Mehrausgaben für Baugebiet

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Erschließung des Neubaugebiets Haiger II in Sulzthal Foto: Gerd Schaar/Archiv
Erschließung des Neubaugebiets Haiger II in Sulzthal  Foto: Gerd Schaar/Archiv

Um sie zu finanzieren, nimmt die Gemeinde einen Kredit über 330 000 Euro auf. Der Bedarf an Bauplätzen ist groß, wie die Nachfrage zeige.

Der Gemeinderat beschloss in seiner jüngsten Sitzung einen Nachtrags-Haushaltsplan. Damit erhöhen sich die Ansätze im Vermögenshaushalt um 330 000 Euro auf 1,343 Millionen Euro. Der Verwaltungshaushalt mit Einnahmen und Ausgaben von 1,899 Millionen Euro ändert sich nicht. Grund für die Änderung des Ansatzes im Vermögenshaushalt sind die Sanierung des Kindergartengebäudes, für die 35 000 Euro veranschlagt sind und vor allem die Erweiterung des Baugebietes "Haiger" von ursprünglich 19 auf 28 Bauplätze, da der Bedarf an Bauplätzen nach wie vor groß ist.

Deshalb wurden erhebliche Mehrausgaben für Straßenbau, Kanal und Wasser notwendig. Um sie zu finanzieren, nimmt die Gemeinde einen Kredit über 330 000 Euro auf, außerdem wird der Ansatz für die Zuführung an die allgemeine Rücklage um 10 000 Euro reduziert, der Betrag für die Änderung der Straßenbeleuchtung auf LED (Leuchtdioden) wird um 25 000 Euro auf 50 000 Euro im Jahr 2018 verringert.

Auch Ortskern im Fokus

Durch die Kreditaufnahme von 330 000 Euro ergibt sich, nach Abzug der planmäßigen Schuldentilgung, zum Jahresende ein Schuldenstand von 440 000 Euro. Mit einer Pro-Kopf-Verschuldung von 534 Euro liegt Sulzthal noch immer unter dem Landesdurchschnitt vergleichbarer Gemeinden, der bei 562 Euro pro Kopf liegt, so Bürgermeister August Weingart. Der Bürgermeister betonte, dass trotz der Erschließung des Baugebietes "Haiger" für den Markt Sulzthal die Revitalisierung des Ortskernes weiterhin einen großen Stellenwert hat. Er gab einen Überblick über den Baufortschritt in dem Baugebiet. Die Straßen sollen in vier Wochen fertig sein, die Kabel für Strom und Breitband sind gelegt, Mitte/Ende November soll die Vermessung der Plätze abgeschlossen sein.

Der Gemeinderat bestätigte die beiden neuen zweiten Feuerwehrkommandanten, die in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der Freiwilligen Feuerwehr am 29. Juni gewählt worden waren. Philipp Schreiber wurde für sechs Jahre gewählt. Frederik Schießer muss erst noch den Lehrgang "Leiter der Feuerwehr", absolvieren. Deshalb wurde er nur bis zum 30. Juni nächsten Jahres als stellvertretender Kommandant bestätigt. Die endgültige Bestätigung über die volle Amtszeit von sechs Jahren bekommt er, sobald er den Lehrgang besucht hat.

Informationen zum Windpark

Die Gemeinderäte bekamen auch neue Informationen über den geplanten Windpark auf Sulzthaler Gemarkung. Das Energieunternehmen Enercon mit Stammsitz in Aurich plant drei Windräder des Typs E115. Ursprünglich waren vier Windräder geplant, eines wurde zugunsten des Naturschutzes gestrichen, hieß es. Die 9,5 Kilometer Entfernung zum Umspannwerk bei Fuchsstadt seien "grenzwertig". Gespräche wegen der Kabelverlegung würden mit den Gemeinden Elfershausen und Fuchsstadt geführt, an einem Vertrag werde gearbeitet. Die notwendigen Rodungsarbeiten sollen zwischen November und Februar durchgeführt werden.

Die drei Beton-Fundamente für die Windräder haben einen Durchmesser von jeweils 25 Meter und eine Höhe von drei Meter. Die Windräder sollen dann etwa Mitte Juni errichtet werden. Ziel sei es, dass sich die Rotoren Ende 2019 drehen und Strom liefern. Sonst könne es Probleme mit der Bundesnetzagentur geben, so ein Sprecher der Enercon in der Sitzung des Gemeinderates.

Auftragsvergabe

Ein Teilstück der Langenbergstraße soll saniert und der Weg zum Friedhof asphaltiert werden. Die Arbeiten waren beschränkt ausgeschrieben worden. Das billigste Angebot lag bei 171 000 Euro. Der Gemeinderat vergab die Arbeiten einstimmig. Für die Langenbergstraße gibt es 50 Prozent Zuschuss im Rahmen des Programms zum Kernwege-Bau. Ebenfalls einstimmig vergeben wurde die Arbeit für ein Beweissicherungsverfahren, falls es durch die Bauarbeiten an der Friedhofs- bzw. Dorfmauer oder an Gebäuden Schäden gibt. Keine Einwände hatte der Gemeinderat gegen den Bebauungsplan "südlich der B303" in der Gemeinde Euerbach. Dort sind Sonderflächen für Einzelhandel und Gewerbebetriebe geplant.