Der Euerdorfer Gemeindeteil Wirmsthal trauert um den verdienten Mitbürger Adolf Büttner, der bereits am 30. Dezember im Alter von 87 Jahren verstorben ist.
Der Maurer und langjährige Gemeinderat war eine Stütze des Vereinslebens, wurde vom Sportverein bereits in den 1970er Jahren zum Ehren-Spielführer ernannt und baute an zahlreichen Eigenheimen im Ort mit. "Adolf hatte immer ein offenes Ohr, man bekam immer Hilfe und mit seiner geselligen Art war er immer gern gesehen", sagt der heutige Ortssprecher Bernhard Herterich. Adolf Büttner sei einfach "immer dabei" gewesen, solange es die Gesundheit zugelassen habe.
Adolf Büttner war ein Wirmsthaler Urgestein: Er wurde als erster von drei Söhnen der Eheleute Helena und Franz Büttner am 20. Oktober 1933 in Wirmsthal geboren. Am 9. Oktober 1959 heiratete Adolf Büttner seine Frau Elisabeth, gemeinsam zogen sie zwei Töchter und drei Söhne groß. Drei der fünf Kinder wohnen heute in Wirmsthal. Um ihren Großvater trauern zudem zehn Enkelkinder. Obwohl er der älteste war, überlebte er seine beiden jüngeren Brüder Fritz und Hubert. Seit dem Sommer war Adolf Büttner von einer Krankheit gezeichnet, trotzdem kam der Tod für die Angehörigen kurz vor Jahresende unerwartet.
24 Jahre lang im Gemeinderat
Nach der Schulzeit in der Wirmsthaler Dorfschule begann er eine Lehre als Maurer. Jahrzehnte war er bei der Ramsthaler Firma Schießer als Polier tätig, die letzten Jahre vor dem Ruhestand wechselte er zur Baufirma "Schick". Seine Erfahrungen vom Bau brachte er zeitlebens im Dorf ein: "Wie vielen Menschen hat Adolf wohl zu einem Dach über den Kopf, zu einem Eigenheim oder einer Wohnung verholfen?", fragte Diakon und Gemeinderat Dieter Brand bei der Beerdigung. Bereits in den 1960er Jahren baut er an neuen Umkleideräumen fürs Sportheim mit, in den 1990er Jahren plante und arbeitete er dann am neuen Sportheim mit.
Wie sein Bruder Fritz, der als Feldgeschworener über die Grundstücksgrenzen wachte, brachte sich Adolf Büttner übers Vereinsleben hinaus für das Gemeinwesen ein: 1972 wurde er in den Gemeinderat der noch eigenständigen Gemeinde Wirmsthal gewählt. Nach der Eingemeindung 1978 vertrat er die Wirmsthaler Belange 18 Jahre lang im Euerdorfer Marktgemeinderat. In seinen letzten beiden Jahren im Gemeinderat wurde er zum 3. Bürgermeister gewählt. Von 1990 bis 1996 gehörte er der Gemeinschaftsversammlung der Verwaltungsgemeinschaft Euerdorf an. "Wir verlieren eine geschätzte und beliebte Persönlichkeit, die sich mit Tatkraft für das Wohl des Marktes Euerdorf eingesetzt hat", würdigt der Euerdorfer Bürgermeister Peter Bergel Büttners Verdienste.
In Büttners 24 Jahre als Gemeinderat fielen viele große Projekte: Durch das neue Baugebiet verdoppelte sich die Fläche des Gemeindeteils. Feuerwehrhaus, Rathaus und Leichenhaus wurden gebaut. Die Kirche wurde grundlegend renoviert, die Sakristei großzügig erweitert, der Friedhof umgestaltet und erweitert.
Fußball als großes Hobby
Zu seinen Hobbys gehörte der Fußball: Über Jahre war er selbst aktiver Kicker und übernahm Verantwortung als Spielführer. Nicht nur wegen seiner äußeren Statur sei er für seine Mitspieler "der Große" gewesen, erinnert sich Dieter Brand. Beeindruckt habe viele seine Fairness im Umgang mit jungen Mitspielern und Gegnern. "Ich kann mich nicht erinnern, dass Adolf eine gelbe oder gar die rote Karte gezeigt bekommen hat", erzählt Brand. Daneben hatte er zahlreiche Vorstandsposten inne, vom Jugendwart bis zum Platzkassier, in den 1970er Jahren wurde er sogar zum Vorsitzenden gewählt.
Die Feuerwehr ernannte Adolf Büttner zum Ehrenmitglied, im Pfarrgemeinderat übernahm er den Vorsitz und setzte sich für neue Ideen ein: "Unvergessen sind die von unseren Jugendlichen mitgestalteten Weihnachts- und Ostergottesdienste, in der damals total überfüllten Kirche", erinnerte Diakon Brand. Bei der Beerdigung, die im Kreis der Familie bereits stattfand, verabschiedete sich Brand von Adolf Büttner mit den Worten: "Sein Platz neben mir auf der Empore ist nun leer, aber er ist nicht vergessen. "