Heimat für Grasfrösche und Molche

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Peter Piel von der Unteren Naturschutzbehörde und Elisabeth Assmann überprüfen das Gewässer. Foto: Archiv Assmann/BN
Peter Piel von der Unteren Naturschutzbehörde und Elisabeth Assmann überprüfen das Gewässer.  Foto: Archiv Assmann/BN

Vor allem Amphibien fühlen sich im renaturierten Hurlacher See wohl. Darüber freut sich die Kreisgruppe Bad Kissingen des Bundes Naturschutz.

Mit der Renaturierung des Hurlacher Sees geht die Neuansiedlung von Leben im und um den See einher. Die Kreisgruppe Bad Kissingen des Bundes Naturschutz in Bayern e.V. (BN) hat dabei ein besonderes Auge auf die Amphibienwelt.
Elisabeth Assmann vom BN verschaffte sich am See einen Überblick, was die Besiedelung durch Tiere und Pflanzen seit dem Wiederherrichten des Teiches durch die Gemeinde Euerdorf im Frühjahr angeht. Bereits jetzt sind dort einige Amphibien zu finden. Zu den häufigeren Arten zählt dabei der Grasfrosch, aber auch Teichmolche fühlen sich dort bereits sehr wohl.
Die Kreisgruppe des BN wird sich dank eines vom Bayerischen Naturschutzfonds finanzierten Umweltbildungsprojekts zu Amphibien langfristig am Hurlacher See engagieren. Elisabeth Assmann vom BN ist begeistert: "Die Entlandung des Sees ist wirklich gelungen. Es ist toll, wie schnell Pflanzen und Tiere, den See wieder erobern. Ein idealer Ort für unser Umweltbildungsprojekt Netzwerk für Kröte, Frosch & Co. Durch Exkursionen an die Lebensräume der Amphibien wollen wir Kindergartenkindern und Schülern Artenkenntnis und Artenschutz über direktes Erleben vermitteln. Wer einmal die Begeisterung der Schüler gesehen hat, wenn sie ihre Hemmungen verlieren und barfuß im Schlamm stehen und mit dem Kescher einen Frosch gefangen haben, weiß, was nachhaltige Umweltbildung bewirken kann."


Amphibienheft erscheint

Sie sei "dankbar, dass engagierte Lehrer und Erzieher das Thema Natur-, Umweltschutz in ihren Kindergarten- und Schulalltag aufgreifen. Mithilfe von Umweltbildungsprojekten können wir als ehrenamtliche Artenkenner hier gut unterstützen. So haben wir mit der Lehrerin Andrea Schäfer von der Einhard-Grundschule Euerdorf schon beim Schmetterlingsprojekt gut zusammengearbeitet und werden auch in Zukunft den Schulen, Kitas und Vereinen mit Rat und Tat zur Seite stehen."
Aus diesen Naturerlebnissen soll ein Amphibienheft von Kindern für Kinder und Erwachsene erstellt werden. Ab Herbst 2017 gibt der BN theoretische Einführungen in das Monitoring von Amphibien und hält Fachvorträge. "Ehrenamtliche vom BN retten seit Jahrzehnten Tausende von Amphibien bei ihren Wanderungen zu den Laichgewässern im Frühjahr und zeichnen die Arten und die Anzahl der Tiere auf," ergänzt Franz Zang, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe, "Es werden immer weniger Tiere. Zum einen könnten sich die Wanderwege geändert haben. Der Hauptgrund für das drastische Absinken der Individuen-Zahl wird neben dem Klimawandel mit den milderen Wintern, vor allem der immer stärkere Einsatz an Pestiziden sein. Amphibien sind durch ihre Atmung über die Haut sehr empfindlich gegenüber Chemikalien." Um für den Schutz von Amphibien zu sensibilisieren wird es im Frühjahr 2018 drei Bus-Exkursionen zu Laichgewässern und Hot Spots an Amphibienvorkommen für Multiplikatoren und Interessierte jeden Alters geben. Die Projektkoordinatorin Elisabeth Assmann ruft daher jetzt schon alle Interessierten, Erzieher, Lehrer oder Kindergärten auf, sich möglichst bald bei der BN-Kreisgruppe anzumelden (bn-badkissingen@gmx.de oder Tel.: 09741/9383240).