40 Jahre und drei Bürgermeister später

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Angelika Stahl, die "gute Seele" des Rathauschefs, feierte bei der Stadt Hammelburg ihr 40. Dienstjubiläum. Bürgermeister Armin Warmuth überreichte die Ehrenurkunde. Foto: Winfried Ehling
Angelika Stahl, die "gute Seele" des Rathauschefs, feierte bei der Stadt Hammelburg ihr 40. Dienstjubiläum. Bürgermeister Armin Warmuth überreichte die Ehrenurkunde. Foto: Winfried Ehling

Angelika Stahl diente drei Bürgermeistern als Vorzimmer-Dame. Als "Pufferzone" zwischen dem Stadtoberhaupt und den von Bürgern und Institutionen angetragenen Wünschen hielt sie ihren direkten Vorgesetzten "den Rücken frei". In dieser Woche beging "der gute Geist des Rathauses" ihr 40. Arbeitsjubiläum im öffentlichen Dienst.

Längst hat die gebürtige Westheimerin die Zeiten der Typen-Schreibmaschine und des Stenoblocks hinter sich gelassen. "Sie ist flexibel, zuverlässig und routiniert und neuen Medien gegenüber aufgeschlossen", bestätigte Bürgermeister Armin Warmuth in der kleinen Personalfeier im Trauungssaal. "Und sie verfügt über Eigenschaften, die in dieser Position wichtig sind: Ein dickes Fell und trotzdem Feingefühl", bestätigt er.
Unter dem kürzlich verstorbenen Alt-Bürgermeister Arnold Zeller in das Vorzimmer eingezogen, ist die Jubilarin inzwischen eine erfahrene Kraft, "die die Zusammenhänge kennt und sie verfügt über Loyalität und Unkompliziertheit", fuhr Warmuth fort, der den Dank des Bayerischen Staats mit der Ehrenurkunde überbrachte.
Von dem, was ihr so als "Speerspitze des Bürgermeisters" widerfährt könnte Angelika Stahl ein langes Lied singen. Die Palette reicht von der Aufforderung zur persönlichen Entfernung von Hundekothaufen bis hin zur direkten Bedrohung. "Ich habe da schon vieles erlebt, was gar nicht spruchreif ist", versichert die "treue Seele", die schon längst die Kunst der Deeskalation erlernt hat.
Das Arbeitsleben begann für sie im Juli 1972 bei der Standortverwaltung der Bundeswehr. Nach einer Babypause trat sie 1981 wieder an ihrem Arbeitsplatz an und wechselte 1994 zur Stadt Hammelburg, wo sie zunächst im Stadtbauamt unter Adolf Weibel arbeitete. Bürgermeister Zeller holt sie sie drei Jahre später in sein Vorzimmer.

Nächstes Jahr ist Schluss

"Ich arbeite gerne hier. Deshalb tut es mir leid, dass ich im nächsten Jahr aufhören muss", gestand die Jubilarin, die sich auch im Vorstand des Kindergarten Westheim, als Hilfsschöffin und in der Leitung des TV/DJK Hammelburg sowie in dessen Volleyball-Abteilung einbrachte. Dazu passten die Zeilen, die Gaby Holtmann mit den Glückwünschen des Personalrats überbrachte: "Die Welt lebt von Menschen, die mehr als ihre Pflicht tun".