Die Jugendzentren und das Dorfgemeinschaftshaus standen im Mittelpunkt der Marktgemeinderatssitzung in Elfershausen.
Die Situation der drei Jugendzentren im Markt kommt nach dem August auf den Prüfstand. Geplant ist eine Ortsbesichtigung mit Gemeindejugendarbeiterin Heike Schreiner vom Verein "Pro Jugend", den gemeindlichen Jugendbeauftragten und Bürgermeister Karlheinz Kickuth, die dabei auch das Gespräch mit den jungen Leuten suchen.
Auslöser für diese Maßnahme ist das Resümee, das Schreiner im Gemeinderat zog. Seit einem halben Jahr Mitarbeiterin von Pro Jugend, kontaktierte sie im Rahmen des Vertrags mit dem Markt die drei Jugendzentren in Elfershausen, Machtilshausen und Langendorf mit unterschiedlichen Ergebnissen.
Zufrieden zeigte sie sich mit dem von ihr umstrukturierten JUZ in Elfershausen, das über eine Teilselbstverwaltung verfügt. Hier herrsche eine gute Atmosphäre, die Nutzer beteiligen sich sogar am Ferien-Programm, Im Ortsteil Machtilshausen liegt der Altersschwerpunkt bei 13- bis 16-Jährigen. Dort sind aktuell Säuberungs- und Streicharbeiten im Gange. Die Jugendarbeiterin ist mit den Nutzern in Kontakt.
Sorgenkind ist das inzwischen geschlossene JUZ in Langendorf. Heike Schreiner konnte zweimal Kontakt mit den Jugendlichen aufnehmen doch erwies sich das als fruchtlos. Wie sie in der Bilanz feststellte "stoße ich im Markt mit drei Jugendzentren an meine Grenzen". Dies ist allerdings auch den sechs Stunden geschuldet, die - von der Gemeinde gebucht - bei weitem nicht ausreichen. "Ich brauche wöchentlich 14 Stunden, zwölf Stunden für meine operative Arbeit vor Ort und zwei für die Verwaltungsarbeit", stellte die 28-Jährige klar.
Grund für die schwierige Situation im JUZ in Langendorf sind neben Verwahrlosung und Vandalismus wohl auch Altersunterschiede, die ein Rolle spielen. Ältere Jugendliche sind nach Aussage Alfons Hausmanns ins Sportheim abgewandert und fügen sich dort gut ein. Die Jüngeren wollen jedoch das JUZ nutzen. Volker Partsch hat "keine guten Erfahrungen mit Pro Jugend, für das wir viel Geld ausgeben". Eine Lanze für die Jugend seines Heimatdorfs brechend, sprach er sich gegen eine Erhöhung der Stundenzahl aus, "bevor nicht ein messbares Ergebnis auf dem Tisch liegt".
Vize-Bürgermeister Jürgen Englert verwies auf die relativ kurze Zeit, die Heike Schreiner bisher bei Pro Jugend absolvieren konnte und darauf, dass andere vorher dieses Amt inne hatten. Er sprach sich dafür aus, der Jugendarbeiterin mit einer erhöhten Stundenzahl Zeit zu geben, ihre erfolgreiche Arbeit zu belegen. Dem schloss sich Christine Wittmann-Neeb an, die von der fruchtbaren Arbeit Schreiners überzeugt ist. Kickuth empfahl die Ortseinsicht und das Gespräch mit den JUZ-Nutzern, um danach über eine höhere Stundenzahl entscheiden zu lassen. Dem folgte das Ratsgremium.
Dem Antrag des Jugendraums Elfershausen auf einen Internetanschluss, den auch Heike Schreiner befürwortete, gab der Rat mehrheitlich statt. Die Firma Lindner übernimmt den Einbau nach Vorgaben des Vereins Pro Jugend.