Die musikalische Welt des Barock

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Susanne Zippe (Barockvioline) und Matthias Schick (Barockvioloncello) gehören zum Ensemble Sela Consort. Foto: Gerd Schaar
Susanne Zippe (Barockvioline) und Matthias Schick (Barockvioloncello) gehören zum Ensemble Sela Consort.  Foto: Gerd Schaar
Sänger Martin Popp überzeugte mit seiner Stimme. Foto: Gerd Schaar
Sänger Martin Popp überzeugte mit seiner Stimme.  Foto: Gerd Schaar
 
Das Ensemble Sela Consort in Hammelburg Foto: Gerd Schaar
Das Ensemble Sela Consort in Hammelburg Foto: Gerd Schaar
 
Das Ensemble Sela Consort in Hammelburg Foto: Gerd Schaar
Das Ensemble Sela Consort in Hammelburg Foto: Gerd Schaar
 
Das Ensemble Sela Consort in Hammelburg Foto: Gerd Schaar
Das Ensemble Sela Consort in Hammelburg Foto: Gerd Schaar
 
Das Ensemble Sela Consort in Hammelburg Foto: Gerd Schaar
Das Ensemble Sela Consort in Hammelburg Foto: Gerd Schaar
 

Das Ensemble Sela Consort überzeugte in der Stadtpfarrkirche. Einer der Musiker, Martin Popp, hatte den Kontakt zur Saalestadt Hammelburg hergestellt.

Die musikalische Welt des Barock (17. und 18. Jahrhundert) präsentierte das Ensemble "Sela Consort" in einem geistlichen Konzert in der Stadtpfarrkirche. Unter den knapp 100 Zuhörern waren etliche Fans von außerhalb der Region, die den Konzerten regelmäßig sogar von Bamberg, Nürnberg oder Würzburg nachreisen.

Denn die Qualität der Musiker sei hoch anzusiedeln, bekannte Stadtkantor Dieter Blum in seiner Ankündigung. Zum Sela-Consort-Ensemble gehören Martin Popp (Bassbariton), Susanne Zippe (Barockvioline), Matthias Schick (Barockvioloncello) und Lan Jelenkovic (Orgel). Blum bat die Zuhörer, mit ihrem Applaus wohldosiert umzugehen, so zum Beispiel in der Zwischenpause oder am Konzertende nach rund eineinhalb Stunden. Doch wollten die faszinierten Zuhörer schon mittendrin im Konzert ihrer Begeisterung spontan Ausdruck geben.

Mit Leichtigkeit

Tragendes Element dieses Barockkonzerts war die leistungsfähige Stimme des Sängers Popp. Offenbar mit Leichtigkeit brachte er auch schwierige Passagen zum Erklingen und vermittelte mit seiner Gesangsstimme, die über mehrere Oktaven reicht, das barocke Lebensgefühl. Schloss der Zuhörer die Augen, so erlebte er eine rund 300 Jahre zurückliegende Welt, die geprägt war von extremer Gottesfürchtigkeit, Untertänigkeit, Ängsten, teilweise aber auch von unbändiger Lebensfreude.

Die hochkarätigen Musiker im Alter von etwa Mitte 30 kennen sich schon fast ein halbes Leben lang seit ihrem Studium an der Musikhochschule Würzburg. Sie kommen aus Unter- und Oberfranken, der Oberpfalz und aus Serbien. Alle besitzen Solo-Qualitäten und zahlreiche Auszeichnungen, was sie in diesem Konzert überzeugend unter Beweis stellten. Nicht nur die Musiker waren total auf Barock eingestellt, sondern auch ihre Instrumente. So zum Beispiel das Original-Barockvioloncello von Schick aus dem Baujahr 1700, das er ohne Bodenhaftung durch einen ausziehbaren Stachel und nur mit den Beinen in der Luft gehalten spielte, wie es vor 300 Jahren üblich war.

Blum machte das Publikum auf die Komposition "Mein Herz ist bereit" von Nicolaus Bruhns (1665 bis 1697) aufmerksam. Der hier wenig bekannte Bruhns war Komponist der norddeutschen Orgelschule und Geigenvirtuose. Dietrich Buxtehude war Bruhns Lehrmeister und großes Vorbild.

Von Bach bis Schütz

Auf den Notenpulten lagen auch Werke von Ignaz Franz Biber, Heinrich Schütz, Franz Tunder, Christoph Graupner und Josef Antonin Planicky. Freilich durfte der bekannteste Komponist aus dieser Epoche, Johann Sebastian Bach, nicht fehlen. Von Früh- bis Spätbarock war eine gute Auswahl vorhanden.

Mit herzlich gemeintem Applaus erbaten die Zuhörer nach eineinhalb Konzertstunden noch eine Zugabe. Die Künstler waren auch körperlich bis an die Leistungsgrenze gefordert. Mit der Akustik in der Stadtpfarrkirche war das Ensemble recht zufrieden.

Der Kontakt zu Hammelburg kam über den Sänger Popp zustande, der bei einem anderen Konzert dort schon aufgetreten war. Das Ensemble aber spielte zum ersten Mal in der Saalestadt.