Bis weit nach Mitternacht konnten sich die Besucher im Sportheim beim "Hassemicher" Faschingstrubel austoben.
Star des Abends beim SV-Fasching war wieder einmal Lotti alias Lothar Henz. Mit seinen Büttenreden und Sketchen sorgte er für beste Unterhaltung und erntete tollen Applaus. Der Musiker "Kay`s One Man Band" hielt das originell kostümierte Publikum ebenso auf Trab. Neben Tanzmelodien gehörten auch Polonaisen zu seinem Repertoire.
Schon zur Speisekarte hatte Lotti humorige Kommentare: "So darf es ja keine Zigeuner-Schnitzel mehr geben. Wir wollten sie dann Roma-Schnitzel nennen, aber auch das wurde abgelehnt. Jetzt gibt es halt einfach Schnitzel." Die große Politik nahm er auch ins Visier: "Jetzt ersetzt die NSA die Stasi und hört Merkel ab". Nicht vorbei kam er am Limburger Bischofssitz: "Leute, die Elster hat wieder zugeschlagen. Der Bischof hat bei seinem Nobelbau das Kinderzimmer vergessen." Das Ortsgeschehen kam ebenso nicht zu kurz: "Jetzt hömmer im neuen Gemeindehaus teure Schachtisch stehn, doch das Schachspiel fällt mangels Spieler aus."
Danach folgte ein Zeitsprung ins Jahr 2055. Hassenbach hat sich verändert, Gisela und Rosemarie haben mittlerweile ihre Leih-Oma-Firma aufgegeben. Die Wälder um "Hassemich" sind weg, das Holz sitzt als Brennholz auf Meterlängen gesägt in den Wiesen. Eine, die alles miterlebt hat, war Miss Nosi (Thomas Nürnberger). Wie jedes Jahr wollte sie mit ihren alten, nun verblichenen Freunden Hühnerstallbauer Volker, Rohrverleger Betzi, Betonbauer Busi und Kicker-König Gerdl ihren nun 90. Geburtstag mit dem Butler Lotti feiern.
Auch hier zeigte das Multitalent beim Servieren der Getränke und Speisen seine Komiker-Qualitäten. Besonders als er die leckere Hühnersuppe, die von den Hühnern aus Volkers Stall kamen, servierte. Die Hühner waren geschenkt, geschossen, ließ er Miss Nosi wissen.
Notdurft am Zaun verrichtet Als Frauenversteher zeigte sich Lotti später noch einmal. Dabei durfte er immer wieder die Damenstimmen hören: "Ja, ja - der Lotti kann die Frauen verstehen." Er berichtete auch vom letzten Gemeindehausfest, als die Männer zu später Stunde ihre kleine Notdurft am Zaun zum Nachbargarten abwickelten. "Jetzt gab es eine Idee vom Architekten. Die Hassemicher Fußgängerzone braucht dafür einen Baum." Der Architekt hatte die Lösung: "Er stiftete ein Br...sbaum vor dem nachbarlichen Hausgarten."
Auch Jürgen Betz und Sebastian Schübert kamen bei ihrem Playback-Auftritt nicht an einer Zugabe vorbei. Ein Augenschmaus waren die Tanzgarden. Seit Jahren sorgen die Hassenbacher "Dream-Girls" für gelungene Darbietungen. Heuer traten die zehn Mädels in herrlichen Kostümen und mit pinker Haarpracht auf, wofür es viel Beifall gab. Nicht minder gut, mit teils akrobatischen Leistungen, zeigten sich die "Wilden Hühner" aus Oberthulba und die elf US-Girls mit den vier US-Boys aus Poppenroth.
Die Garden und auch Tanzmariechen Sarah Schmitt wurden wegen ihrer tollen Leistungen um Zugaben gebeten.