Das Verkehrskonzept des Innerortes sorgte für eine angeregte Diskussion in der Sitzung der Verwaltungsgemeinschaft Euerdorf.
Auf Antrag der Polizeiinspektion Hammelburg wurde der Gemeinderat beauftragt, die bestehende 30er-Regelung für die Durchfahrtsstraße "Kissinger Straße" aufzuheben und das gesamte Gebiet vom Obertor bis zum Marktplatz samt Nebenstraßen in eine 30er-Zone umzuwandeln.
Hintergrund war, dass die derzeitige 30er-Regelung auf einer Durchfahrtsstraße mit geltendem Recht nicht vereinbar sei, so die zuständige Polizei als Verkehrsaufsichtsbehörde. Michael Fell stimmte dem Vorschlag einer 30er-Zone zu, zumal die Schilder schon da seien und nur durch Zone-30-Schilder ersetzt werden müssten. Bürgermeisterin Patricia Schießer sprach sich klar gegen einen "Schilderwald" aus, der für die Einrichtung einer 30er-Zone notwendig wäre. Sie plädierte dafür, den Ist-Zustand zu erhalten und gegebenenfalls nicht zulässige Schilder abzubauen.
Gegen Schilderwald
Auch Dietmar Büchner sprach sich dafür aus, die bestehende Regelung beizubehalten. "Wer hier schneller fährt als 30 ist nicht ganz klar im Kopf", ergänzte Jochen Huppmann die Diskussionsrunde. Auch Huppmann sprach sich wie Schießer gegen einen "Schilderwald" im Ortskern aus und sieht das Problem vielmehr in der Parkplatzsituation am Marktplatz. Die von der Verkehrsaufsicht vorgeschlagene 30er-Zone für den Innerort entlang der Kissinger Straße fand daher keine Zustimmung im Gemeinderat.
Um Besuchern und Mitarbeiter die Zufahrt zur Gaststätte an der Ruine Aura während der laufenden Baumaßnahmen an der Zufahrtsstraße nach Aura zu erleichtern, stellte Matthias Büttner, Betreiber der dortigen Gastronomie, den Antrag auf Freigabe der Wildflur als Zufahrt. Dieser Punkt wurde bereits in der Sitzung vom 20.Oktober 2016 im Gemeinderat angesprochen und abgelehnt. Bürgermeisterin Schießer spricht sich weiterhin gegen die Freigabe aus, da im Zuge der Umbaumaßnahmen eine Umleitung über den Neuländer Weg zum Teil einspurig erfolgt, wo bereits mit einem höheren Verkehrsaufkommen zu rechnen ist. Eine Freigabe der Wildflur würde die Situation vor Ort noch verschärfen, und "das können wir im Moment nicht gebrauchen", erklärte die Bürgermeisterin. Zudem ist die rechtliche Situation unklar, wer für eventuelle Schäden an Fahrzeugen oder Personen aufkommt. Der Antrag wurde abgelehnt.
Bank statt Bürgerbus
Am 2. Juni soll wie jedes Jahr ein Teilstück der Sachs-Franken-Classic-Rallye durch den Markt Euerdorf führen. Auch wenn die Entscheidung des Gemeinderats rein symbolisch ist, da die Letztentscheidung der Landkreis trägt, hat dieser seinen einstimmigen Segen für das Oldtimer-Event durch den Ort erteilt.
Da das Pilotprojet "Bürgerbus" mangels Fahrer und auch mangelndem Interesse der Bürger gescheitert ist, greift die VG Euerdorf die Idee der Mitfahrerbank aus der Gemeinde Ramsthal auf. Dieses bereits erfolgreich angelaufene Projekt zeichnet sich durch einfache Installation und geringe Kosten für den Bau und einen eventuellen Um- oder Rückbau aus. Schießer erklärte: "Für die Bank in Ramsthal fehlt noch das Gegenstück. Dies könnten wir mit einer Mitfahrerbank in Euerdorf stellen." Der Gemeinderat verständigte sich darauf, das Projekt in Angriff zu nehmen. Die Bahnüberführung würde als möglicher Standort bereits ins Auge gefasst.
Grundstücksteile fehlen noch
Nach dem aktuellen Planungsstand zum zweiten Kreisel am Ortsausgang Richtung Sulzthal hat sich Michael Fell erkundigt, der seines Wissens komplett auf Marktgemeindegebiet liegt. Seitens der Gemeinde Euerdorf seien alle zum Bauvorhaben notwendigen Schritte eingeleitet worden, so Schießer . Für den Bau ist jedoch der Ankauf von Grundstücksteilen notwendig, die auf der Gemarkung von Sulzthal liegen. Hier konnte bisher keine Einigung mit den Eigentümern erzielt werden.