Gymnasium wird zum Konzerthaus

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Luca Ehrenberg (links) und Paul Metz sind Posaunisten des Jugendmusikkorps. Mit Jonas Greubel bilden sie ein Trio, dass nun am Landeswettbewerb "Jugend musiziert" teilnimmt. Archivfoto: Kathrin Kupka-Hahn
Luca Ehrenberg (links) und Paul Metz sind Posaunisten des Jugendmusikkorps. Mit Jonas Greubel bilden sie ein Trio, dass nun am Landeswettbewerb "Jugend musiziert" teilnimmt. Archivfoto: Kathrin Kupka-Hahn

Am Wochenende findet zum ersten Mal der Landeswettbewerb "Jugend musiziert" in Bad Kissingen statt. Auch ein Posaunentrio des Jugendmusikkorps ist dabei.

Mehr als 900 junge Musiker aus ganz Bayern werden das kommende Wochenende gemeinsam mit ihren Familien in Bad Kissingen verbringen. Sie stellen sich dem Landeswettbewerb "Jugend musiziert", der erstmals in der unterfränkischen Kurstadt ausgetragen wird.

Als Veranstaltungsort für die insgesamt rund 570 Wertungsspiele wurden neben den Sälen im Regentenbau auch das Jack-Steinberger-Gymnasium ausgewählt. "Nicht zuletzt wegen der doch recht bescheidenen Parkplatzsituation in Bad Kissingen", geben die Organisatoren Andreas Burger und Wolfgang Graef vom Landesausschuss "Jugend musiziert" zu. Mehr als 900 Nachwuchsmusiker haben ihr Kommen zugesagt. "Wir rechnen mit einer dreifachen Besucherzahl", sagt Burger.

Im Jack-Steinberger-Gymnasium stießen die beiden Herren mit ihren Plänen auf offene Ohren. Insgesamt 40 Klassenzimmer werden hier extra zu Konzerträumen umgestaltet. "Wir bekommen am Mittwoch zwölf Klaviere und vier Flügel angeliefert. Dahinter steckt eine gigantische Logistik", beschreibt Direktor Frank Kubitza seine Eindrücke, die er bei der Oragnisation mit Stadtmusikdirektor Bernd Hammer, der auch die städtische Musikschule und das Jugendmusikkorps leitet, gewonnen hat. Damit die Konzerträume im Gymnasium entsprechend vorbereitet werden können, muss das Schulhaus jedoch schon am Freitag leer sein.

Deshalb haben die Gymnasiasten einen zusätzlichen Wandertag, sind, statt Mathe oder Latein zu büffeln, in der Region unterwegs. Lediglich die zwölfte Jahrgangsstufe ist davon ausgenommen. "Diese rund 110 Schüler stehen uns als Helfer zur Verfügung", fügt der Schulleiter hinzu.

Sie werden für die Prüflinge, ihre Eltern und die Besucher der Wertungsspiele beispielsweise Kaffee und Kuchen vorbereiten. "Mit dem Erlös finanzieren sie ihren Abi-Ball", verrät Kubitza. Die rund 900 Jungen und Mädchen, die an dem Landeswettbewerb teilnehmen, haben sich über die verschiedenen Regionalwettbewerbe qualifiziert. Mit von der Partie sind auch Luca Ehrenberg (Burkardroth), Paul Metz (Großenbrach) und Jonas Greubel vom Jugendmusikkorps, die als Posaunentrio antreten. "Zudem haben sich einige Solisten am Klavier von den örtlichen privaten Musikschulen angemeldet", weiß Bernd Hammer. Er selbst wird diesmal nicht als einer von 72 Juroren fungieren, sondern bei der Organisation der Wertungsspiele vor Ort helfen.

Die Sieger dieses Wochenendes reisen Anfang Juni zum Bundesmusikwettbewerb, der in Paderborn stattfindet. "Unser Hauptaugenmerk liegt auf den Solokünstlern am Klavier. Zudem erwarten wir hochkarätige Streich- und Bläserensembles", gibt Graef vom organisierenden Landesausschuss einen Ausblick. Sein Kollege Burger ergänzt: "Sieger ist eigentlich jeder, der an diesem Landeswettbewerb teilnimmt. Denn die Qualität der Teilnehmer ist hoch." Parallel dazu werden unter den Siegern auch einige Sonderpreise vergeben. Allein 13 000 Euro hat die Sparkasse ausgelobt.

Mit dieser Summe sollen insgesamt fünf Ensembles bedacht werden. Weitere 2000 Euro stellt die Bayerische Versicherungskammer zur Verfügung, die vor allem die Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Musik fördern will. Je 1000 Euro haben die Städte Schwabach und Regensburg gestiftet. Wer welchen Preis gewinnt, wird am Montagabend in einer Jury-Sitzung festgelegt.

Zum Abschluss dieses Landeswettbewerbs werden die Teilnehmer am Dienstag, 11. April um 18 Uhr ein Abschlusskonzert im Littmann-Saal des Regentenbau geben. "Die Besucher erwartet ein Querschnitt. Mit Sicherheit werden auch einige unterfränkische Nachwuchsmusiker zu hören sein", verspricht Andreas Burger.