Domkapitular Dr. Helmut Gabel entsandte acht Frauen und drei Männer als neue Gottesdienstbeauftragte.
Im Rahmen einer feierlichen Abendmesse entsandte Domkapitular Dr. Helmut Gabel acht Frauen und drei Männer als Gottesdienstbeauftragte - darunter drei Mitglieder der heimischen Pfarreiengemeinschaft "Saalekreuz" - die künftig die hauptamtlichen Seelsorger unterstützen sollen.
Gottesdienstbeauftragte übernehmen die Verantwortung in der Liturgie der Gemeinde und stehen beispielsweise den sonntäglichen Wortgottesdiensten vor, an denen keine Eucharistiefeiern möglich sind. Sie wirken auch an Werktaggottesdiensten mit den hauptamtlichen Seelsorgern darauf hin, dass Liturgie lebensnah und ansprechend gefeiert werden kann.
"Menschen müssen in Kontakt miteinander stehen. Begleitende, soziale und kommunikative Fähigkeiten sind deshalb gefragt. Sie sind ein Stück Dienst am Menschen, ein Stück Diakonie", so der Domkapitular.
Der Wortgottesdienst ist nicht die einzige Aufgabe der Ausgesandten.
Oft gilt es Messen und Gottesdienste vorzubereiten, neue Ministranten einzuweisen, Lektoren zu instruieren oder zu unterstützen und Kinder oder andere Zielgruppen in den verschiedenen liturgischen Bereichen zu unterweisen. Häufig ist die Arbeit der Gottesdienstbeauftragten individuell an die Bedürfnisse der Pfarreiengemeinschaften oder die jeweiligen Orte angepasst, informiert Bernhard Hopf, Referent für Liturgie in der Diözese.
Eineinhalbjährige Ausbildung Wo sehen die Ausgebildeten des "Saalekreuz" die Schwerpunkte ihrer Arbeit? Christine Dittmann sieht diesen in jungen Familien und Jugendlichen. "Ich möchte sie über Familiengottesdienste und das neue geistliche Lied erreichen", wünscht sich die Fuchsstädterin.
Klaus Dittmann kann sich vorstellen "die Ostertage neu zu gestalten.
Ich möchte auch die vier Kapellen in unserem Dorf öffnen und mit Leben erfüllen, zum Beispiel die neu erbaute Dreifaltigkeitskapelle liturgisch nutzen", betont er.
Katja Maschmeyer aus Machtilshausen hat ebenfalls konkrete Vorstellungen. Die Ex-Ministrantin, die heute Erzieherin ist, "fühlte sich schon immer zur Kirche hingezogen". "Ich habe es einfach einmal ausprobiert", lacht sie fröhlich beim Empfang im Pfarrsaal. Was die eineinhalbjährige Ausbildung angeht, war es für sie "das Schwierigste, Predigten aufzuarbeiten". Ansonsten spendete sie der elfköpfigen Ausbildungsgruppe unter Leitung von Bernhard Hopf viel Lob ob der "tollen Zusammenarbeit".
Warum braucht eine Diözese überhaupt Gottesdienstbeauftragte? Ausbilder Hopf beantwortet dies so: "Liturgie ist Auftrag der ganzen Gemeinde. In ihr müssen alle Anliegen des Lebens Platz haben.
Deshalb ist es gut, wenn möglichst viele Glieder der Gemeinde an der Gestaltung beteiligt sind. Auch im Zeichen des Priestermangels ist der Dienst der Gottesdienstbeauftragten besonders wichtig." Das trifft die Aussage von Andreas Erhard aus Oerlenbach. Der frisch gebackene Beauftragte wollte nicht, "dass es in meinem Heimatort mangels eines Pfarrers keine Gottesdienste mehr gibt". Deshalb bewarb er sich, nicht wissend, "dass wir wieder einen Seelsorger bekommen", dem er jetzt zur Seite steht.
Von zahlreichen Konzelebranten begleitet, entsandte Domkapitular Gabel weitere Gottesdienstbeauftragte der Diözese aus.
Dies waren Judith Böhm aus Kronungen, Patricia Dernbach und Christina Schneider aus Bad Brückenau, Michaela Pfülb aus Poppenhausen, Anja Schaab aus Riedenberg, Thomas Scheuner aus Aschfeld und Karin Weissenberger aus Maibach.