Zum Ausklang des Sommers inszenierte die Trimberger Ritterschaft die Burgbelebung - die letzte große Veranstaltung im Jahr auf der Ruine.
Sie lockte auch zahlreiche Familien an, deren Kinder noch einmal ein Freiluft-Abenteuer nach Ritter-Art erleben wollten. Dafür reisten die Akteure der Ritterschaft unter der Federführung von Reinhold Wahler - ein gebürtiger Trimberger - aus Hessen an, quartierten für mehrere Tage in Zelten im Burggraben und nahmen ihr Mahl im Weinkeller der Burg ein.
In voller Rüstung zeigten die Geharnischten in schwarz-weißen Farben Schwert-Schaukämpfe in der Mulde neben der ehemaligen Zugbrücke. Mädchen und Jungen unterrichteten die Ritter im Burghof über ihr Rüstzeug und kleideten sie für die Fotos in Kettenhemd, Waffen und Helm. "Ganz schön schwer", stellte ein kecker Naseweis fest und fragte: "Müsst ihr den ganzen Tag so herumlaufen?". Nein, natürlich nicht denn die Gepanzerten legen ihr Rüstzeug nach dem Kampf ab.
Aber, hoppla, was ist denn das? Im Burghof sind Ausrüstungen römischer Legionäre ausgestellt? Die Römer - sofern sie überhaupt diese Gegend je erreichten - zogen ein Jahrtausend früher durch Germanien, in einer Zeit, in der noch keiner an die Trimburg dachte. Wahler klärte auf: "Die Trimberger Ritterschaft nimmt mit zehn Mitgliedern am Limes Live teil, das alle zwei Jahre in Rheinland-Pfalz stattfindet und vom Land unterstützt wird. Dafür wurde sogar ein Castell erbaut."
Sind die Trimberger dem Mittelalter untreu geworden? "Wir wollten mal etwas anderes ausprobieren und schließlich kann man beide Zeitalter getrennt darstellen", sagte Wahler, der gut über Legionäre, ihre Hilfstruppen und die Schlachtordnungen der Eroberer aus dem Süden informiert ist. "Vielleicht geben wir hier einmal eine Kostprobe aus den Jahrhunderten der Römer", fügte der Sprecher der Ritterschaft hinzu. Doch das Mittelalter soll weiterhin die Landmarke von Elfershausen beleben.
Für ihr Spektakel verbündeten sich die Ritter mit der Bürgerlichen Schützengesellschaft von Elfershausen, die die Verpflegung übernahmen. Im ehemaligen Pferdestall am Burgfried gaben sie für Kinder und Jugendliche zudem eine Einweisung in das Bogenschießen. Die Schützen sorgten auch für eine prall gefüllte Kuchentheke im Burg-Cafe.
Hier saß auch Burgführer Otmar Pfister, der an diesem Tag "arbeitslos" war. An Burgführungen bestand kein Bedarf, doch die nächsten Gruppen-Anmeldungen hat der Guide schon in der Tasche.
Auch Bürgermeister Karlheinz Kickuth nahm eine Auszeit von den Bundestagswahlen und stattete der Veranstaltung einen Besuch ab. Gefragt nach Fortschritten beim Bau der Zufahrtsstraße und des Parkraums an der Burg, erklärte er, dass es noch keine Fortschritte gebe, aber Verhandlungen mit den Behörden weiter im Gange sind. Für Krach und Rauch sorgten die Böllerschützen aus Hassenbach, deren Kanonade bis nach Trimberg hinein zu hören war.
"Es ist erstaunlich und erfreulich, wie die Burg bei schönem Wetter angenommen wird", stellt ein Ehepaar aus Langendorf angesichts der zahlreichen Besucher fest. Die Trimburg ist zwar keine "Goldgrube" aber ein Relikt vergangener Zeit, dessen Romantik dem Tourismus förderlich ist. Der Markt Elfershausen ist gut beraten, diesen historischen Schatz zu hüten und zu pflegen.