Die Einwohnerzahl in Hammelburg geht immer weiter zurück. Die Statistik zeigt verschiedene, für die Stadt typische Tendenzen.
Wie in den Vorjahren hat die Stadt auch 2016 Einwohner verloren. "Es ist die gleiche Tendenz zu erkennen wie immer", erklärt Stefan Stöth vom Einwohneramt. Doch war der Rückgang nicht so stark wie noch vor einigen Jahren.
Ende 2015 waren in Stadt und Stadtteilen 11 243 Personen mit Hauptwohnsitz gemeldet, Ende 2016 waren es 11230 Einwohner. Macht ein Minus von 13 Personen oder etwas über 0,1 Prozent. Die Flüchtlingszahlen federn den üblichen Einwohnerrückgang seit vier Jahren teilweise ab. Denn vor der Migrationsbewegung war der jährliche Einwohnerverlust viel stärker. Er lag erfahrungsgemäß immer bei knapp einem Prozent.
Unter den in Hammelburg gemeldeten Ausländern bilden denn auch die Syrer mit 102 Personen die größte Gruppe. Bei den EU-Ausländern sind es Polen (70 Personen). Die insgesamt 594 Ausländer vertreten laut der Statistik der Stadt Staatsangehörigkeiten von 66 Ländern.
Kommunen versuchen vor allem durch die Ausweisung neuer Bauplätze Einwohner zu gewinnen. So verbindet sich auch mit dem neuen Baugebiet zwischen der Berliner Straße und dem Ofenthaler Weg mit seinen zwölf Parzellen die Hoffnung auf zusätzliche Einwohner von außen.
Doch die muss sich nicht unbedingt erfüllen, wie ein Blick in die Statistik zeigt. Denn es gibt relativ starke Bewegungen innerhalb des Hammelburger Gebiets, die aufgefangen werden müssen. Einwohner ziehen innerhalb der Kernstadt um. Im vergangenen Jahr waren es 314 Personen.
Und es gibt auch Umzüge von den Stadtteilen in die Kernstadt: Im Jahr 2016 verließen 33 Personen Diebach, Feuerthal, Gauaschach, Obereschenbach, Pfaffenhausen, Untererthal und Westheim, um künftig in der Kernstadt zu wohnen. Im Jahr davor waren es sogar 67 Personen, die aus diesen und weiteren Stadtteilen in die Kernstadt wechselten.
Sogwirkung der Pflegeheime
Dabei spielt allerdings eine Rolle, dass es in der Kernstadt zwei Pflegeheime gibt. Das muss berücksichtigt werden, um die Zahlen richtig einordnen zu können. Denn dahinter verbirgt sich oft ein Wechsel ins Pflegeheim.
Die Einrichtungen sorgen in der Statistik außerdem mit dafür, dass auf Hammelburg die meisten Sterbefälle entfallen. Im Jahr 2016 standen im gesamten Stadtgebiet 133 Todesfällen 102 Geburten gegenüber (2015: 158 Sterbefälle und 77 Geburten).
Nicht nur in der sinkenden Einwohnerzahl, sondern ebenfalls in der Altersstruktur macht sich der demografische Wandel bemerkbar: Mehr als 2900 Einwohner sind 66 oder älter. Die in den 1960er Jahren Geborenen bilden die stärkste Alterskohorte beim Vergleich der einzelnen Geburtenjahrgänge.