Christiane Coker ist die neue Chefin der dritten Kompanie

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Hauptmann Christiane Coker ist die neue Chefin der dritten Kompanie. Fotos: Arkadius Guzy
Hauptmann Christiane Coker ist die neue Chefin der dritten Kompanie. Fotos: Arkadius Guzy
Oberstleutnant Simon Leidner (Mitte) übergibt die Verantwortung von Major Marcus Dähn an Christiane Coker.
Oberstleutnant Simon Leidner (Mitte) übergibt die Verantwortung von Major Marcus Dähn an Christiane Coker.
 

Zum ersten Mal in der eschichte des Offizieranwärterbataillons 2 bekommt mit Hauptmann Christiane Coker eine Soldatin eine Führungsaufgabe.

Der Posten als Chef einer Kompanie gilt in der Bundeswehr als Schlüsselverwendung. Wer sich in dieser Rolle bewährt, dem öffnen sich weitere Karrierewege. Am Ausbildungszentrum Infanterie bekommt nun eine Frau diese Position und Chance.

Oberstleutnant Simon Leidner, Kommandeur des Offizieranwärterbataillons 2, übergab bei einem Appell die dritte Kompanie von Major Marcus Dähn an Hauptmann Christiane Coker. Damit führt zum ersten Mal, seit das OA-Bataillon im Juli 2006 in Dienst gestellt wurde, eine Frau eine der drei Kompanien. Die 34-Jährige ist auch die erste Frau in einer herausgehobenen Position am Ausbildungszentrum Infanterie.

Coker trat 2003 in die Bundeswehr ein. Sie begann ihre Soldatenlaufbahn als Kanonierin bei der Heeresflugabwehrtruppe. Auf einer Ausbildungsmesse sei sie auf die Bundeswehr aufmerksam geworden, erklärte Coker auf Nachfrage. Aktuell ist sie stellvertretende Chefin der fünften Kompanie des Jägerbataillons 413 in Torgelow (Mecklenburg-Vorpommern).

Ihr Vorgänger, Major Dähn, führte die dritte Kompanie des Hammelburger OA-Bataillons seit Januar 2015. Laut Bundeswehr hat er mit seinen Soldaten mehr als 300 angehende Heeresoffiziere auf ihre Laufbahn vorbereitet. Unter Dähns Federführung schloss die Kompanie außerdem eine Patenschaft mit der Gemeinde Steinfeld-Hausen.

Nun wird Dähn nach Bonn versetzt. Er übernimmt ab Ende März eine neue Aufgabe als Stabsoffizier im Kommando Streitkräftebasis. Dähn nimmt das Tätigkeitsabzeichen in Gold und die Ehrennadel des Ausbildungszentrums Infanterie als Auszeichnungen mit.

Der Major dankte beim Appell seinen Soldaten. Für ihn habe immer das Wir im Vordergrund gestanden. Um die Patenschaft zu würdigen, hängte er einer Delegation der Reservistenkameradschaft Hausen ein Patenschaftsband an deren Fahne.


Büro-Arbeit nimmt zu

Führen, Erziehen, Ausbilden seien die Aufgaben eines Kompaniechefs, erklärte Oberstleutnant Leidner. "Der Kompaniechef gibt den Schwerpunkt der Ausbildung vor." Leidner bedauert daher, dass die zunehmende Bürokratie einen zwingt, am Schreibtisch zu bleiben, statt bei der Ausbildung draußen zu sein und die Aufsicht wahrzunehmen. Beim Empfang im Anschluss an den Appell nahm Dähn zahlreiche Geschenke in Empfang - unter anderem vom Bürgermeister der Patengemeinde, Günter Koser.

Die neue Kompaniechefin wird mit ihrem Ehepartner und ihrer kleinen Tochter in den Altlandkreis Hammelburg ziehen. Denn ihr Mann wird in einigen Wochen der neue Personaloffizier des Offizieranwärterbataillons 2 werden. Dass die Familie wieder an einem Ort zusammen sein kann, ist eine Erleichterung, sagte Coker. Bisher ist das Paar an getrennten Standorten eingesetzt.


Dienst will attraktiver werden

So war denn auch einige Male von einer Familienzusammenführung am Lagerberg die Rede. Auch das stellte das Ausbildungszentrum Infanterie als Novum heraus: Es sei ein gutes Beispiel für gelungene und moderne Personalführung, die die Anforderungen an eine bessere Attraktivität des Dienstes erfüllt.