Speziell für Hausfrauen hat die Feuerwehr einen Fire-Trainer-Lehrgang organisiert. Dabei ging es vor allem um den richtigen Umgang mit dem Feuerlöscher.
Was unterscheidet ein A-Feuer von einem B- oder F-Feuer? Und vor allem: Wie werden sie richtig gelöscht? Diese und andere Fragen sind bei einer Informationsveranstaltung mit dem Fire-Trainer "Richtiger Umgang mit dem Feuerlöscher" der Freiwilligen Feuerwehr
Frankenbrunn beantwortet worden. Referent Manuel Gessner gab den vor allem weiblichen Interessierten zunächst eine theoretische Brandschutzunterweisung.
Er erklärte, dass es nicht immer möglich sei, die Entstehung eines Brandes zu verhindern. So stehen elektrische Verbraucher, wie zum Beispiel die Grundplatte einer Kaffeemaschine, ständig unter Strom und können durch technische Defekte schnell in Brand geraten. Deshalb sollten diese Geräte auch nicht längere Zeit im Standby-Betrieb sein. Des Weiteren sollten Wärme produzierende Verbraucher, wie ein Wärmetrockner, im Haushalt nicht unbeaufsichtigt gelassen werden. Ebenso seien die Leistungsgrenzen von Mehrfachsteckdosen zu beachten, die nicht überschritten werden dürften. In Mehrfachsteckdosen sollte das Gerät mit dem höchsten Stromverbrauch immer an die erste Stelle des Mehrfachschalters gesteckt werden, sagt Gessner.
Brand könne auch durch fahrlässiges Verhalten entstehen. Dazu zählte Gessner unter anderem den unachtsamen Wegwurf von Zigaretten, die bis zu 16 Stunden nachklimmen könnten. Ebenso sensibilisierte er die Teilnehmer für den achtsamen Umgang mit Kerzen und Weihnachtsgestecken im Haushalt.
Im Haushalt sowie im Büro müssen Rettungswege immer frei zugängig sein. Des Weiteren wurde besprochen, dass gerade im Flur das Anbringen eines Rauchmelders überlebenswichtig sei. Aber auch im Raum vor der Heizanlage, im Wäscheraum wie auch in allen Ess- und Wohnräumen ist die Installation eines Raumelders bis 2018 verpflichtend vorzunehmen, erklärte Gessner.
Der letzte Punkt der theoretischen Unterweisung widmete sich dem Thema "Feuerlöscher". Die Teilnehmer erfuhren, dass Gasbrände (C-Brände) nicht mit Feuerlöscher gelöscht werden sollten. Stattdessen sollte bei Gasgeruch im Haus sofort die Feuerwehr alarmiert werden, wenn möglich den Gashahn zudrehen und unter keinen Umständen einen Lichtschalter im Haus betätigen.
Für A-Brände (feste Stoffe), B-Brände (flüssige Stoffe) und F-Brände (Fett und Öl) empfiehlt Gessner ABF-Schaumlöscher an Stelle von ABF-Pulverlöscher. Auch wies er die Teilnehmer daraufhin, dass die Löscher alle zwei Jahre überprüft werden müssten. Als preiswerte Alternative, die zudem sehr viel besser sei als ihr Ruf, sei der Besitz eines ABF-Sprays sehr zu empfehlen. Diese seien zudem für den Verbraucher nicht nur preiswert, sondern auch einfach in der Handhabung. Bei allen vorgestellten Alternativen der Feuerbekämpfung im Haushalt sollte auf jeden Fall auf die Anschaffung eines hochwertigen Produktes Wert gelegt und diese nicht im Discounter billig erworben werden.
Nach der Theorie ging es zur Praxis. Jede Teilnehmerin durfte ein Feuer mit Hilfe eines Feuerlöschers selbst löschen. Dabei war darauf zu achten, nicht in Windrichtung des Feuers zu stehen und den Brand direkt von der Brandmitte heraus zu löschen. Sehr eindrucksvoll wurde danach auch demonstriert, welche verheerende Feuerwolke entsteht, wenn man einen Fettbrand fälschlicherweise mit Wasser löscht. Eine Stichflamme von rund vier Metern schoss in die Höhe und blieb den Teilnehmern als abschreckendes Beispiel sicherlich eindrucksvoll in Erinnerung. Schließlich zeigte Gessner auch, was passiert, wenn ein Deospray auf die Heizung gestellt oder im Sommer im Auto aufgeheizt wird. Dazu hat er eine Spraydose in einem Käfig erhitzt. Nach nach einiger Zeit gab es eine laute Explosion und die Dose schoss mit enormer Geschwindigkeit in ihrem Stahlkäfig umher. Eine beeindruckende Demonstration.