Für den Ausbau der Kissinger Straße in Euerdorf, der bereits begonnen hat, sollen die Anlieger mit dem Straßenausbaubeitrag in Vorausleistung gehen. Das entschied der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung.
Der Anlieger-Eigenanteil beträgt gut 100 000 Euro informierte Bürgermeisterin Patricia Schießer (CSU) nach einer fiktiven Berechnung der Standard-Ausführung. Diese entspreche einem Betrag von rund 5,50 Euro pro Quadratmeter.
Allerdings räumte das Gremium nach mehrheitlicher Entscheidung drei Ratenzahlungen ein. Die erste Rate ist vier Wochen nach Baubeginn fällig, die zweite im Mai 2016 und die letzte Rate ist nach der endgültigen Abrechnung zu entrichten. Die Maßnahme soll bis April nächsten Jahres fertig gestellt sein, die Schlussrechnung steht voraussichtlich mehrere Monate später.
Zum weiteren Vorgehen an der gemeinschaftlichen Kläranlage machte sich der Arbeitskreis ein Bild vor Ort. "Wir müssen gemeinsam etwas tun um die Anlage weitere zehn Jahre betreiben zu können", appellierte die Bürgermeisterin.
Ein Leitungsbau soll die Schmutzfrachten, die derzeit in den Bach laufen, in die Saale leiten, die künftig als Vorfluter genutzt wird. Das Leitungssystem muss entsprechend dimensioniert sein und darf nach Aussage des Wasserwirtschaftsamtes nicht im oder durch den Bach laufen.
Kritik an Vorhaben
Mit dem Projekt waren jedoch einige Räte so nicht einverstanden. "Mit dem Leitungsbau wird nur ein Teil der Probleme aus der Welt geschafft", monierte Dietmar Büchner. Michael Röder kritisierte: "In die Planung gehören auch die künftigen Möglichkeiten" und Guntram Gock vermisste "ein richtiges Konzept".
Schießers Beschlussvorschlag, das Abwasser aus der Kläranlage durch die Rohrleitung abzuführen - was sich nach Auskunft des durch den Markt Sulzthal beauftragten Büro Arz auf eine Kostensumme von etwa 54 000 Euro beläuft - lief ins Leere.
Die Bürgermeisterin selbst schlug deshalb vor, die Entscheidung zu vertagen und eine Neuformulierung des Vertrags anzustreben, die die Aufnahme des Markts Euerdorf in die Planung und Beschlussfassung beinhaltet.
Mit großer Mehrheit beschloss der Marktgemeinderat dagegen die Erstellung eines Einzelhandels- und Verkehrsentwicklungskonzepts im Rahmen der Städtebauförderung. Eine Klausurtagung ging diesem Entscheid voraus, die Verwaltung holt jetzt Angebote ein.
Um Kosten zu sparen zieht die Gemeinde die Umrüstung der Straßenbeleuchtung in die derzeitige Inspektionsphase vor. So wird die Straßenbeleuchtung am Haarberg, am Heiligenberg, am Fußweg, in der Hammelburger Straße und im "Wiesenweg" in Wirmsthal erneuert und auf einen sparsameren Verbrauch umgestellt. Auch die Kissinger- und die Bahnhofstraße erhalten eine neue Beleuchtung.
Insgesamt handelt es sich um 47 neue Lampen, die sich nach Aussage Schießers in etwa zweieinhalb Jahren amortisieren.
Diesen Punkt hatte Elmar Hofmann bereits im Rahmen der Vorstellung des neuen Allianz-Managers, Dr. Matthias Bickert (wir berichteten) thematisiert. Hofmann bat um Unterstützung Bickerts bei der Anschaffung der "sehr teuren Straßenbeleuchtung". Inwieweit er Einfluss nehmen kann, konnte der Allianz-Manager nicht sagen, da hier auch andere Institutionen beteiligt sind. Keine Einwände hatte der Rat gegen die Bebauungsplan-Änderungen im Kurgebiet Bad Kissingen.
Neu: Konditorei mit Café
Ohne Gegenstimme passierte der Antrag auf Nutzungsänderung von Karola Weiglmeier, die im ehemaligen Versicherungsgebäude am Euerdorfer Marktplatz eine Konditorei mit Café mit 15 Sitzplätzen einrichten möchte.
Die Werberin muss zudem zwei Stellplätze ablösen.
Sein Einverständnis gab das Gremium zum Neubau eines Wohn- und Gewerbegebäudes an der Ringstraße durch Laura Förster und zum Wohnhausneubau mit Doppelgarage einschließlich der Freistellungen am Heiligenberg durch Susanne und Thomas Wildemann. Gegen eine Stimme passierte der Antrag der Philipp'schen Stiftung den Rat, die die Räume im Seniorenwohnheim umbauen will und einen Wintergarten plant.
Das neue Feuerwehrfahrzeug in Wirmsthal wird am Sonntag, 18. Oktober, offiziell seiner Bestimmung übergeben. Für die 1300-Jahr-Feier in Euerdorf sucht der Markt noch Ehrengäste. Die Bürgermeisterin bat um Vorschläge. Die Eingangstüre zum Museum weist Schwundrisse auf. Sie soll vom Planer inspiziert werden.