Gemeinde investiert in Brücken

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Die Brücke am Schmalzmühlweg ist dringend sanierungsbedürftig. Sie wird nicht nur von Radlern genutzt, sondern auch Traktoren und andere landwirtschaftliche Maschinen rollen darüber. Foto: Kathrin Kupka-Hahn
Die Brücke am Schmalzmühlweg ist dringend sanierungsbedürftig. Sie wird nicht nur von Radlern genutzt, sondern auch Traktoren und andere landwirtschaftliche Maschinen rollen darüber.  Foto: Kathrin Kupka-Hahn

Die Gemeinderäte stimmten dafür, den Steg am Schmalzmühlweg wie vom Planungsbüro vorgeschlagen zu erneuern. .

Vier Brücken hat der Markt Burkardroth auf seiner aktuellen Dringlichkeitsliste stehen. Schließlich sind die Bauwerke am Lanzenweg und Am Stützle in Burkardroth, am Schmalzmühlweg in Frauenroth und über den Oehrbach in Oehrberg allesamt stark sanierungsbedürftig.
Das erste Vorhaben ist inzwischen erledigt, verkündete Bürgermeister Waldemar Bug (ödp) in der Gemeinderatssitzung.
Er bezog sich damit auf die Brücke am Oehrbach, die bereits 2015 saniert wurde. Laut Investitionsprogramm des Marktes hat das rund 100 000 Euro gekostet.


Querung über den Ledergraben

Nun steht das nächste Vorhaben in Frauenroth an, das aktuell mit 168 000 Euro Baukosten veranschlagt und somit deutlich teurer ist. Grund: Die Querung über den Ledergraben muss nicht nur saniert, sondern komplett erneuert werden. Allerdings muss die Gemeinde die Baukosten nicht alleine stemmen. Die Regierung bezuschusst das Vorhaben mit 75 Prozent. Die Pläne stellte Planer Robert Zehe vom gleichnamigen Büro mit Sitz in Bad Neustadt den Gemeinderäten vor.
Demnach soll im Unterbau der Brücke der bisherige Rundbogen durch einen Rahmendurchlass ersetzt werden. Damit würde laut Zehe die gleiche Menge Wasser wie bisher durchgeleitet. "Die Gründung der Brücke müssen wir auf Polster machen", erläuterte der Planer den Aufbau. Darauf werden dann die Fundamente gebaut, die dann den Rahmendurchlass tragen.


Es gibt mehr Platz

Auf der Brücke wird parallel dazu die Einfahrt in den Schmalzmühlweg trichterförmig verbreitert. Damit soll gewährleistet werden, dass hier künftig zwei Fahrzeuge problemlos aneinander vorbeikommen. Zudem wird die Ausfahrt in die Minnesängerstraße übersichtlicher. Das neben der Brücke bestehende Wehr soll im Zuge der Bauarbeiten gleich mit ausgebessert werden. Die Kosten dafür sind laut Zehe bereits in der genannten Summe einkalkuliert. Das Wehr staut das Wasser im Ledergraben an, welches im Brandfall von der Feuerwehr abgepumpt wird. "Die Stelle gilt somit als Löschweiher", erklärte das Ortsoberhaupt. Bisher stand das Feuerwehrfahrzeug der Frauenrother Floriansjünger beim Abpumpen des Löschwassers auf der Minnesängerstraße, die auch Ortsdurchfahrt ist. "Der Verkehr wird dadurch immer stark behindert", erklärte Markus Alles in der Gemeinderatssitzung. Alles ist nicht nur Ortsreferent von Frauenroth, sondern in dem Ortsteil auch als Feuerwehrmann aktiv ist.


Schottern genügt nicht

Deshalb hat Alles bei den Planungen für den Brückenneubau auch auf eine Lösung für die Wasserentnahme gedrängt. "Es hat sich dann ergeben, einen Stellplatz auf der gegenüberliegenden Seite des Ledergrabens einzurichten", so Alles. Jedoch müssen Böschung und Fläche zuvor entsprechend befestigt werden. Das soll im Zuge des Brückenneubaus gleich miterledigt werden. Gemeinderat Martin Hildmann (Zahlbach) schlug vor, den Stellplatz nicht nur zu schottern, sondern gleich zu pflastern. "Im Schotter macht sich schnell Gras breit, und man weiß ja, wie das mit der Zeit aussieht", fügte er hinzu. Mario Urschlechter hingegen wollte wissen, ob die Fläche, auf der der Stellplatz errichtet werden könnte, bereits der Gemeinde gehöre. Bürgermeister Bug verneinte. Urschlechter konnte darüber nur noch den Kopf schütteln und sagte: "Hier wird der zweite Schritt vor dem ersten gemacht." Der Gemeinderat könne nicht die Verwendung eines Grundstücks beschließen, welches ihm noch gar nicht gehört.


Gespräch mit Eigentümer

Gerhard Zeller, der geschäftsführende Beamte, versuchte daraufhin die Diskussion zu entschärfen. "Das kann man rasch klären. Die Idee wurde intern geboren. Es wäre schön, wenn wir die Fläche für die Feuerwehr schaffen", sagte er. In den nächsten Tagen könne außerdem ein Vorvertrag mit der Eigentümerin gemacht werden, wenn sich der Gemeinderat positiv entscheidet. Gemeinderat Frank Voll (Premich) schlug schließlich vor, die beiden Vorhaben Brücke und Feuerwehr-Stellplatz voneinander zu trennen.
Dem kam das Ratsgremium auch letzten Endes nach und beschloss die Brückenerneuerung einstimmig.

Während der Gemeinderatssitzung gab Planer Robert Zehe noch Informationen zum nächsten Brückenbau-Vorhaben am Lanzenweg bekannt.
"Die Planungen dafür werden immer schwieriger", sagte Robert Zehe. Denn die Fischereibehörde habe mehrere Wünsche zu dem geplanten Bauwerk an der Aschach mitgeteilt. So muss beispielsweise ein Trockenwettergerinne in die Sohle des geplanten Rahmendurchlasses eingebaut werden. Dadurch werde die Durchgängigkeit für Fische und andere Kleinlebewesen auch bei geringem Wasserstand erhalten.


Stärkeres Gefälle

Zudem soll so wenig Beton wie möglich sichtbar sein. Deshalb schlägt die Behörde ein stärkeres Gefälle vor, damit sich ausreichend Geröll und Geschiebe in der Sohle ablagern kann. "Diese müssen wir somit zehn Zentimeter höher bauen", erklärte Robert Zehe.
Aufgrund dieser Änderungen würden sich die Kosten für das Bauwerk erhöhen. Einen konkreten Betrag nannte der Planer aber nicht. Auch kein Gemeinderat fragte nach. Im Investitionsprogramm für den Haushalt 2016 sind 415 000 Euro ausgewiesen. Die reichen nun offenbar nicht aus.
Schließlich verständigten sich die Gemeinderäte und Bürgermeister Waldemar Bug darauf, jetzt keinen Schnellschuss zu unternehmen, sondern die geplanten Bauarbeiten am Lanzenweg auf 2017 zu verlegen. Denn sollte man das Vorhaben jetzt angehen, hätte man zu wenig Zeit, um nach der Ausschreibung entsprechende Angebote zu erhalten und die Bauarbeiten zu erledigen. "Denn bis Ende Oktober müssen wir aus dem Wasser raus sein", fügte Zehe hinzu.