Wenn es brennt, kommt künftig in Machtilshausen auch eine neu gegründete Frauengruppe der Feuerwehr zum Einsatz. Die neun Frauen bereiten sich mit regelmäßigen Übungen darauf vor.
Die heimische Feuerwehr verfügt seit einigen Wochen über eine Frauengruppe, die zur Sicherstellung des Brandschutzes im Ort beitragen will wenn die meisten Männer tagsüber ihrer Arbeit nachgehen. Die neun Mitglieder der Frauenfeuerwehr Machtilshausen erhöhen das gut ausgestattete Personalkontingent der Floriansjünger auf 66 Aktive.
"Die Idee, eine Frauenwehr zu gründen, gibt es schon länger. Sie wurde nur verschoben durch den Kauf des neuen Fahrzeugs", informiert Kommandant Gerry Ackerl. "Wir wollten eine zusätzliche Sicherung durch eine Gruppe, die auch am Tag verfügbar ist - und das sind die Frauen. Unser Fahrzeug ist in jedem Fall besetzt", fügt er hinzu. Mit Julia Wolf, die sich schon in der Jugendfeuerwehr engagierte, fand er eine probate Gruppenführerin, die bereits den Maschinisten- und den Atemschutzlehrgang absolvierte.
"Sobald es zeitlich möglich ist, lege ich auch den Gruppenführer-Lehrgang ab", bestätigt die junge Mutter.
Mitstreiterinnen gesucht Können die noch kaum ausgebildeten Frauen etwas bewirken, wenn einmal der "rote Hahn" im Dorf kräht? "Ja", sagt Gruppenführerin Wolf, "sie können bei der Wasserentnahme helfen, Schläuche zusammensetzen, die Verkehrsabsicherung übernehmen oder kleine, technische Hilfen leisten. Damit würden männliche Kollegen für andere Arbeiten frei", meint sie. Inzwischen fand die erste Übung der Frauengruppe statt, bei der die Damen Einblicke in die Arbeit der Wehr in Form von Gerätekunde erhielten. Alle zwei Monate soll künftig eine Übung für die Neulinge zwischen 20 und 50 Jahren in Theorie und Praxis stattfinden.
Sowohl Wolf wie Ackerl hoffen noch auf "Nachschub" aus der Jugendgruppe für die Frauen-Crew.
Alle sind motiviert Was motivierte die Frauen, den doch harten, ehrenamtlichen und zuweilen lebensgefährlichen Dienst in der Feuerwehr aufzunehmen? "Wenn die Alarmsirene erschallt, stehe ich schon am Fenster", sagt Gertrud Kramer. "Ich habe schon mehrmals bei Unfällen Erste Hilfe geleistet und mir gedacht, ich könnte auch bei der Ortsfeuerwehr helfen." Für Katja Schmelz war es der Bruder, der in der Wehr aktiv ist "und mich dazu bewegte, Feuerwehrdienst zu leisten, wenn die Männer am Tag bei der Arbeit sind".
Julia Wolf ist die Feuerwehr offensichtlich Passion. Weder der "Büßergang" durch den Brandcontainer noch die schwere Arbeit im Atemschutzanzug konnten sie davon abhalten, sich in den Dienst der Blau-Uniformierten zu stellen.
"Ich habe jahrelang Fußball in Langen dorf gespielt. Da wurde die Kameradschaft großgeschrieben. Aber bei der Feuerwehr stellt sie sich ganz anders dar. Das gefällt mir", betont sie überzeugend.
Die freudige Aussage von Kommandant Ackerl ist daher nachvollziehbar. "Ich bin froh, dass wir eine Frauengruppe haben, die Einsatzbereitschaft auch am Tag gegeben ist und gerade die Frauen ein gutes Vorbild für die Kinder sind", unterstreicht er stolz.
Ein weiteres, engagiertes Frauen-Team dürfte auch der Frauenbeauftragten des Kreisfeuerwehrverbands, Birgit Below, willkommen sein.