Reges Treiben herrschte beim Obst- und Gartenbauverein. Mittendrin war Manfred Brunner mit seinen Andenbeeren-, Feigen- und Paprikapflanzen.
Die Pflanzentauschbörse im Stadtteil ist offensichtlich ein Erfolgsmodell. Nach dem "Versuchsballon" im vorigen Jahr, konnte sich der heimische Obst- und Gartenbauverein heuer über ein reges Treiben mit viel Grün am Platz vor dem Feuerwehrhaus freuen, an dem auch Irmgard Heinrich, die Kreisvorsitzende der Obst- und Gartenbauvereine, teilnahm.
"Ich finde es eine gute Idee wenn Besitzer ihre überschüssigen Pflanzen an andere weitergeben bevor sie auf dem Kompost landen. Das sorgt für Vervielfältigung, Freude bei den Menschen und der Verein kann durch Spenden ein bisschen Geld generieren", meint die frisch gebackene Bundesverdienstkreuzträgerin Irmgard Heinrich, die selbst mit Kräutern, Hauswurz, Lilien und Staudenpflanzen an der Tauschbörse teilnahm.
Sogar mit Klein-Traktor dabei Inge Schipper-Telger, die Vorsitzende des Untererthaler Gartler, freut sich über den
guten Besuch, der übrigens nicht nur aus dem Stadtteil sondern aus der gesamten, näheren Umgebung kam. Sogar mit Klein-Traktoren einschließlich Hänger brachten Pflanzenfreunde ihre Ladung an, wie Wolfgang Jachmann dies tat, der Tomaten, Zierpflanzen und Gartenutensilien ankarrte.
Aus Samen von Paprikafrüchten zieht Manfred Brunner seine Pflänzchen. "Das ist aber nur mit nicht gezüchteten Exemplaren möglich. So genannte F1-Hybriden sind nur einmal verwendbar", informiert er. Von Beruf Kfz-Mechaniker, hat er sich den Paprika, Peperoni und Tomaten aber auch der vitaminreichen, süß-säuerlichen Andenbeere (Physalis) verschrieben, die zum Beispiel Verwendung als Zierfrucht beim Mode-Getränk Aperol findet.
Der Automechaniker mit dem "grünen Daumen" verfügt aber auch über Feigen-Stecklinge, aus deren Früchten er Marmelade kocht.
Seine Tausch-Mitbringsel werden neugierig beäugt und sind anschließend heiß begehrt, wie die dezimierten Bestände in seinem Kleinbus belegen. Was ihn reizt an der Veranstaltung, ist einfach "sein Grün unter die Leute zu bringen, und man trifft sich mal wieder und kann ein bisschen fachsimpeln", meint der Untererthaler.
Am Rande der Tauschbörse besteht auch die Möglichkeit die neuen "Insekten-Hotels" zu besichtigen, von denen die Mitglieder des Obst- und Gartenbauvereins Untererthal 20 Stück gefertigt haben. Sie hängen in Gärten, an alten Scheunenmauern oder Zäunen und bieten - gefüllt mit angebohrtem Holz, Moos, Rinde, Tannenzapfen, Heu und Stroh und einem Backstein dem fliegenden Kleingetier eine Heimat. "Wir haben sie vor einer Woche für Materialkosten von 15 Euro im Feuerwehrhaus gebaut und jetzt aufgehängt", erklärt die Vereinsvorsitzende, stolz auf die ehrenamtliche Leistung.