Die Katharinenschüler bekamen bei der Flugsportgruppe die Gelegenheit in ein Segelflugzeug einzusteigen. Das bot ihnen einen Überblick über ihre Heimat - und für manchen Gast neue Erkenntnisse.
Die Flugsportgruppe (FSG) hat für behinderte Schüler der Fuchsstädter Katharinen-Schule Rundflüge ausgerichtet. Und diese sorgten dafür, dass die rund zwölf Fluggäste einen seltenen Überblick auf Hammelburg und ihr Schulgebäude bekamen - aus der Vogelperspektive.
"Ich fand es wunderbar. Und alles sah ziemlich cool aus von oben - wie Spielzeug", ist Fluggast Jakob immer noch zutiefst beeindruckt. Beim Überflug seines Heimatdorfes Thulba habe er die Probstei und das Kirchengebäude erkannt. "Und dann sind wir über die Wasserski-Anlage geflogen, und die Leute dort haben uns zugewinkt", erzählt Jakob. Nein, Angst habe er beim Einsteigen in den Flieger nicht gehabt, aber mächtig gespannt sei er schon auf den Flug gewesen.
"Ich werde diesen schönen Tag so schnell nicht vergessen", ist Jakob überzeugt.
Vier bis 19 Jahre Der behinderte Schüler ist einer von zehn, die auf Initiative der FSG an den Rundflügen teilnahmen. Im Alter von vier bis 19 Jahren waren Mädchen und Jungen aus dem hauseigenen Kindergarten sowie Schüler und Berufsschüler aus der Katharinenschule unter den Fluggästen.
Sozialpädagoge Hans-Joachim Köhnkow weiß aus den vergangenen Jahren, dass dieses Flugerlebnis jedesmal einen starken Eindruck auf die Jugendlichen hinterlässt. "Im Unterricht habe ich meine Schüler nicht besonders auf den heutigen Tag vorbereitet.
Es sollte eine Überraschung für sie sein", sagt Köhnkow.
Sprecher Bernd Chittka von der FSG erläutert: "Es sind heute viele Freiwillige im Einsatz für etwa ein halbes Dutzend Rundflüge." Und er kann aus Überzeugung bestätigen: "Wir machen das gerne, denn es erfüllt einen guten Zweck". Im viersitzigen Sportflieger oder im Segelflieger konnte Platz genommen werden.
Mulmiges Gefühl Einige der jungen Fluggäste hatte beim Einsteigen ein mulmiges Gefühl, was in den Gesichtern deutlich abzulesen war. Beim Aussteigen hatte sich das geändert, und Begeisterung machte sich breit. Köhnkow erklärt: "Vertrauen ist wichtig!"
Neue Perspektiven waren beim Flug über Hammelburg und Fuchsstadt gewonnen worden. Die Welt wurde kleiner und die Alltagsprobleme vergessen. Ungewohnt war auch die Kommunikation per Sprechgarnitur im Flieger.
Und gespannt waren die Schüler, ihre Katharinenschule einmal von oben zu sehen. "Oh, wie ist die plötzlich so klein geworden", staunte auch Jakob.
Die Schüler bedankten sich mit einigen Geschenken, die sie selbst gebastelt hatten. So zum Beispiel mit einem Herzen und einer Kette aus Holz oder auch mit Flaschenschmuck aus Textilien.