Kindertagespflege "Murmelmäuse" öffnet

1 Min
Carolin Sell und ihre Kuscheltiere warten auf die Kinder. Foto: Arkadius Guzy
Carolin Sell und ihre Kuscheltiere warten auf die Kinder. Foto: Arkadius Guzy

Carolin Sell will mit Handpuppen erziehen.

Um Hammelburg herum gibt es bereits einige Tagesmütter, so zum Beispiel in Diebach oder Elfershausen. In der Stadt selbst fehlte bisher ein solches Angebot. Nun bietet Carolin Sell ab dem neuen Jahr mit ihrer Kindertagespflege "Murmelmäuse" diese Form der Kinderbetreuung an.

Maximal fünf Kinder ab einem Jahr will sie in ihrem Haus aufnehmen. "Ich habe gemerkt, dass der Betreuungsbedarf ab einem Jahr sehr groß ist", sagt sie. Die Vermittlung der Plätze läuft über das Mehrgenerationenhaus Bad Kissingen. Dort werden die Verträge ausgefüllt und es kann ein Zuschuss für die Betreuung beantragt werden, erklärt Sell.

Sie lebt erst seit diesem Jahr in Hammelburg, nachdem ihr Mann wieder zurück in seine Heimatstadt wollte. Mit dem Umzug entstand bei Sell die Idee, im eigenen Haus eine Kindertagespflege aufzumachen. Sie hätte auch eine Stelle in einem Kindergarten annehmen können, sagt Sell, aber sie wolle lieber eine kleinere Gruppe und damit mehr Zeit für das einzelne Kind.

Die Sozialpädagogin hat mehrere Jahre in einer heilpädagogischen Tagesstätte in München gearbeitet. Dort betreute sie geistig behinderte Kinder und Jugendliche. Dabei halfen ihr schon damals ihre Handpuppen. Diese sind das große Hobby von Sell. Sie fertigt die Puppen selbst und führt auch mal kleine Stücke mit ihnen auf. Mittlerweile ist eine ganze Sammlung entstanden. Dazu kommen die Kuscheltiere, die sie schon seit ihrer Kindheit sammelt.

Die Handpuppen sind Teil des Betreuungskonzepts der "indirekten Erziehung". Die Tagesmutter erklärt, was damit gemeint ist: "Nicht ich sage den Kindern zum Beispiel, dass sie Zähne putzen gehen sollen, sondern eine der Puppen übernimmt das. Das kommt meistens viel besser an." Jede Puppe habe ihre Aufgabe, zum Beispiel die Begrüßung der Kinder.

Natürlich darf auch Hammel Hamfred nicht fehlen. Die Puppe hatte Sell für das Hammelburger Stadtjubiläum gebastelt. Sie schreib für Hamfred ein Theaterstück, das sie am Festwochenende im Juni aufführte. Einige Folgeauftritte für Hamfred gab es seitdem auch. So hat er sich mittlerweile ein kleine Fangemeinde aufgebaut. Mit Sell erkundet Hamfred die Region und postet seine Erlebnisse auf Facebook.

"Hamfred wird uns bei Ausflügen in Hammelburg und Umgebung begleiten", sagt Sell. Neben den Stofftieren und -figuren gehören auch die beiden sieben Monate alten Katzenbrüder zum Konzept der Tagespflegeeinrichtung. Die Tiere sind neugierig und absolut kinderfreundlich, wie Sell versichert.