Das Höflesfest ist ein garantierter Besuchermagnet. Bei der Veranstaltung kann Hammelburg seinen ganzen Charme ausspielen.
Beim Höflesfest hat alles gepasst: der Wein des 2015er Jahrgangs, die Stimmung in den verschiedenen Höfen, die abwechslungsreiche Musikbegleitung und vor allem das schöne Wetter, das noch in den späteren Abendstunden angenehm war. Wen wundert es da, dass mit einer Besucher-Rekordzahl zu rechnen war?
Zur Festeröffnung im Rineckerhof erklangen die Stimmen des gemischten Chores des MGV Hammelburg unter der Leitung von Nikolaus Metz. Zu der Zeit genossen die Besucher noch den prallen Sonnenschein. Bürgermeister Armin Warmuth (CSU) sagte: "Das heuer 13. Hammelburger Höflesfest zählt mittlerweile zu den Traditionsfesten und reiht sich in unser 1300-Jubiläumsjahr ein." Er freue sich über zahlreiche Gäste von außerhalb, wie er anhand der restlos ausgebuchten Hotels feststellen könne.
Trotz des vollen Hofes ließ sich Maria Rinecker nicht aus der Ruhe bringen.
"Mittlerweile habe ich mich an den stressigen Festbetrieb gewöhnt", erklärte sie. Schon am Nachmittag hatte es in ihrem Hof Kaffee und Kuchen gegeben. Am Abend waren deftige Hausmannskost und leckerer Wein gefragt. Wildschwein, gefüllte Dätscher und hausgemachte Salate ließen die Gäste Schlange stehen. "Ich bin für das Fest schon nachts um 2 Uhr aufgestanden", verriet Rinecker. Ohne die Hilfe von Freunden hätte sie es freilich nicht geschafft.
Neu unter den Musikkapellen waren die Bläser "Frankenland" aus Gädheim. "Ich habe in Hammelburg Musikkollegen, zum Beispiel im Senioren-Orchester bei der Musikakademie", erklärte Leiter Robert Schulerr die Verbindung zwischen Hammelburg und Gädheim. Die Besetzung der Musikanten fühlte sich wohl in der Altstadt.
Bekannt durchs Fernsehen
Unter den vielen auswärtigen Gästen war zum Beispiel Hans Jakob aus dem Raum Hannover anzutreffen. "Als begeisterter Zuschauer des Bayerischen Fernsehens bin ich auf das Höflesfest in Hammelburg aufmerksam geworden und habe noch rechtzeitig ein Hotelzimmer buchen können", sagte er. Aber nicht nur die Stadt, sondern ganz Franken gefalle ihm gut. "Toll finde ich, dass es attraktive Wohnmobilplätze gibt."
Aus Münnerstadt waren Werner und Claudia gekommen. "Hammelburg fasziniert mich", sagte Werner. Das Wandern von einem Hof zum anderen und die unterschiedlichen Speisen zu genießen, mache ihm besonderen Spaß. Und wenn dann noch die originelle Mundartmusik eines Konni Albert die Stimmung erhöht, dann ist das Festerlebnis perfekt.
Zu hören waren darüber hinaus die Gruppe DAB (die andere Blasmusik), die Kapelle Rhöner Blechle, das Saxophon-Quartett, die Stammtisch-Musik Ballingshausen und die Wasserlöser Pfannenflicker.
"Ich war fast schon in jedem teilnehmenden Hof", berichtete Besucherin Cilli Schneider. Im Innenhof des Roten Schlosses machte sie es sich zusammen mit ihrem Mann Reinhold bei einem Glas Rotwein vom Winzerkeller bequem. "Wir fahren aber auch gerne zu den Bad Kissinger Veranstaltungen."
Vielfalt wurde in den Hammelburger Höfen geboten: im Brennereihof Fella, im Hof Deutsches Haus, im Hof des Lebenshilfe-Wohnheims, im Hof des Weinguts Müller und in dem gemeinsamen Hof von Einhorn-Apotheke und Stadtcafé. Wegen eines Trauerfalls blieb allerdings der Forstamtshof geschlossen, wo die Flugsportgruppe Eintopf kredenzen wollte.