Der Bund Naturschutz und die Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller veranstalten vom 20. bis 21. September Biodiversitätstage.
Verlust von Insekten und der Artenvielfalt, Klimawandel und seine Folgen sind aktuell die beherrschenden Umweltthemen. Zwei regionale Schwerpunkttage wollen Wirtschaft, Landwirtschaft und vor allem den Verbrauchern zeigen, was sie selber tun können und was bereits zum Schutz von Biodiversität und Klima passiert. Dazu finden vom 20. bis 21. September die Biodiversitätstage in Hammelburg statt.
"Wir wollen kein Bauern-Bashing machen", sagt Elisabeth Assmann von der Kreisgruppe des Bund Naturschutz (BN). Vielmehr sollen am Ende konkrete Verbesserungsvorschläge stehen. Die Biodiversitätstage wollen die Frage klären, wer an welcher Stelle was tun kann, wie Renate Dylla, stellvertretende Geschäftsführerin der Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller (AöL), erklärt. Der BN und die AöL sind die beiden Veranstalter.
Am Freitag, 20. September, findet zunächst ein Fachtag mit verschiedenen Vorträgen statt. Diese sollen die wirtschaftliche und landwirtschaftliche Seite der Problematik beleuchten. "Unser Ziel ist es darzustellen, wo die Verantwortung über die Wertschöpfungskette hinweg liegt", sagt Dylla. So befassen sich die Vorträge nicht nur mit dem Artensterben oder den chemischen Rückständen, die in einem Bienenstock zu finden sind, sondern Betriebe aus der Biobranche - Mitglieder der AöL - erzählen aus ihrer unternehmerischen Praxis.
Außerdem gibt es eine Podiumsdiskussion mit Unternehmern, dem Bauernverband und als einziger Politikerin der Bundestagsabgeordneten Manuela Rottmann (Grüne). Alle anderen angefragten Politiker der verschiedenen Ebenen bis hin zum Europaparlament haben abgesagt, wie Dylla berichtet.
Zum Fachtag darf jeder kommen, die Vorträge seien auch auf den Durchschnittsbürger ausgerichtet. Für die AöL ist es die erste publikumswirksame Veranstaltung im Landkreis. Sie ist in der Bevölkerung sonst eher weniger geläufig. Denn der Verein, in dem mehr als 100 Unternehmen aus der Bio-Branche Mitglied sind, versteht sich als Fachverband. Er zielt auf die Interessenvertretung vor allem gegenüber Brüssel, erklärt Dylla.
Die Geschäftsstelle der AöL findet sich in Bad Brückenau, wo auch die BN-Kreisgruppe ihr Büro hat. Dadurch hat sich die Zusammenarbeit ergeben. Die AöL fährt gerade eine Kampagne zur Biodiversität und der BN betreibt das Umweltbildungsprojekt "Unser Essen, unser Klima". So bilden die Biodiversitätstage eine Großveranstaltung in diesem Rahmen.
Der zweite Tag, der Samstag, ist verstärkt auf die Verbraucherperspektive ausgerichtet. Zahlreiche Aussteller wollen konkrete, regionale Ideen zeigen. Die Teilnehmer kommen aus verschiedenen Bereichen. So bietet die Realschule selbstgemachte Säckchen für den Obsteinkauf an, nennt Assmann ein Beispiel. Workshops wollen Verbraucher und Landwirte ins Gespräch bringen.