Böhmischer Herbst erstmals mit Alphorn

1 Min
Böhmische Musik beim Konzert der Stadtkapelle Hammelburg unter der Leitung von Klaus Bauer. Jochen Vogler
Böhmische Musik beim  Konzert der Stadtkapelle Hammelburg unter der Leitung von Klaus Bauer.  Jochen Vogler
Martin Heid am Alphorn. Jochen Vogler
Martin Heid am Alphorn. Jochen Vogler
 

Zum 2. Böhmischen Herbst hatte die Stadtkapelle Hammelburg ins Pfarrzentrum eingeladen - und die Gäste aus der näheren Umgebung folgten gerne diesem Ruf.

Die Böhmischen, das sind junge und jung gebliebene Musiker der Stadtkapelle Hammelburg, die seit einigen Jahren mit viel Begeisterung und Freude dieser ursprünglichen Form der Blasmusik eine eigene Bühne bieten.
Die 17 Musiker unter der Leitung von Klaus Bauer präsentierten sich mit viel Spielfreude auf hohem Niveau. In diesem Sinne begann der Abend mit dem Marsch "Euphoria" von Martin Scharnagl, der bereits zu Beginn den Musikern Höchstleistungen abforderte. Nahtlos folgte auf die Melodie der Polka "Die Kapelle hat gewonnen" eine gesungene Begrüßung, mit einem eigens geschriebenen Text, gekonnt dargeboten von Christine und Jochen Huppmann.

Vorsitzender Christoph Emmerth begrüßte die zahlreichen Gäste und stellte kurz die folgenden Titel vor. Danach war er gemeinsam mit Jürgen Kunkel gefordert. Beide konnten bei der Bravourpolka "Fröhliche Tenoristen" das gesamte Spektrum des Barritons, von der Technik über die Tonqualität sowie die Intonation auskosten, was beide auch mit Bravour meisterten.


Erstmals mit Alphorn

Nach der schmissigen Polka "Geile Mucke" folgte gleich der nächste Höhepunkt. Erstmals kam ein Alphorn zum Einsatz, was alleine schon aufgrund der Größe der Bühne eine besondere Herausforderung war. Martin Heid beeindruckte mit dem Solo-Walzer "Bergzauber" das Publikum, was dieses mit großem Applaus honorierte. Der erste Teil des kurzweiligen Abends endete zur Pause mit der tschechisch gesungenen Borsicka-Polka. Die Frage, ob einer der Gäste tschechisch spreche wurde verneint, so dass das männliche Gesangstrio ohne Hemmungen das Publikum mitreißen konnte.


Frischer Rückenwind

Im zweiten Teil wurden viele neue und frische böhmische Titel gespielt, was zeigte, dass diese Art der teilweise bereits totgesagten Blasmusik in den letzten Jahren viel frischen Rückenwind erlebt und bei Alt und Jung beliebt ist. Bei "You raise me up" verzauberte Andreas Becker mit seinem Flügelhorn die Besucher und überraschte mit dem zwischenzeitlichen Wechsel auf die Trompete. Tobias Frühwirth bewies, dass auch er sein Instrument wie die gleichlautende Polka als "Das Goldene Flügelhorn" bezeichnen darf.

Mit vielen Gassenhauern wurden die Zuhörer zum Mitsingen und -klatschen animiert, so dass die Musiker erst nach drei Zugaben die Bühne verlassen konnten. Durch die schmissige Interpretation vieler neuer Titel aber auch das Festhalten an gut eingespielten bekannten Stücken, ergänzt durch die abwechslungsreiche und humorige Moderation wurde auch der zweite Böhmische Herbst ein unvergesslicher Abend. Auch die vielen Helfer vor und hinter der Bühne trugen dazu bei. Dies bestätigt auch einer der anwesenden Ehrenmitglieder, Hermann Karollus: "Die frische Spielweise auf hohem Niveau reißt mich jedes Mal auf's Neue mit."