Der Sänger-Vermittler: "Nur ein minimaler Prozentsatz der Leute kann wirklich nicht singen"

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Singen - ein Hobby das jeder ausüben kann. Foto: Archiv: Gerd Schaar
Singen - ein Hobby das jeder ausüben kann. Foto: Archiv: Gerd Schaar

Florian Seuffert versteht nicht, warum heutzutage keiner mehr im Chor singen möchte. Deshalb startete er jüngst einen Aufruf, das Singen gemeinsam mit ihm auszuprobieren.

Immer mehr Chöre haben sich in den vergangenen Jahren aufgelöst. Die Hauptursache war der fehlende Nachwuchs. Als Folge schrumpften die Chöre, teils lösten sie sich ganz auf. Die Corona - Pandemie tat ihr übriges. Der Sänger und Chorleiter Florian Seuffert möchte nun einen Gegentrend setzen. Er will den Leuten die Möglichkeit geben, das Singen einmal unverbindlich mit ihm auszuprobieren. In den sozialen Medien startete er deshalb einen Aufruf an alle, die interessiert an Musik sind oder gerne singen.

Die Leidenschaft des 34-Jährigen, der beim Rückbau des Kernkraftwerks Grafenrheinfeld tätig ist, ist der Chorgesang. Er selbst leitet mehrere Chöre: Dazu gehören die Gesangsgruppe des Männergesangsvereins Obereschenbach und die Frauenschola Frankenbrunn. Allerdings ist Seuffert nicht nur Chorleiter, sondern auch selbst als Sänger in Untereschenbach tätig. Den Trend, dass sich in den vergangenen Jahren immer mehr Gesangsvereine aufgelöst haben, findet er schade.

Jeder kann singen

Er ist der Überzeugung, dass es nicht viel braucht, um einem Chor beizutreten. "Nur ein minimaler Prozentsatz der Leute kann wirklich nicht singen", meint der 34-Jährige. Auch Notenlesen ist keine Pflicht. Nur knapp zehn Prozent der Mitglieder können tatsächlich Noten lesen und trotzdem kann man einen Gruppe zum Singen bringen, betont der Chorleiter. Warum die Scheu der Leute so groß ist, versteht er nicht.

Initialzündung: die Facebook-Umfrage

Im September 2020 begann er eine Facebook - Umfrage zum Thema Singen. Knapp 50 Prozent der Leute gaben an, dass sie das Singen gerne ausprobieren wollten, aber nicht allein. Wegen der Umfrageergebnisse startete er jüngst den Aufruf in Facebook. Jeder könne bei ihm vorsingen, unabhängig vom Alter und Geschlecht. Bis jetzt haben sich allerdings nur vereinzelt Leute auf seinen Aufruf hin gemeldet, teilt Seuffert mit. Verschlimmert wird die ganze Situation noch durch die Pandemie.

Die Auflagen, um das Verbreiten von Corona zu verhindern, führten dazu, dass in den vergangenen Jahren kaum Auftritte stattfanden. Und erschwerend kommt mittlerweile hinzu, dass der Wiedereinstieg vielen ehemaligen Chor-Mitgliedern schwerfällt.

Das sind Seufferts Pläne

Eine Chorgründung ist nicht das Hauptziel des 34-Jährigen. Seuffert möchte interessierten Menschen die Möglichkeit bieten, das Singen allein oder mit anderen bei ihm auszuprobieren. "Die Leute sollen erkennen, dass es einfach und für jeden machbar ist", begründet der Chorleiter seine Intention.

Bei Interesse bietet er den Sängern und Sänerinnen an, den Kontakt zu bereits bestehenden Chören herzustellen. Auch etwaige Fragen zum Themenkomplex "Gesang" beantwortet er gerne. "Beim Chor geht es vor allem um die Gemeinschaft", betont der 34-Jährige. Viel Arbeitsaufwand ist es also nicht. Die Geselligkeit steht laut dem engagierten Sänger im Mittelpunkt.

Wer Interesse am Singen bekommen hat, kann über die E-Mail-Adresse stimmenklangundchorgesang@gmail.com zu Seuffert Kontakt aufnehmen. Außerdem hat er eine Facebook-Seite mit dem Namen Stimmenklang und Chorgesang eingerichtet.