Häuser in Euerdorf bleiben stehen

1 Min
Der geplante Rathausumbau erfüllt mit städtebaulichem Mehraufwand das Bauen im Bestand. Die Optik des Gebäudeensembles inklusive Mansarddächer bleibt erhalten. Foto: Gerd Schaart
Der geplante Rathausumbau erfüllt mit städtebaulichem Mehraufwand das Bauen im Bestand. Die Optik des Gebäudeensembles inklusive Mansarddächer bleibt erhalten. Foto: Gerd Schaart

Das Euerdorfer Rathausprojekt wird nun als Bauen im Bestand erfolgen. Auch die Förderung ist auf dem Weg.

Der mittlerweile 4,25 Millionen Euro teure Rathausbau nimmt jetzt ganz konkrete Formen an. Am Donnerstag stimmte der Euerdorfer Marktgemeinderat der vorgestellten Planung mit 8:2 Stimmen zu.

Die aktuelle Planung sieht im Gegensatz zur vorherigen Version das Bauen im Bestand vor. Deshalb musste der bestehende Beschluss für einen Neubau jetzt gekippt werden. Der Auftrag zur Ausarbeitung der Entwurfs- und Genehmigungs-Planung geht an das Büro Lieb & Lieb, so der mit 9:1 Stimmen gefällte Beschluss. Ausschlaggebend für die Trendwende war die taufrische Verhandlung bei der Regierung Unterfranken, von der Bürgermeisterin Bürgermeisterin Patricia Schießer (CSU) den Räten berichtete. Architekt Sven Vandeven vom Büro Lieb & Lieb bestätigte: "Ohne Umbau-Konzept gibt es die angepeilte Förderung nicht." Rund 1,5 Millionen Euro Fördergeld als städtebaulichen Mehraufwand für das Bauen im Bestand sind jetzt einkalkuliert.


Konzeptvorgaben einhalten

Voraussetzung sei, betonte Vandeven, dass die Konzeptvorgaben eingehalten werden: also Umbau statt Neubau im Wesentlichen. Allerdings nicht ganz: Denn das mittlere Gebäude der drei Häuser Hammelburger Straße 10 bis 14 hebt sich mit Neubaumaßnahmen im Innern ab von den Gebäuden links und rechts daneben. Der Denkmalschutz habe darauf bestanden, dass das Mansarddach des mittleren Hauses erhalten bleibe. "Das bedeutet Abbau vor der Baumaßnahme und Wiederaufbau danach", sagte Vandeven. Der Wiedererkennungseffekt von außen bleibe für das Gebäudeensemble erhalten, ebenso die historischen Fachwerkwände und Balken.Schießer erinnerte an ehemalige Vorkalkulationen, die die sich von 3,78 bis 4,125 Millionen Euro bewegten. Allerdings ohne die jetzt erreichbare Förderfähigkeit.


Mehr Förderung möglich?

Elmar Hofmann (Bürgerblick) hakte nach: "Euerdorf hat den neuen Status eines Vorranggebietes, ich sehe da offene Türen."

Deshalb sollte noch einmal überprüft werden, ob da noch mehr an Fördersumme möglich sei. Dies wurde in den eingangs erwähnten Beschluss jetzt auch eingearbeitet. Zum Bauen gibt es in den Gemeinden viele Grundstücke. Doch die sind oft zu einem erheblichen Anteil in privater Hand - so auch rund 80 private Grundstücke im Bereich des Marktes Euerdorf. Jetzt stimmten die Räte einer Vorkaufssatzung für noch nicht erschlossene Grundstücke mit 9:1 Stimmen zu. Das selbe Abstimmungsergebnis gab es für das satzungsgemäße Vorkaufs- und Ankaufsrecht der Marktgemeinde für erschlossene Baugrundstücke in privater Hand.


Option der Gemeinde

"Ich habe mir auf die Fahne geschrieben, dass diese Flächen für das Wohnen und für das Gewerbe besser genutzt werden sollen", will sich Schießer für die städtebauliche Entwicklung einsetzen. Die Bürgermeisterin betonte, dass es sich um eine Option der Gemeinde handle, und dass Fristen im Einzelfall verlängert werden könnten.


Abbaureste aus Grafenrheinfeld

Gedanken über den Verbleib der Abbaureste des ehemaligen Kernkraftwerkes in Grafenrheinfeld machte sich Elmar Hofmann. "Landet das bei uns auf der Deponie?", hinterfragte er. In diesem Fall hätte der Markt Euerdorf bei der Entscheidung beteiligt werden müssen, so Hofmann. Seine weitere Anfrage galt der Sparkassen-Filiale in Euerdorf wegen der veränderten Öffnungszeiten. Und er fügte an: "Bei den Gratiseintrittskarten für den Kissinger Sommer hatte die Kreissparkasse nicht gespart."