Seit 40 Jahren gibt es die Jericho-Band, die zu Hammelburg eine ganz besondere Beziehung hat. Das war auch beim Jubiläumskonzert am Samstagabend zu spüren.
Im Rahmen ihrer Jubiläums-Konzertreise, die auf 40 Jahre zurückblickt, landeten die Musiker der Kultband "Jericho" am Samstagabend auf der Museumsinsel. Die Seele durfte in der voll besetzten Riesenscheune kräftig baumeln und auch die Windstürme konnten treue Zuhörer, Freunde und Fans nicht von diesem Konzert fernhalten, das halbwegs Open-Air-Charakter besaß.
"Zu Hammelburg haben wir eine ganz besondere Beziehung", erinnerte Frank Seufert, ehemaliger Pfarrer an diesem Ort, an vergangene Zeiten. Denn vor Jahren sei dort dieser Band durch die evangelischen Kirchengemeinde eine feste Übungsmöglichkeit für vier Jahre im Pfarrhaus geboten worden, dankte der mittlerweile Vorsitzende des Vereins "Jericho" Seifert. Inzwischen sei der Übungsort längst nach Schonungen verlagert worden.
Aber Hammelburg sei eine sehr wichtige Station auf dieser Konzertreise, die heuer in einem Dutzend Orten zwischen Aschaffenburg und dem Bodensee Station macht.
Himmlische Wellness Man muss sie unbedingt hören. Wenn die Musiker "Jericho" durch glaubhafte Texte und einfühlsame Melodien die Seelen ihrer Zuhörer auf direktem Weg erreichen und zum Schwingen bringen, dann ist das Wellness auf höherem Himmels-Niveau. "Fluten von Licht" heißt die aktuelle CD für die Konzertreise. Mit engelsreinen Stimmen ertönten die Sängerinnen Ella List aus Kulmbach und Eva Schürmann aus Uettingen. Musikalisch unterstützt wurden sie durch Frank Seifert (Bass-Gitarre, Gesang, Flöte) aus München, den Gitarristen Volker Büchs aus Diebach, die Schlagzeuger / Percussionisten Peter Lindacher aus Schonungen und Johannes Neugebauer aus Hof sowie Roland Weger aus Schweinfurt am
Keyboard.
"Wo meine Seele Heimat hat", "Stück vom neuen Himmel", "Wie ein Fenster" oder "Eckle zum Leben" heißen die lebensnahen Lieder, die unter die Haut gehen. Die musikalische Reise führte zum Pilgerweg Camino Peregrino, nach Budapest und nach Irland. Freude, Hoffnung und teilweise auch Trauerstimmung erreichte das Publikum. Die Texte und Kompositionen stammen aus eigener Feder. Das war nicht immer so. Zur Gründungszeit 1975 war es eine Schülerband in Schweinfurt, die mit damals aktuellen Pop-Liedern frischen Schwung in ihre evangelische Kirchengemeinde brachte.
40-jähriger Erfolgsweg Schnell erreichte diese Gruppe einen überregionalen Bekanntheitsgrad in der Landeskirche bis hin zu Auftritten in den Kirchentagen.
Schon in den 1980er Jahren entstanden eigene Songs: "Anspruchsvolle deutsche Texte, interpretiert in der musikalischen Sprache des Pop, Rock, Jazz, Chansons oder Gospels, stehen für eine ganz eigene Gattung der Verkündigung. Sensibel und unaufdringlich, irgendwo zwischen Himmel und Erde angesiedelt, geht es um Gott und die Menschen und um das Leben in seinen Höhen und Tiefen und vielen Facetten", ist auf der
Homepage nachzulesen.
Es sind nicht nur Pfarrer unter den heutigen Jericho-Musikern anzutreffen. Auch Ärzte, Juristen, Ingenieure und Lehrer sind darunter. Seifert und Neugebauer gehören zu den Urgesteinen der Gründungsmitglieder. 40 Jahre haben ihre positiven Spuren hinterlassen. Die Zuhörer hatten den Eindruck, dass diese Musiker alle im Herzen jung geblieben sind. Gern bietet Jericho ein Forum für soziale Anliegen.
So hatte jetzt Reinhard Beichel aus Hammelburg die Gelegenheit, auf die Afrikahilfe hinzuweisen. Eine Info-Rundhütte ist derzeit auf der Museumsinsel aufgebaut. Beichel: "Es ist wichtig, in die Bildung durch Schulprojekte und Kindergärten für afrikanische Kinder zu investieren."