Die Abiturienten des Jahrgangs 1964 haben sich in Hammelburg getroffen. Den weitesten Weg hatte Dagmar Grünert. Sie kam aus Australien.
Die Ex-Klassenkameraden noch einmal zu treffen und sich mit ihnen austauschen, war der Wunsch des Abiturienten-Jahrgangs 1964. Ohne ein vorbereitetes Programm einen gemeinsamen Tag in der Stadt zu verbringen, in der sie einst wohnten und ihr Abitur ablegten, sollte einfach nur eine Wiedersehensfeier sein.
"Man weiß ja nicht wie viel Zeit einem noch bleibt", begründete Rudolf Ziegler, der in Ansbach zwischen Lohr und Marktheidenfeld beheimatet ist. Dort und in Urspringen arbeitete er als Lehrer. An die Gymnasium-Zeit unter Rektor Mayer erinnert er sich recht gut.
"Wir waren auf verschiedene Gebäude aufgeteilt, denn das Frobenius-Gymnasium in seiner heutigen Form gab es damals noch nicht. Das waren das Gebäude am Buttenmarkt, Räume im Kellereischloss, die Alte Volksschule und der Oberstock des Rathauses, in denen wir wechselnd unterrichtet wurden". Ein weiterer "Schulraum" war das Nebenzimmer im Gasthaus Engel, fügte ein Insider an. Dort traf man sich jedoch nur zum Biertrinken, schmunzelt er.
Jürgen Scheuring ist der Organisator des Treffens. Nach dem Abitur und dem Grundwehrdienst absolvierte er ein Technikstudium in Darmstadt und war dann bei Kugelfischer in Schweinfurt angestellt. Danach lebte und arbeitete er 30 Jahre beim Technischen Überwachungsverein (TÜV) in Bayreuth.
Für seine Bemühungen die Klassenkameradinnen und -kameraden zusammenzuführen überreichten ihm die Ehemaligen einen kleinen Präsentkorb. Auch ein Büchlein "Zwischenzeiten - Zeitenwende" galt ihm als Anerkennung. Der Autor ist sein Ex-Mitschüler Friedhelm Vahed, der aus Hildesheim anreiste.
Den weitesten Anreiseweg bewältigte Dagmar Grünert - sie kam aus ihrer Wahlheimat Australien. Mit der Frage nach der "Badschule" - die Saalestadt hatte seinerzeit noch kein Schwimmbad, Kinder und Jugendliche badeten an heißen Tagen in der Badschule - verband sie ein gruseliges Erlebnis. Sie verfing sich beim Schwimmen in den Schlingpflanzen des Flusses und musste vom Bademeister Oswald Kolar mit dem Boot aus dem Wasser geholt werden.
Ähnliches passierte ihr jedoch auch an der "Dreisaale", eine Alternative zur in der Nähe des Heimatmuseums befindlichen Badschule. "Da kam ich in den Strudeln grade noch davon. Seitdem gehe ich in keinen Fluss mehr, dessen Grund ich nicht sehen kann", versichert sie.