Seit Anfang August gibt es eine neue Rettungswache in Oberthulba. Das Besondere: Es ist der erste Standort im Landkreis mit einem privaten Betreiber.
Seit Anfang August ist eine Versorgungslücke im Raum um Oberthulba geschlossen. Eine neue Rettungswache ist für Notfälle einsatzbereit. Anders als bisher im Landkreis gewohnt wird der Rettungsdienst aber nicht vom Bayerischen Roten Kreuz (BRK) betrieben.
"Die Aufkleber am Wagen sind anders, alles andere ist gleich", sagt David Rubel, Betriebsleiter beim Unternehmen RKT. Nach außen, für die Patienten ändert sich nichts, erklärt auch Geschäftsführer Jan Quak. "Wir werden auch nicht pro Einsatz bezahlt, wie es viele fälschlicherweise annehmen", sagt er. Es gebe vielmehr einen Festbetrag, mit dem auf den Monat heruntergebrochen gewirtschaftet werden muss.
Einen Unterschied gibt es dann doch. Der liegt im Selbstverständnis, in der Philosophie, wenn man so will. Ehrenamtliche seien wichtig. "Ohne Ehrenamtliche geht es nicht", sagt Quak. Er will Missverständnisse vermeiden: Besonders bei größeren Notfallsituationen seien Ehrenamtliche wichtig. So unterstütze er die Ehrenamtlichkeit und sei selber in ehrenamtliche Strukturen eingebunden. Doch im Regelrettungsdienst setze man auf Hauptamtliche. Und das eben auch aus eigener Überzeugung.
Die Rettungswache in Oberthulba ist ein komplett neuer Standort. Eine Begutachtung der Rettungsdienstregion, die alle fünf Jahre stattfindet, hatte festgestellt, dass es im Netz eine Lücke gibt. So schrieb der Rettungszweckverband den Betrieb einer neuen Rettungswache in Oberthulba aus.
Die RKT-Verantwortlichen sprechen von einer Überraschung für sie, dass das Unternehmen den Zuschlag bekommen hat. Das Verfahren lief nicht ganz reibungslos ab: Die erste Ausschreibung hatte RKT als fehlerhaft moniert, weshalb sie geändert wurde.
Laut den Vorgaben muss die neue Rettungswache die Versorgung täglich von 8 bis 20 Uhr sichern. In dieser Zeit ist sie besetzt, damit Fahrer und Beifahrer mit dem Rettungswagen ausrücken können.
Laut RKT arbeiten für den Rettungsdienst in Oberthulba vier Vollzeitkräfte und weitere 450-Euro-Kräfte - Rettungssanitäter, Notfallsanitäter, Rettungsassistenten. "Einen Notfallsanitäter würden wir noch einstellen", sagt Quak. Die Arbeitsbedingungen sieht er als attraktiv. So gebe es keinen Schichtdienst. Der Dienstrhythmus umfasst vier Tage Arbeit und vier Tage frei.