Belegschaft hält zum Werk

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Eine Produktionslinie für Rillenkugellager am Standort in Elfershausen. Foto: Archiv/Arkadius Guzy
Eine Produktionslinie für Rillenkugellager am Standort in Elfershausen. Foto: Archiv/Arkadius Guzy
Betriebsratsvorsitzender Michael Walter. Foto: Kerstin Väth
Betriebsratsvorsitzender Michael Walter. Foto: Kerstin Väth
 

Die Unsicherheit über die Zukunft des Schaeffler-Standorts in Elfershausen bleibt über den Jahreswechsel hinaus.

Nach den Betriebsferien zwischen den Jahren ist im Schaeffler-Werk in Elfershausen die Produktion wieder angelaufen. Das Engagement der Belegschaft ist trotz - oder vielleicht erst recht wegen - der Verlagerungspläne ungebrochen.

Die Mitarbeiter wollen deutlich zeigen, was der Standort zu leisten vermag. Die Belegschaft steht zu dem Werk und lässt den Kopf nicht hängen, wie einer der Beschäftigten die Situation in den Tagen und Wochen seit Bekanntwerden der Schließungspläne beschreibt.

Dieser Zusammenhalt sei "erstaunlich und beeindruckend". Die Belegschaft sei ein gutes Team. "Wir wollen zeigen, was wir können." Das Werk will sich damit gegenüber der Konzernspitze zugleich nicht angreifbar machen. Fast wöchentlich gebe es kurze Zusammenkünfte, in denen der Betriebsrat über den aktuellen Stand informiert.

Das Interesse daran, wie es mit dem Werk weitergeht, ist auch weit außerhalb des Belegschaftskreises groß. "Man wird fast täglich angesprochen", sagt der Mitarbeiter. Und gerade in diesen Tagen, in denen man in sich gehe, mache sich jeder der Kollegen Gedanken über die Zukunft - zumal wenn man zu den Älteren gehört.


Viele ältere Beschäftigte

Denn das Werk zeigt bei der Zusammensetzung der Belegschaft einige, für den Standort charakteristische Auffälligkeiten. So liegt das Durchschnittsalter nach Angaben des Betriebsratsvorsitzenden Michael Walter bei 47. Es gebe 54 Beschäftigte, die 58 oder älter seien. Die mittlere Alterskohorte fehle also.

Die Jüngeren unter den Beschäftigten seien in der Regel Facharbeiter. Die Älteren kämen aus dem Handwerk und der Landwirtschaft. Unter dieser Mitarbeitergruppe sind etliche Metzger zu finden. Die wechselten einst von der Hammelburger Fleischwarenfabrik nach Elfershausen.

Vereinzelt gebe es derzeit, wie es in einer solchen Situation nicht außergewöhnlich ist, Fluktuation. Der Betriebsratsvorsitzende spricht von drei Mitarbeitern, die sich nach Schweinfurt und Bad Neustadt neu orientiert hätten.
Walter hatte vor Weihnachten in einem offenen Brief die Familie Schaeffler um Unterstützung ersucht. In dem Schreiben bat er stellvertretend für die Belegschaft Maria-Elisabeth Schaeffler-Thumann und ihren Sohn Georg Schaeffler darum, zu "prüfen, ob es nicht andere Alternativen für uns gibt, ohne dass andere Standorte in Deutschland darunter leiden müssen". Eine Reaktion darauf blieb bisher aus, wie Walter erklärt.

Er geht davon aus, dass es erst frühestens Mitte oder Ende Januar neue Informationen zu Elfershausen gibt, wenn sich die Verhandlungspartner wieder treffen.