Auf dem Sturmiushof wurde ein Whisky-Tasting veranstaltet.Walter Zeitz führte die Teilnehmer in die Geheimnisse des Brennens und Genießens ein.
Wenn der edle Whisky "on the Rocks" - also mit Eiswürfeln im Glas mit geraden Wänden - serviert und mit einem Schluck herunter gekippt wird, dann graust es dem Edelbrenner Walter Zeitz. Der Chef auf dem Sturmiushof, der auf eigene langjährige Erfahrungen bei der Whiskyherstellung zurück blicken kann, klärte sein aufmerksames Publikum bei einem Tasting, also einem Verkostungsabend mit edlen Whisky-sorten, über den vollendeten Genuss auf.
"Nehmen Sie ein Glas in Tulpenform mit nach oben hin verjüngten Wänden", empfahl Zeitz. Der Rhöner Whiskybrenner brachte das Glas mit dem edlen Tropfen auf Augenhöhe und schaute sich die golden leuchtende Farbe an. Dann umschloss er die Probe mit der Hand und schwenkte das Glas, um den Inhalt allmählich auf Temperatur zu bringen. Jetzt entwickelte sich das frei werdende Aroma, und die Nase durfte schnuppern. Und dann erst wurde das Glas zum Mund geführt, um eine winzige Menge zu kosten. "Nein, nicht sofort hinunterschlucken, sondern genüsslich auf der Zunge hin und her gleiten lassen", erklärte Zeitz. Das Whiskyaroma soll doch alle Geschmacksorgane flächendeckend erreichen.
Rund eineinhalb Dutzend neugierige Gäste hatten sich am Samstagabend zu der geselligen Whiskyprobe im Sturmiushof eingefunden. Die meisten Teilnehmer kamen aus Diebach, ohne Auto. Denn nach der Probe brauchte man nur den Sturmiusberg hinunterzulaufen. Neugierde auf die Whiskyherstellung und die Feinheiten des Genusses seien die mehrheitlichen Gründe gewesen, tiefere Einblicke in die Herstellung zu nehmen. Aber auch ein Geburtstag oder Geschenkgutscheine waren willkommene Anlässe für die Teilnehmer. Vor der Verkostung gab es einen Fachvortrag über die Brennkunst von Walter Zeitz an der Brennanlage.
Währenddessen bereitete seine Frau Doris schon die Teller mit den Rhöner Dabbas vor, und der Sturmiusberg wurde zu den Pyrenäen - ole! Was besonders auffiel, waren die Silvanerwürstchen im Glas. "Das Auge isst mit", sagte sie. Selbstgemachter Grumbeernsalat kam dazu. Zum heimatlichen Brot gab es Griebenschmalz, verschiedene Schinken, roh und gekocht. Schwartemagen, selbstgemachter Kochkäse, Leberwurst und Käse aus der Region befanden sich ebenfalls auf dem "Dabbadeller". Diese Rhöner Tapas halfen geschmackvoll über die Distanz der sechs verschiedenen hochprozentigen Sorten edler Brände zu kommen.
Getestet wurde ein acht Jahre alter sortenreiner Apfelbrand von der Streuobstwiese, in "Jakob Fischers" Eichenfass gereift. Darauf folgte ein junger wilder Rhöner Whisky "Grain and Malt", der sich vier Jahre lang in Banyùls Eichenfass entwickelt hatte. Wie derselbe Whisky seinen Geschmack verändert, wenn er statt dessen fünf Jahre lang in einem Fass von Chateau de Fieuzal lagerte, konnten die Gäste deutlich herausschmecken. Im klassischen Bourbonfass gereift war der Rhöner Single Malt Whisky, der mit zarten Rauch- und Vanillearomen begeisterte.
Die Kombination zwischen Rhöner Whisky "Malt and Grain" und Cognac gelang durch die vierjährige Lagerung des Whiskys im Cognacfass. Zusätzlich kam der Geschmack von dunkler Schokolade zum kulinarischen Geschmackserlebnis. Das absolute Highlight zum Schluss: ein 15 Jahre alter Mirabellenbrand, der sechs Wochen im Eichenfass pausiert hatte.