Bedenken gegen Architektenwettbewerb für das Kaufhaus

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Das frühere Hammelburger Kaufhaus gehört seit Anfang des Jahres der Stadt. Foto: Archiv/ Arkadius Guzy
Das frühere Hammelburger Kaufhaus gehört seit Anfang des Jahres der Stadt. Foto: Archiv/ Arkadius Guzy

Die Stadt will das ehemalige Hammelburger Kaufhaus zu einem Bürgerhaus umgestalten. Doch ein Ideenwettbewerb dafür stößt auf wenig Gegenliebe.

Der Architektenwettbewerb für die Umgestaltung des Viehmarkts zog und zieht bis heute Kritik auf sich. Da verwundert es nicht, dass ein neuer Wettbewerb bei vielen Stadträten nicht auf Gegenliebe stieß.

Diesmal ging es um das frühere Hammelburger Kaufhaus. Die Stadt hat das Gebäude am Marktplatz Anfang des Jahres gekauft, um es zu einem Bürgerhaus umzubauen. Unter anderem soll die Stadtbibliothek in das Kaufhaus umziehen.

Wie Bürgermeister Armin Warmuth (CSU) im Stadtrat informierte, stehen Fördermittel aus dem Struktur- und Härtefonds in Aussicht. Er deutete dabei an, dass die Förderlandschaft bald anders aussehen könnte. Um an das Geld heranzukommen, wollte die Verwaltung von den Stadträten die Zustimmung für einen Architektenwettbewerb für das Kaufhausgebäude einholen.


Stadträte geben sich überrascht

Der Wettbewerb und die anschließenden Vergabeverhandlungen mit dem Sieger würden laut Verwaltung rund 145 000 Euro kosten. Einen Teil der Ausgaben - 73 000 Euro - soll ein Zuschuss decken.

Doch der Druck, noch vor der Sommerpause entscheiden zu müssen, und vor allem die Wettbewerbsidee selbst gefiel nicht allen Stadträten. "Wir haben bereits einen Wettbewerb erlebt, der uns eng gebunden hat", sagte Norbert Schaub (SPD). Er zeigte sich daher überrascht, dass wieder an einen Wettbewerb gedacht ist. "Ich weiß nicht, ob das zwingend erforderlich ist."

Auch Reimar Glückler (CBB) äußerte seine Überraschung, weil über einen Wettbewerb bisher nicht diskutiert worden sei. "Ob wir mit dem Wettbewerb zum Viehmarkt zufrieden sein können, muss jeder selbst entscheiden", meinte Glückler. Er bestand auf einer klaren Aussage, ob der Wettbewerb eine Vorgabe der Regierung von Unterfranken sei und die Förderung davon abhänge. Das dies so ist, bestätigte Stadtbaumeister Detlef Mohr: Die Förderung gebe es nur in Kombination mit dem Wettbewerb.

Noch weitere Stadträte hatten Zweifel an einem Wettbewerb. "Mir hat das Verfahren nicht gefallen", sagte Alexander Stolz (CBB). Die Kritiker hatten vor allem die Sorge, bei der Gestaltung später zu sehr an das Wettbewerbsergebnis gebunden zu sein, so wie es beim Viehmarkt passiert ist - auch wenn das Kaufhausgebäude sicher nicht einen vergleichbaren Konfliktstoff bietet wie der Viehmarkt, wo es um die Reduzierung von Parkplätzen ging. Dennoch bestand zum Biespiel Christian Fenn (Junge Liste) auf der Entscheidungsfreiheit des Stadtrats.

Patrick Bindrum (CSU) sprach sich dagegen dafür aus, das Vorhaben anzustoßen. Der Wettbewerb sei die Kröte, die man schlucken müsse. Aber auch er war der Meinung, dass der Stadtrat für den Wettbewerb genau Vorgaben machen solle.

Doch die Front der Gegner war größer: Mit 9:11 Stimmen scheiterte der Beschluss, da der Vorschlag, bei der Regierung von Unterfranken zumindest noch einmal nach Alternativen zu einem Wettbewerb nachzufragen, in den Text nicht aufgenommen wurde.

Am kommenden Montag soll der Hauptausschusses aber noch einmal über das Kaufhaus diskutieren. Denn die Chance auf Fördergeld will ja auch keiner verfallen lassen.