Interessante Details zur Kommunalwahl und der Brennerweg standen im Mittelpunkt der ersten Bürgerversammlung in Wartmannsroth.
"Über 50 Prozent der Wähler haben per Brief gewählt", informierte Wartmannsroths Bürgermeister Jürgen Karle (FWG) bei der ersten Bürgerversammlung, für die der kleine Saal des Feuerwehrhauses völlig ausreichte. Ortsbeauftragter Thomas Kleinhenz (FWG) begrüßte etwa 30 interessierte Anwohner. Leider habe es eine Menge ungültiger Stimmen durch falsches Eintüten der Stimmzettel gegeben, so Karle.
Neun neue Gesichter gebe es ab Mai unter den 14 Räten im künftigen Gemeinderat, sprach der wiedergewählte Bürgermeister von einer "deutlichen Verjüngung". Das bisherige Durchschnittsalter der Räte, das bisher über 50 Jahre lag, sei dann auf 38 Jahre gesunken. Der Generationenwechsel im Gemeinderat ist also geglückt. Die konstituierende Sitzung, in der auch die stellvertretenden Bürgermeister gewählt werden, ist für Donnerstag, 8. Mai, geplant.
Nicht die Kommunalwahl selbst, sondern die rechtzeitige Bekanntgabe der Wahlergebnisse stand in der Kritik der Anwohner. "Warum haben wir erst fast eine Woche später davon in der Zeitung und im amtlichen Aushang erfahren?", wollte Edgar Glück wissen. Da sei wohl zu viel Bürokratie im Spiel gewesen. "Wir haben es der Zeitungsredaktion sofort gemeldet und die hat es erst am Donnerstag veröffentlicht", antwortete Karle. "Die amtlichen Ergebnisse dürfen erst nach der Wahlausschusssitzung im gemeindlichen Aushang bekannt gegeben werden", erklärte Wahlleiter Daniel Görke. Das nächste Mal könnten wir die Ergebnisliste als "vorläufige Meldung" zeitnah am Tag nach der Wahl in den Aushang geben", schlug Karle vor.
Das Thema "Miete von öffentlichen Gebäuden" ist offenbar recht aktuell bei den Bürgern. "Warum müssen wir Motorradfreunde den vollen Tagesbetrag für die Nutzung des großen Saales im Feuerwehrhaus bezahlen, wenn wir ihn lediglich bloß eine Dreiviertelstunde lang nutzen?", wollte Herbert Pabst wissen. "Wo ist die Grenze?", hinterfragte Karle und verwies auf die Gemeinderatssitzung tags zuvor.
Alleinstellungsmerkmal zählt Im Kreuzfeuer der Kritik stand auch der geplante Brennerweg. Glück stellte den Antrag, den Beschluss des Gemeinderates bezüglich des Brennerweges zurückzunehmen. Er hinterfragte "Sinn und Zweck" dieses Projekts und vertrat die Meinung: "Es wird in die Hose gehen". "Wer zahlt die Einrichtung des Brennerweges und wer kümmert sich in den folgenden Jahren um dessen Pflege und den Unterhalt?", wollte Glück wissen. Das Geld gebe es im Rahmen der Leader-Förderung, die 40.000 Euro zur Verfügung stelle, erläuterte Karle. Hinzu komme der gemeindliche Beitrag in Höhe von 50.000 Euro.
Gebunden sei die Aktion Brennerweg an ein Alleinstellungsmerkmal, so Karle. "Was andernorts der Wein ist, das gilt hier für den Schnaps", wies er auf die hohe Dichte an Brennereien und die gepflegte Kultur der Streuobstwiesen im Gemeindebereich hin. Die Tage der edlen Brände seien in den vergangenen beiden Jahren von den Besuchern gut angenommen worden. "Es wird wohl eher ein Wegenetz statt eines langen Rundweges werden", vermutete Kleinhenz. "Dieses Wegenetz muss nicht neu errichtet werden sondern besteht schon", wies Christian Kohlhepp (FWG) hin.
Schon jetzt kündigte der Ortsbeauftragte Thomas Kleinhenz die 850-Jahr-Feier für Wartmannsroth an, die im kommenden Jahr am 4. und 5. Juli gefeiert werden soll. Ein eigens gegründeter Festausschuss treffe sich an der Unteren Dorfstraße am Sonntag, 13. April, um 18 Uhr zum Ortstermin. Dort und am Rathausplatz seien die örtlichen Schwerpunkte der Feier geplant. Nicht nur die Vereine, sondern auch Privatpersonen, insbesondere Senioren, seien herzlich willkommen.