Die Premiere ist geglückt

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Tomatenpflanzen gab es auch kartonweise bei der Tauschbörse des Obst- und Gartenbauvereins Hammelburg. Foto: Winfried Ehling
Tomatenpflanzen gab es auch kartonweise bei der Tauschbörse des Obst- und Gartenbauvereins Hammelburg. Foto: Winfried Ehling
Fachgespräche bei der Pflanzentauschbörse. Foto: Winfried Ehling
Fachgespräche bei der Pflanzentauschbörse. Foto: Winfried Ehling
 
Fachgespräche bei der Pflanzentauschbörse. Foto: Winfried Ehling
Fachgespräche bei der Pflanzentauschbörse. Foto: Winfried Ehling
 

Der Obst- und Gartenbauverein war auf seine erste Tauschaktion bestens vorbereitet.

Ihr Ruf eilte der ersten Pflanzen-Tauschbörse in der Saalestadt offensichtlich voraus. Schon weit vor der Öffnungszeit fanden sich Grün-Liebhaber am "Rinecker-Haus" ein, in dem der Hammelburger Obst- und Gartenbauverein (OGV) seine Tauschbörsen-Premiere gelegt hatte.
"Die kamen schon eine halbe Stunde vor Beginn", berichtete Rainer Stein, der bis auf wenige Exemplare "ausgeplündert" war. Der Gartler bot Zierpflanzen und Kräuter zum Tausch, Zitronenmelisse, Organo aber auch Akelei, Prunkwinden und sogar ein Haselnuss-Bäumchen an.
Auch OGV-Vorsitzende Ute Merz bestätigt die frühe Ankunft vieler Besucher, die natürlich "die besten Schnäppchen machten". "Es kam Publikum jeden Alters, denn die Premiere war für jeden Tauschpartner zugänglich." Selbstredend war der Obst- und Gartenbauverein für Gäste gerüstet. "Wir boten Blüten- und Kräuterbutterbrote sowie Frischkäse und hausgebackenen Kuchen an", sagt Merz.
Als Spezialität entpuppte sich die "Gurken-Limonade", von der die Vorsitzende das Rezept verriet. "Sie wird mit Holunderblüten oder -sirup und Salatgurkenscheiben angesetzt und zieht eine Nacht. Danach gießt man den Mix mit Wasser auf und erhält so ein wohlschmeckendes, alkoholfreies Getränk." Mit einer Gurkenscheibe garniert ist der Drink ein echter Durstlöscher an heißen Tagen.

Ambiente des Rinecker-Hauses

Zu den Besuchern - darunter zahlreiche Altstadtbewohner - zählte auch die Kreisvorsitzende der Obst- und Gartenbauvereine, Irmgard Heinrich, die Frisches aus ihrem Garten mitbrachte und sich mit den Heimischen austauschte. "Aufgrund des gelungenen Starts versuchen wir die Veranstaltung im nächsten Jahr erneut zu etablieren", lässt Merz wissen, die das Ambiente des "Rinecker-Hauses" lobt. Das denkmalgeschützte Gebäude stach auch der Kreisvorsitzenden ins Auge. Sie freute sich sichtlich, dass es Standort beim "Tag der offenen Gartentür" ist. Maria Rinecker übernahm das Anwesen nachdem sie sich mit der Geschwistern-Erbengemeinschaft geeinigt hatte. "Ich will dieses Haus im historischen Stil erhalten, nach und nach restaurieren und pflegen", betont die gebürtige Hammelburgerin, die in ihre Heimat zurückgekehrt ist.
Wie das eingemeißelte Datum am Renaissance-Portal ausweist, stammt das Anwesen aus dem Jahr 1590. "Wahrscheinlich ist es aber schon älter denn das Portal wurde nachträglich ausgeführt", informiert die Besitzerin, die - trotz aller Unbequemlichkeiten - in dem Gebäude wohnt. "Ich habe zwar eine Elektroheizung im Bad aber vor dem Duschen muss ich erst einmal anschüren", sagt sie gelassen. "Doch demnächst kommt ein Warmwasserboiler rein. Das ist weniger umständlich", fügt sie hinzu.
Das mit drei Kaminen versehene Gebäude ist ein so genanntes "Ackerbürgerhaus" und verfügt über eine enorme Grundstücksfläche, die, außer etlichen Nebengebäuden, über einen geschützten, umbauten Garten verfügt.
Der ist zwar vorläufig noch "blick-versiegelt", öffnet aber sein Tor zum Tag der offenen Gartentüre am letzten Juni-Wochenende.