Der Marktgemeinderat Euerdorf machte sich ein Bild vor Ort, besprach auch Details. Die Umsetzung wird jedoch Jahrzehnte dauern.
Einen Ortstermin vor der Sitzung des Marktgemeinderates Euerdorf gab es auf dem Friedhof. Bürgermeisterin Patricia Schießer und die Räte nahmen sich über zwei Stunden Zeit, um alle Planungsdetails aus der Nähe zu begutachten.
Mit 9:1 Stimmen beschloss das Gremium schließlich, die Gräber im Flächenabschnitt 2 bis zur Reihe 10 mit einem Drainage-Anschluss zu versehen. Der damit verbundene Bodenaustausch soll punktuell und nicht flächendeckend erfolgen. Einig waren sich die Räte über den Verlauf der beiden Hauptwege, die mittig und am Rand den oberen und unteren Teil des Friedhofsgeländes verbinden.
Wasserstelle wird verlagert
Die zurzeit marode Wasserstelle soll in Richtung obere Eingangstreppe verlagert werden. Das Regenwasser vom Dach der Aussegnungshalle soll in den öffentlichen Oberflächenwasserkanal abgeleitet werden.
Einem Auftrag in Höhe von rund 10 800 Euro stimmten die Räte jetzt zu. Grünes Licht gab es auch für die Planung einer Toilette im dortigen Bereich.
Während die Vorplanung einer etwa 3,5 Meter tiefen Drainageleitung zur Ableitung des Wassers im Erdreich weiterhin fraglos akzeptiert wurde, gab es doch Diskussionsbedarf bezüglich der Details. Vor allem, als es um die Gestaltungsfreiheit des Friedhofsgeländes ging und im Gegensatz dazu um die Erhaltung der Familiengräber. Diese beiden Themen kollidieren zuweilen. Bürgermeisterin Patricia Schießer stellte fest, dass Gräber nach Fristablauf zukünftig nicht mehr verlängert werden können.
Gedanken machte sich der Marktgemeinderat auch um die Außengestaltung rund um Kapelle, Aussegnungshalle und Wege. Fest genug für Rollstühle und Rollatoren, behindertengerecht und barrierefrei sollten die Zugänge sein.
Plätze zum Verweilen
Und sie sollten für die Besucher ein schattiges Plätzchen zum Verweilen bieten, so die Wünsche. Büsche und Bäume sollen eine optische Auflockerung bieten. Hierzu erwarten die Räte noch ein konkretes Begrünungskonzept vom Planer.
Offen zeigten sich die Euerdorfer Räte hinsichtlich der vielfältigen Arten der Urnenbestattung. Die reichen von einem anonymen Urnengrab über Gemeinschafts-Urnengräber beispielsweise unter einem Baum bis hin zu Reihengräbern für Urnen mit und ohne Stele. Das konventionelle Grab der Erdbestattung ist offensichtlich ein Auslaufmodell.
Jedenfalls sprachen sich die Räte einhellig dafür aus, historische Gräber auf dem Euerdorfer Friedhof zu erhalten. Schießer brachte es auf den Punkt: "Es ist ein sensibles Thema und die Durchführung der Friedhofsplanung wird womöglich Jahrzehnte dauern. Wir fangen mit wenigen Eingriffen an und wollen nicht alles auf einmal platt machen".