Die Bahnhofstraße soll wieder an Attraktivität gewinnen. Wie das aussehen könnte, zeigen nun die ersten Entwürfe.
Die Bahnhofstraße ist neben der Kissinger Straße eine der Wegachsen in der Innenstadt. "Die Niedere Gasse war einst eine der bedeutendsten, wenn nicht die bedeutendste Straße. Durch die Bezeichnung Bahnhofstraße ist das etwas trivialisiert worden", ist Hartmut Holl überzeugt. In einer Informationsveranstaltung stellte er Anliegern und Bürgern vor, wie die Straße wieder zu ihrer Geltung kommen könnte.
Schon seit Jahren steht die Umgestaltung der Bahnhofstraße zur Debatte. Im vergangenen Juli fand ein Bürgerworkshop dazu statt. Die Ideen und Anregungen sind in die Vorentwürfe geflossen, die das Architekturbüro präsentierte.
Der Entwurf setzt innerhalb des Straßenverlaufs drei Schwerpunkte: Der Abschnitt an der Bürgerspitalkirche, der Bereich am alten Forstamtsgebäude und die Platzfläche gegenüber vom Kupsch sollen durch eine besondere Gestaltung hervorgehoben werden. Dafür sind Bänke, Bäume und ein Brunnen vorgesehen.
Akzente soll auch ein neues Lichtkonzept setzen. Daran arbeitet das Büro Lumen 3. Das Ziel ist, wie Planer Wolfram Bliefert erklärte, eine optische Tiefenwirkung in der Straße zu erzeugen. Lampen, die an Seilen über der Straße gespannt sind, sollen diese gleichmäßig ausleuchten. Eine Seilspannbeleuchtung habe es schon früher in der Straße gegeben, sagte Bliefert. An drei Stellen sollen Strahler Gebäudefassaden herausheben: Spitalkirche, Forstamt, Schoberhaus.
Die Gestaltung muss noch weiter ausgearbeitet werden. So gibt es die Idee, einen Brunnen am Platz gegenüber dem Kupsch aufzustellen. Maria Heckmann hatte angeregt, Hammel- oder Schaffiguren als Anspielung auf die Assoziationen, die der Stadtname weckt, zu platzieren. "Das sollte sich durch die ganze Innenstadt ziehen", erläuterte sie in der Veranstaltung.
Laut Stadtbaumeister Detlef Mohr wird der Umbau der Bahnhofstraße zwei Jahre dauern. Der Baubeginn ist für 2019 geplant. "Zwei Jahre Bauzeie erschrecken mich", sagte Apothekerin Rita Schubert. Mohr und Holl versprachen, die Arbeiten mit den Geschäftsleuten und Anliegern genau abzustimmen.
Die künftige Verkehrsregelung für die Bahnhofstraße hatte bei der Infoveranstaltung ausgeklammert bleiben sollen. Dennoch sprachen mehrere Bürger das Thema an. So äußerten Anwohner der Rote-Kreuz-Straße Unmut über den dortigen Verkehr. Sie fürchteten, dass dieser noch zunehmen könnte, zum Beispiel während der Bauarbeiten in der Bahnhofstraße.