Zwei Jahre lang konnte Familie Keßler aus Dittlofsroda ihr Maislabyrinth nicht eröffnen und auch in diesem Jahr war lange nicht klar, ob die Attraktion überhaupt stattfinden kann.
Bereits seit 1986 existiert das Brettspiel "Das verrückte Labyrinth" auf dem deutschen Spielemarkt. Erstmals erschienen beim Ravensburger Verlag, ist es seitdem das Lieblingsspiel vieler Deutschen. Bei uns in der Region wurde das Spiel nun bereits zum vierten Mal Wirklichkeit. Abenteuerlustige können den Weg in die Irre nun nicht mehr nur auf dem Spielfeld wagen. Möglich wird das, durch Familie Keßler aus Dittlofsroda. Aus ihrem Maisfeld am "Steingrund" machten sie auch in diesem Jahr wieder ein Labyrinth.
"Die Idee habe ich vor über 20 Jahren aus dem Urlaub mitgebracht", erzählt Rainer Keßler, Besitzer des Feldes. Zwei Jahre lang musste die Attraktion aufgrund der Coronapandemie abgesagt werden. Und auch in dieser Saison war lange nicht klar, ob das Labyrinth im Maisfeld überhaupt eröffnet werden kann - der Grund war allerdings ein anderer. Denn auch der Mais in der Region hat unter der starken Dürre schwer gelitten. Aber: Jetzt ist der Irrgarten für Rätselfreunde aller Altersgruppen geöffnet.
Das ist neu
Auf über 35.000 Quadratmeter - was ungefähr fünf Fußballfeldern entspricht - erstrecken sich Wege mit einer Länge von insgesamt 2,5 Kilometern. Wer alle acht, im Labyrinth versteckten Stationen findet und die sich dort befindenden Rätsel auf seinem Laufzettel richtig löst, kann mit etwas Glück am Ende der Saison einen Rundflug über die Rhön gewinnen.
Und wem das noch zu langweilig ist: Neu in diesem Jahr ist auch ein Escape-Game im Feld. "Corona hat uns zu Rätselfreunden gemacht", sagt Tochter Lena Brust. Bedeutet: Die Idee für das Escape-Game entstand während der zweijährigen Labyrinthpause. Für eine Rucksackpauschale plus den Eintrittspreis können sich nun bis zu sechs Teilnehmer auf den Weg in das "verwunschene Dorf" machen. "Die Geschichte des Escape-Spieles ist natürlich an unsere Region angelehnt", sagt sie. Die Spiellänge sei ungefähr drei Stunden. Beim Schwierigkeitsgrad habe man versucht, die perfekte Mischung für erfahrene Rätselfreunde und Neulinge zu finden, erklärt Brust.
Die ganze Familie packt an
Neben der Tochter, ist auch der gesamte Rest der Familie in die Planung und Durchführung des Labyrinthes involviert. "Das geht nur, wenn du das als Familie machst", weiß Rainer Keßler aus Erfahrung. Auch Ehefrau Birgit Keßler, sowie Sohn Jannis Keßler mit Lebensgefährtin Eva Schiffner und Schwiegersohn Lorenz Brust sind bei dem Projekt mit dabei. Und: Auch die beiden Großmütter stehen zur Unterstützung bereit.
Die Arbeit, die so ein Maislabyrinth macht, werde unterschätzt. Die Wegeplanung allein reicht nicht aus. Auch für Verpflegung, Sitzmöglichkeiten, Toiletten, Parkplätze und die einzelnen Stationen im Feld muss gesorgt werden. Geplant wird seit Weihnachten.
Angesät wird Ende April. "Wenn die Pflanzen dann ungefähr fünf Zentimeter hoch sind, werden die Wege rausgehackt", erklärt der Vater. Auch das nehme mindestens zwei Tage in Anspruch. In diesem Jahr machte vor allem die Hitze und Trockenheit der Familie große Sorgen. Eine lange Zeit musste die Familie hoffen, dass der Mais überhaupt groß genug für ein Labyrinth werde. Extra gegossen oder gedüngt wurde nicht.