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Der neue Gemeinderat des Marktes Euerdorf ist offiziell im Amt. Vereidigt wurden Bürgermeister Peter Bergel (l.) und seine Stellvertreter Michael Fell und Michael Röder (2. und 3. v. r.) sowie die neu gewählten Räte (v. l.) Christian Erhard, Dieter Brand, Stefan Bachmann, Heike Vogt, Ralf Ziegler, Benjamin Schmitt und Edgar Röder. Foto: Winfried Ehling
Der neue Gemeinderat des Marktes Euerdorf ist offiziell im Amt. Vereidigt wurden Bürgermeister Peter Bergel (l.) und seine Stellvertreter Michael Fell und Michael Röder (2. und 3. v. r.) sowie die neu gewählten Räte (v. l.) Christian Erhard, Dieter Brand, Stefan Bachmann, Heike Vogt, Ralf Ziegler, Benjamin Schmitt und Edgar Röder.  Foto: Winfried Ehling

Die neuen Gemeinderäte und der Bürgermeister legten in der konstituierenden Sitzung ihren Eid ab.

Im Markt konstituierte sich in der ersten Sitzung der neuen Legislaturperiode der gewählte Bürgermeister und der Gemeinderat. Erster Bürgermeister Peter Bergel und sechs neue Ratsmitglieder legten den Eid ab und gelobten Treue, die Wahrung der Rechte und die Erfüllung ihrer Amtspflichten.

Gemeinderat Dieter Brand vereidigte den Bürgermeister, der seinerseits den neu gewählten Marktgemeinderatsmitgliedern das Versprechen abnahm. Dies sind Heike Vogt als einzige Frau im Rat, Christian Erhard, Benjamin Schmitt, Stefan Bachmann, Dieter Brand, Edgar Röder und Ralf Ziegler. Zur Beschlussfassung stand danach die Zahl der weiteren Bürgermeister. Das Gremium entschied sich einmütig für zwei Stellvertreter.

In geheimer Wahl entschieden die Räte für Michael Röder als 2. Bürgermeister, den Elmar Hofmann als "kompetentes Mitglied der größten Fraktion", des Bürgerblocks, vorschlug. Röder erhielt neun der 13 Stimmen. Als 3. Bürgermeister ging Michael Fell aus der schriftlichen Wahl hervor, der mit sieben Stimmen knapp die Oberhand gegen den bisherigen Amtsinhaber Bernhard Herterich behielt. Beide wurden ebenfalls vereidigt.

Zum Ortsbeauftragten des Gemeindeteils Wirmsthal wurde einmütig Bernhard Herterich nominiert und gewählt. Bergel sprach danach seinen persönlichen Dank an seine Familie, die Wähler und die Bürger aus, die seine Bewerbung zum Bürgermeister unterstützten. Er bat zudem angesichts der nicht absehbaren Auswirkungen der Corona-Krise, "mit Geldern verantwortungsbewusst umzugehen, ohne uns kaputtzusparen".

Zur Neufassung der Geschäftsordnung befand Elmar Hofmann einige Passagen nicht mehr zeitgemäß. Er forderte, "dass wir für unsere Sachen selbst verantwortlich sind". Zu nicht öffentlichen Beschlüssen beklagte er eine zu kurze Zeitspanne, die ein mögliches Bürgerbegehren nicht zulassen. Die Finanzen betreffend, verlangte er vom Kreis, seiner Verpflichtung zur schlüssigen Erklärung nachzukommen, was nach Hofmanns Ansicht bisher nicht der Fall ist. Für die dem Bürgermeister eingeräumte Summe von 6000 Euro, solle dieser Ausgaben ab 3000 Euro dem Gemeinderat melden.

Das Gremium bestellte neben dem Bürgermeister zwei weitere Vertreter zur Gemeinschaftsversammlung und die Mitglieder des Rechnungsprüfungsausschusses. Zu Standesbeamten sind der Bürgermeister und seine Stellvertreter bestellt. Hinzu kam die Wahl der Mitglieder und Rechnungsprüfer im Rat der Allianz Fränkisches Saaletal sowie die Vertreter für den Arbeitskreis Kläranlage.

Vakant bleibt vorläufig das Amt des Seniorenbeauftragten. Hier will Vize-Bürgermeister Röder eine geeignete Person befragen. Entschieden wird dies in der nächsten Sitzung. Als Jugendbeauftragter soll Neuling Benjamin Schmitt diese Aufgabe übernehmen. Thema war auch die Aufnahme eines Darlehens für den Rathausneubau, das bereits in der vorigen Sitzung vom bisherigen Gemeinderat diskutiert wurde. Kämmerin Brigitte Amberg informierte, dass der ursprüngliche Voranschlag für den Neubau bei 4,35 Millionen Euro lag, aktuell jedoch auf 5,8 Millionen Euro dotiert. Die veranschlagte Grundsumme finanziert sich zu je einem Drittel aus dem Zuschuss, den Eigenmitteln und einem Darlehen, aus dem schon 300 000 Euro abgerufen wurden. Der Markt benötigt jetzt weitere 600 000 Euro aus dem Darlehen. Rund 1,1 Millionen Euro sind darüber hinaus noch zu finanzieren, die aktuell jedoch noch nicht zur Debatte standen. Hofmann erinnerte in diesem Zusammenhang an weitere Projekte, die ebenfalls der Finanzierung bedürfen, etwa die Wasserversorgung oder die Saaleauen. Die Räte beschlossen einstimmig, die noch nicht in Anspruch genommene Darlehenssumme aufzunehmen. Wie Bergel informierte, liegt damit die Pro-Kopf-Verschuldung Euerdorfs zum Ende des Jahres bei mehr als 1900 Euro.

Abschließend legte der Rat fest, seine Sitzungen donnerstags um 19.30 Uhr beizubehalten. Eine Schutzmaskenspende liegt bei der Feuerwehr bereit und soll unter den Bürgern verteilt werden.

Der Bürgermeister informierte auch über ein Angebot einer Ladestation für Elektroautos und E-Bikes im Rathaushof. Er schlug vor, zunächst nur einen Anschluss legen zu lassen und über eine recht teure Installation später zu entscheiden. Auf Anraten seines Stellvertreters Michael Fell wurde das Vorhaben zurückgestellt.