastgarden rissen das Publikum mit, wie der Showtanz der Fuchsstädter zum Thema "Charlston". Die Elferhäuser punkteten mit einem Marschtanz und später mit einem Spektakel "Im alten Rom". Spaßig präsentierte sich das Niederwerrner Männerballett, was das Publikum mit Applaus honorierte.
Auch in der Bütt war einiges los. Marius Röder aus Hambach erfreute die Zuhörer als König von Euerdorf mit ganz eigenen Vorstellungen an seine Regentschaft, angelehnt an Rio Reisers "Wenn ich König von Deutschland wär". "Till" alias Peter Halbig aus Hambach ist Stammgast bei der EU-KA-GE und hielt mit spitzer Zunge der Politik und vielen Gesellschaftsthemen seinen Spiegel vor. Das "Hasenblech" aus Haßfurt entführte das Publikum mit Blasmusik in den "Wilden Westen". Hier wurden Konflikte zwischen dem heutigen Osten und Westen aufgezeigt, garniert mit Seitenhieben auf Euerdorfer Gegebenheiten. "Lubber" und "Babbo" als Bauarbeiter, alias Thomas Klug und Matthias Schmelzer aus Oberschwappach präsentierten sich kongenial als Helden des Alltags.
Der "ESC", der "Euerdorfer Schaffer Club", ließ zunächst via Aufzeichnung und Beamer Schirmherrin der Veranstaltung, MdB Dorothee Bär, zu Wort kommen. Der "ESC" ist der Problemlöser Euerdorfs - auf ganz eigene Weise. Hier traf Lokalkolorit auf sämtliche Facetten des Humors, von herb bis ganz subtil, was für Lachsalven sorgte. So wurde die Dorfpolitik, wie die vermehrten Knöllchen bei parkenden Autos, näher unter die Lupe genommen.
Der "ESC" unterstützte auch Bürgermeisterin Patricia und ihre Freundin Doro bei der Auswahl geeigneter Bewerber für die vielen offenen Posten in der Marktgemeinde, wie Straßenkehrer, Bademeister für den neuen Saalestrand oder die derzeit nicht besetzte Stelle als Pfarrer. Sogar Donald Trump wurde ins Auge gefasst, nicht zuletzt weil er versprach: "We make Euerdorf great again". Als "absoluten Höhepunkt" kündigte Dieter Diez zum Abschluss der gut fünfstündigen Veranstaltung die Showtanzgruppe der EU-KA-GE an. Damit sollte er Recht behalten. Die fantasievolle und farbenprächtige "Reise nach China" wurde mit vielen artistischen Einlagen dem faszinierten Publikum dargebracht.