Kunst im Keller

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Barbara Winter präsentiert ihre Vorstellungen in bunten Bildern, die das Wasser als Ursprung des Werdens zugrunde legen. Winfried Ehling
Barbara Winter präsentiert ihre Vorstellungen in bunten Bildern, die das Wasser als Ursprung des Werdens zugrunde legen.  Winfried Ehling
Tatjana Schmidt (l.) gibt vorzugsweise den fließenden Formen Ausdruck. Winfried Ehling
Tatjana Schmidt (l.) gibt vorzugsweise den fließenden Formen Ausdruck. Winfried Ehling
 
"Tischlein deck dich" mit Glaskunst von Petra Markert (3. v. l.), die eine Festtafel mit ihrem Design entwickelte. Winfried Ehling
"Tischlein deck dich" mit Glaskunst von Petra Markert (3. v. l.), die eine Festtafel mit ihrem Design entwickelte.                                        Winfried Ehling
 
Elisabeth Miller sucht die Anfänge offensichtlich im Mikrokosmos. Winfried Ehling
Elisabeth Miller sucht die Anfänge offensichtlich im Mikrokosmos. Winfried Ehling
 
Winfried Ehling
Winfried Ehling
 

Zum Altstadt-Advent präsentieren sich Werke aus der Sommerakademie der Gemeinschaft "Kunstwerkstatt Orangerie" unter dem Titel "Ursprung und Werden".

Der historische Untergrund des Kellereischlosses - eigentlich edlem Rebensaft gewidmet - beherbergt derzeit Kunst in vielfältiger Form. Zum Altstadt-Advent präsentieren sich Werke aus der Sommerakademie der Gemeinschaft "Kunstwerkstatt Orangerie" unter dem Titel "Ursprung und Werden".
Die heimische Interessengemeinschaft "Kunstvereint" konnte 14 Akteure aus der Kunstwerkstatt aus Hammelburg, Bad Kissingen, Nüdlingen, Schweinfurt und Bamberg für eine Ausstellung im Winzer- und im Bocksbeutelkeller sowie in der Brunnenstube gewinnen. Sie behandelten das Thema in unterschiedlichster Weise als Maler, Fotografen, Bildhauer und Designer.
Unter Leitung der Dozenten Wiltrud und Wolfgang Kuhfuß erarbeiteten die Kunstschaffenden die Thematik in individuellen Ausdrucksformen, nachdem sie sich mit der Aufgabenstellung auseinandergesetzt hatten. Es entstanden groß- und kleinformatige, experimentell gemalte Bilder und Zeichnungen, Skulpturen aus Holz und Stein, Installationen von Helena Scharf und Rainer Morper sowie die Foto-Präsentation "Geheimnisvolle Wege" von Wiltrud Kuhfuß, die im Bocksbeutelkeller und in der Brunnenstube zu bewundern sind.
Eingeleitet von Liedern des Damenquartetts "Sweet Inspirations", charakterisierte Wolfgang Kuhfuß bei der Vernissage die ausgestellten Unikate und ihre Schöpfer, und gab einen Einblick in das Wirken der Sommer-Akademie. Interessierte konnten sich bei einem Rundgang ihr eigenes Urteil bilden. Der Ideengeberin und Organisatorin der Präsentation, Barbara Winter, von "Kunstvereint", dankte Kuhfuß mit einem Blumenstrauß. Mit Gemälden, selbst in die Präsentation eingebettet, liebt Barbara Winter das Meer buchstäblich in allen Farben. Eine zweite beteiligte Hammelburgerin ist Elisabeth Miller, die zu geometrischen Strukturen neigt. Könnten die kleinen, sonnenähnlichen Gebilde ihrer Exponate etwa Amöben sein aus denen sich erstes Leben auf der Erde entwickelte?
Gegensätze stellen die von Tatjana Schmidt eingebrachten Skizzen dar. Dem fließenden Ausdruck menschlicher Körperlichkeit fügt sie architektonisch anmutende Zeichnungen von Gebäuden bei, die allerdings nur ein Versuch waren, wie die 39-jährige - und damit jüngste Künstlerin - einräumt. Die ehemalige Brunnenstube bietet Wiltrud Kuhfuß Platz für ihre flüchtigen Fotografien. In bewusst unscharfen Fotos hält sie den verwischten Augenblick fest, der Vermutungen für vieles zulässt.
Der gegenüber liegende Winzerkeller ist von Petra Markert in Licht und Glas getaucht. Die Kissingerin zeigt ihr Können durch atmosphärische Bilder, ausgefallene Beleuchtungskörper und mit einer aus Scherben und nachgebildeten Weinflaschen designten Festtafel. Das Glas, bei 800 Grad im Ofen geschmolzen, versetzt sie mit eingebrachten Farben und Malereien und kommt dabei zu erstaunlichen Ergebnissen.
"Eine spannende Geschichte", wie die Designerin einräumt, die mit der Raumgestaltung durch ihre Werkstoffe Glas und Farbe schon einige Erfolge erzielte. So stattete sie mehrere Räume der Klinik Heiligenfeld aus und war auch bei "Kunst am Bau" tätig. Interessierte finden ihre Arbeiten im Internet unter www.markert-art.com.
Wer sich einen umfassenden Eindruck verschaffen will, muss sich allerdings sputen, denn die Ausstellung im Bocksbeutelkeller ist nur bis einschließlich Sonntag, 3. Dezember, geöffnet. Die Glaskunst im Winzerkeller kann jedoch zu den Öffnungszeiten (freitags) bis Ende Februar besichtigen werden.